Erziehung: Wie viel Taschengeld ist in welchem Alter angebracht?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Montag, 22. Mai 2023
Ab einem bestimmten Alter fragen alle Kinder nach Taschengeld. Wie viel ist angebracht? Solltest du die Einkäufe deines Kindes kontrollieren?
Für Kinder ist es in der Regel ein besonderes Highlight, wenn sie eigenes Taschengeld bekommen. Dieses können sie dann sparen und sich mit dem eigenen Geld kaufen, was sie wollen. Als Elternteil stellst du dir vielleicht Fragen: Ab wann ist Taschengeld angebracht, und wie viel? Solltest du die Käufe deines Kindes kontrollieren oder es kaufen lassen, was es will?
Grundlegendes zum Thema Taschengeld
Früher oder später kommt das Thema Taschengeld sicherlich auch bei deinem Kind auf. Ob du ihm Taschengeld geben möchtest und wie viel, ist letztendlich dir überlassen. Wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erklärt, gibt es keine gesetzlichen Regelungen zu diesem Thema. Entscheidest du dich dafür, deinem Kind Taschengeld zu geben, gibt es einige Empfehlungen, an denen du dich orientieren kannst.
Ein erster Orientierungspunkt für die Höhe des Taschengeldes ist dein Einkommen. Hast du nur ein niedriges Nettoeinkommen, ist es verständlich, dass dein Kind etwas weniger Taschengeld erhält. Sprich am besten ganz offen mit ihm über das Thema Geld. So kann es deine Finanzlage verstehen. Darüber hinaus solltest du dir überlegen, welche Ausgaben dein Kind mit dem Geld bewältigen können soll. Das Taschengeld wird meist nach dem Alter des Kindes gestaffelt. Je älter dein Kind ist, umso mehr Taschengeld bekommt es.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend weist darauf hin, dass Kinder unter 10 Jahren noch nicht monatlich planen können. Aus diesem Grund solltest du das Taschengeld bis zum 10. Lebensjahr wöchentlich auszahlen. Bei etwas älteren Kindern kannst du das Taschengeld dann monatlich auszahlen. Sprich mit deinem Kind vorab ab, welche Dinge es vom Taschengeld bezahlen soll und was du als Elternteil weiterhin bezahlst. In der Regel dient Taschengeld dazu, dass Kinder sich ihre individuellen Wünsche wie Spielsachen, Süßigkeiten oder Zeitschriften erfüllen können. Es darf nach Absprache mit dir kaufen, was es möchte; am besten ohne, dass du die Sachen kontrollierst. Wie die Sozialarbeiterin Christina Wulf in einem Bericht des WDR verrät, solltest du deinem Kind freie Hand lassen und dich nicht mehr als nötig einmischen. Eine Ausnahme gilt dann, wenn es sich um jugendgefährdende Dinge handelt. In dem Fall ist es wichtig, als Elternteil einzugreifen und Grenzen aufzuzeigen.
So hoch sollte das Taschengeld sein
Das Deutsche Jugendinstitut gibt dir konkrete Empfehlungen zur möglichen Höhe des Taschengeldes. Bei den Jugendlichen ab 16 Jahren sind spezifisch diejenigen gemeint, welche noch finanziell von ihren Eltern abhängig sind. Dies schließt beispielsweise Schüler*innen ein. Die seit 2020 geltenden Empfehlungen sind:
- 0,50 bis 1,00 Euro pro Woche für unter 6-Jährige
- 1,00 bis 1,50 Euro pro Woche für 6-Jährige
- 1,50 bis 2,00 Euro pro Woche für 7-Jährige
- 2,00 bis 2,50 Euro pro Woche für 8-Jährige
- 2,50 bis 3,00 Euro pro Monat für 9-Jährige
- 16,00 bis 18,50 Euro pro Monat für 10-Jährige
- 18,50 bis 21,00 Euro pro Monat für 11-Jährige
- 21,00 bis 23,50 Euro pro Monat für 12-Jährige
- 23,50 bis 26,00 Euro pro Monat für 13-Jährige
- 26,00 bis 31,00 Euro pro Monat für 14-Jährige
- 31,00 bis 39,00 Euro pro Monat für 15-Jährige
- 39,00 bis 47,00 Euro pro Monat für 16-Jährige
- 47,00 bis 63,00 Euro pro Monat für 17-Jährige
- 63,00 bis 79,00 Euro pro Monat für 18-Jährige und älter