Nach der Geburt gibt es für dich mehrere Möglichkeiten, die Nabelschnur zu verwenden. Lohnt sich das Aufheben und was kannst du mit dem Nabelschnurblut tun?
Die Nabelschnur, welche Mutter und Kind während der Schwangerschaft verbindet, wird in der Regel wenige Minuten nach der Geburt durchtrennt. Oftmals wird die Nabelschnur einschließlich Nabelschnurblut entsorgt. Es gibt jedoch verschiedene Optionen, was du stattdessen mit dem Nabelschnurblut tun könntest.
Optionen: Entsorgen, Spenden, Mitnehmen
Die Nabelschnur verbindet den Embryo mit dem Mutterkuchen, auch Plazenta genannt. Durch die Nabelschnur wird das Kind mit Sauerstoff und allen wichtigen Nährstoffen versorgt. In der Regel ist die Nabelschnur etwa 50 bis 60 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 1,5 bis 2 cm. Du kannst sie dir spiralig gewunden und mit einer Schutzschicht umzogen vorstellen.
Für dich gibt es drei Möglichkeiten, mit der Nabelschnur nach der Geburt umzugehen: Spenden, Entsorgen lassen oder Mitnehmen. Doch wieso solltest du die Nabelschnur spenden? Hierfür noch einmal ein genauer Blick auf die Nabelschnur: Das Blut in der Nabelschnur enthält, ähnlich wie die Blutstammzellen im Knochenmark, Stammzellen. Die Stammzellen stammen aus der Plazenta und sind noch nicht vollständig ausgereift. Dies bedeutet, dass die Zellen sich noch zu verschiedenen Blutzelltypen entwickeln können. Blutzelltypen sind beispielsweise rote und weiße Blutzellen sowie Blutplättchen. Aufgrund dessen können Stammzellen die Blutbildung und das Immunsystem einer anderen Person erneuern.
Spendest du das Nabelschnurblut, kann damit Patient*innen geholfen werden, die an Erkrankungen des blutbildenden Systems leiden. Dazu gehören vor allem verschiedene Arten der Leukämien. Ein Transplantat aus Stammzellen kann darüber hinaus Menschen helfen, die schwere angeborene oder erworbene Immundefekte haben. Diese Art der Spende wird auch Fremdspende genannt.
Arten der Spende und damit verbundene Kosten
Möchtest du als Mutter das Nabelschnurblut deines Kindes an eine fremde Person spenden, kannst du dies vollkommen kostenfrei beispielsweise bei einer Partner-Klinik der Deutschen Stammzellspenderdatei tun. Voraussetzungen für eine Spende sind, dass du volljährig und gesund bist, dein Kind gesund ist und die Schwangerschaft komplikationsfrei verlaufen ist. In der Broschüre der Deutschen Stammzellspenderdatei kannst du weitere Informationen erhalten.
Neben der Fremdspende ist eine gerichtete Spende möglich, was meint, dass die Spende an ein krankes Geschwisterkind oder eine*n nahe*n Verwandte*n gehen soll. Hierbei werden die Kosten in bestimmten Fällen von der Krankenkasse übernommen. Eine dritte Möglichkeit der Spende ist die Eigenspende, bei der das Nabelschnurblut nur für das eigene Kind eingelagert wird. Diese Variante ist kostenpflichtig, je nach Anbieter etwa 1.500 bis 3.000 Euro teuer. Dafür lagert die private Stammzellenblutbank die Stammzellen etwa 20 Jahre lang ein.