Plazenta: Was ist die Plazenta überhaupt?
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Freitag, 18. August 2023
Die Plazenta übernimmt wichtige Funktionen während der Schwangerschaft. Nach der Geburt wird sie vom Körper ausgeschieden. Was passiert danach mit dem Organ?
- Was ist eigentlich die Plazenta?
- Wie wichtig ist das Organ?
- Gibt es Besonderheiten?
- Was kannst du nach der Geburt mit der Plazenta machen?
Die Plazenta wird auch Mutterkuchen genannt und übernimmt während der Schwangerschaft bedeutende Aufgaben für Mutter und Kind. Nach der Entbindung wird sie vom weiblichen Körper nicht mehr benötigt und abgestoßen. Muss sie danach unbedingt entsorgt werden oder kannst du sie sinnvoll weiterverwenden?
Welche Kriterien sind bezeichnend für eine Plazenta?
Die Schwangerschaft sowie die anschließende Geburt gehören zu den größten Naturwundern. In dieser aufregenden Zeit verändert sich der Körper nicht nur äußerlich, auch innerlich passt sich der Organismus an die Entstehung des neuen Lebens an. Um das Ungeborene bestmöglich zu versorgen, entsteht zu Beginn der Schwangerschaft in der Gebärmutter die Plazenta. Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich eine Keimblase, die sich wiederum an der Gebärmutter anhaftet und in das Gewebe einwächst. Dies geschieht durch die sogenannten "Zotten". Hierbei handelt es sich um verzweigte Auswüchse.
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Die Plazenta fällt durch ihre einzigartige Form auf, denn sie hat eine scheibenähnliche Form. Sie wächst während der Schwangerschaft und kann einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern erreichen. Ihre Dicke beträgt zwischen zwei und vier Zentimetern und sie kann bis zu 500 Gramm wiegen. Allerdings können negative Einflüsse, die auch die Kindesentwicklung stören, die Größe der Plazenta beeinträchtigen. Rauchen, Alkohol oder Stress können dafür verantwortlich sein, dass sie kleiner ist.
Schließlich übernimmt der Mutterkuchen wichtige Funktionen, denn er versorgt das Ungeborene. Hierbei bildet die Nabelschnur die direkte Verbindung zwischen Mutter und Kind. Sie ist verantwortlich für die Sauerstoffzufuhr. Zudem produziert die Plazenta Hormone. Neben Östrogen und Gestagen hat das sogenannte Schwangerschaftshormon HCG eine hohe Bedeutung für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Denn dieses verhindert die monatliche Periode und die damit einhergehende Zerstörung der Gebärmutterschleimhaut. Die Plazenta versorgt nicht nur den Fötus. Bei der Entnahme von Fruchtwasser oder einer Gewebeprobe kann die Gynäkologin oder der Gynäkologe eventuelle genetische Schäden beim Fötus entdecken. Üblicherweise erfolgt ein Test zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche. Hierbei werden mithilfe einer Punktion kleine Teile entnommen (Plazentabiopsie). Vor der achten Woche (entspricht in etwa der 10. Schwangerschaftswoche) wird das Ungeborene als Embryo bezeichnet.
Welche Aufgaben übernimmt der Mutterkuchen?
Eine der wichtigsten Hauptaufgaben der Plazenta ist neben der Hormonproduktion die Versorgung des Embryos. Allerdings werden nicht nur gute, sondern auch schädliche Dinge an den Fötus weitergeleitet. Dazu zählen beispielsweise Stoffe von Medikamenten, Nikotin oder die Folgen einer unausgewogenen Ernährung. Bekanntlich kann ein Alkoholkonsum das Ungeborene schädigen. Hier können schon kleinste Mengen ausreichen, schlimmstenfalls droht eine Plazentainsuffizienz. Zu den Tätigkeiten der Plazenta zählen beispielsweise:
- die Versorgung mit Nährstoffen
- die Entsorgung von Abfallprodukten des Ungeborenen (Exkretionsprodukten)
- die Sauerstoffzufuhr für das Baby
- die Rückführung von Kohlendioxid vom Kind zurück zur Mutter