Kinder richtig bestrafen: Darauf sollten Eltern unbedingt achten
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 14. Juni 2023
Wenn Kinder immer wieder nicht hören, ist Bestrafen eine Möglichkeit, darauf zu reagieren. Doch ist Bestrafen in der Erziehung der richtige Weg, oder gibt es andere Möglichkeiten?
- Was sollte man bei Strafen in der Erziehung bedenken?
- Wie kann man Strafen sinnvoll einsetzen?
- Welche Folgen kann das Bestrafen haben und welche Alternativen gibt es?
Sollte man das Kind bestrafen oder nicht? In der Erziehung stehst du als Elternteil vor zahlreichen Fragen, die gar nicht so leicht zu beantworten sind. Wir verraten dir, in welcher Form Strafen sinnvoll sein können und was du stattdessen tun könntest.
Strafen in der Erziehung
Eine Strafe kann als Erziehungsmittel angesehen werden, bei dem eine erwachsene Person das Verhalten des Kindes verändern möchte, indem sie das Kind einer Situation aussetzt, die es nicht besonders mag. Du könntest das Wort Strafe unter anderem mit negativen Begriffen wie Gewalt oder Erniedrigung konnotieren. Gerade deshalb verunsichert das Thema Strafen in der Erziehung viele Eltern.
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Dass Strafen mit Gewalt in Verbindung gebracht werden, ist nicht verwunderlich: Bis ins 20. Jahrhundert hinein war es üblich, dass Kinder als Strafe körperlich gezüchtigt wurden. Dass körperliche Gewalt heute jedoch keinesfalls als Strafe gelten sollte und auch nicht darf, ist gesetzlich festgeschrieben. So hat jedes Kind laut § 1631 BGB ein Recht auf eine Erziehung ohne körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen.
Doch wie kann man angemessen reagieren, wenn das Kind beispielsweise provoziert, andere anschreit, unangemessen auf ruhiges Reden reagiert oder absichtlich etwas kaputtmacht? Laut Leben&Erziehen.de äußern Eltern häufig den Wunsch, ihre Kinder straffrei zu erziehen. Schließlich wollen Eltern die Persönlichkeit ihrer Kinder stärken und nicht ihren Willen brechen.
So können Strafen pädagogisch sinnvoll sein
In der Realität kann es schwer sein, straffrei zu erziehen; beispielsweise dann, wenn deine zehnjährige Tochter wiederholt die gemeinsam abgesprochene Fernsehzeit überzieht. Als Elternteil solltest du dir bewusst machen, dass Bestrafungen nicht zwangsläufig negativ sein müssen. Vielmehr sind Strafen eine Frage der Definition. So könntest du eine Strafe als eine unangenehme Konsequenz ansehen, die auf das Verhalten deines Kindes folgt. Zudem kann eine Strafmaßnahme das Beenden oder zukünftige Ausbleiben einer angenehmen Situation als Folge des Verhaltens des Kindes darstellen.
Wie das Informationsportal Kindererziehung.com verrät, ist es beim Bestrafen wichtig, dass du darauf achtest, es pädagogisch sinnvoll einzusetzen. Dies bedeutet einerseits, dass die Strafe angemessen und verhältnismäßig zu dem vorangegangenen Verhalten des Kindes steht. Zudem sollte die Bestrafung in einem sinnvollen Zusammenhang mit dem stehen, was das Kind falsch gemacht hat. Andernfalls besteht insbesondere bei jüngeren Kindern die Gefahr, dass sie nicht verstehen, was sie falsch gemacht haben. Bei Babys und Kleinkindern sind Strafen in der Regel nicht sinnvoll, da ihre Moralentwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Sie können also noch nicht vollends abschätzen, was die Folgen ihres Verhaltens sein könnten.