Kind macht ins Bett: Was können Eltern gegen Bettnässen tun?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 14. Juni 2023
Bei Kindern kann Bettnässen immer wieder vorkommen. Doch was tun als Elternteil, damit dein Kind nachts trocken wird, und welche Ursachen könnten dahinterstecken?
- Häufigkeit und Ursachen des Bettnässens
- Wann solltest du zum Arzt?
- Was kannst du als Elternteil tun?
Sowohl für Eltern als auch für das Kind wird das Bettnässen häufig zu einer Belastung. Insbesondere im Schul- oder Vorschulalter ist es jedoch keine Seltenheit, dass das Bett des Kindes am Morgen nass ist. Welche Gründe hinter dem Bettnässen stecken können und wie du deinem Kind beim Trockenwerden helfen kannst, erfährst du hier.
Häufigkeit und Ursachen des Bettnässens
Mehr als 15 % der Kinder in einem Alter von 5 Jahren merken es nicht rechtzeitig, wenn ihre Blase voll ist. Den Begriff "Bettnässen" verwendet man dann, wenn Kinder ab einem Alter von über fünf Jahren immer wieder ins Bett machen und es dafür keine körperliche Ursache gibt.
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Machen Kinder in dem Alter von über fünf Jahren noch ins Bett, ist dies für das Kind oft sehr unangenehm. Besonders das Selbstwertgefühl kann darunter leiden. Eine klare, pauschalisierbare Ursache für das Bettnässen gibt es nicht. Als Elternteil könntest du eine psychische Ursache für das Einnässen vermuten; dies ist hingegen so gut wie nie der Grund, wenn das Kind noch nie trocken war. Als häufigste Ursache gilt, dass das Kind oder der Jugendliche nicht aufwacht, wenn die Blase voll ist. Folglich entspannt sich der Blasenschließmuskel und das Bett wird nass. Dieser Prozess geschieht bei den Kindern unbewusst und unabsichtlich.
Als Hintergrundinfo ist es wichtig zu wissen, dass die Kontrolle über die Blase erst mit der Zeit erlernt wird. Bestimmte Reifungsprozesse, die hierfür nötig sind, sind einem betroffenen Kind demzufolge noch nicht abgeschlossen. Zu der Reifung gehört unter anderem, dass das Gehirn die Nervensignale der Blase erkennen und verarbeiten kann sowie, dass der Körper nachts das antidiuretische Hormon (ADH) in ausreichenden Mengen produziert. Das Hormon ist sorgt dafür, dass die Nieren in der Nacht weniger Urin erzeugen.
Weitere mögliche Ursachen und der Besuch beim Arzt
Findet das Bettnässen nach einer vorhergegangenen Trockenheit von mindestens 6 Monaten des Kindes statt, kann psychischer Stress der Grund hierfür sein. Ein erneuter Beginn des Bettnässens kann also beispielsweise nach familiären Veränderungen oder Problemen in der Familie auftreten. Darüber hinaus kann dieses sogenannte sekundäre Bettnässen eine körperliche Ursache haben. Eine solche wäre beispielsweise eine Infektion der Blase oder Niere oder eine Zuckerkrankheit.
Wissenschaftler*innen vermuten, dass der Zeitpunkt, zu dem Kinder trocken werden, auch von den Erbanlagen abhängt. Hattest du als Elternteil oder nahe Verwandte im Kindesalter ebenfalls mit Bettnässen zu kämpfen, sind deine eigenen Kinder häufiger betroffen. Wie häufig das Kind ins Bett nässt, ist unterschiedlich. So passiert das Bettnässen bei einigen Kindern lediglich ein- bis zweimal im Monat, bei anderen mehrere Male pro Woche.