Sollte das Kind mit im Elternbett schlafen dürfen? Diese Frage begegnet früher oder später allen Eltern. Gibt es Risiken für das Kind - oder ist es sogar vorteilhaft? Alle diese Fragen klären wir hier.
Kinder, die im Elternbett schlafen: Dazu haben fast alle eine Meinung. Unter Fachleuten gehen die Ansichten ebenfalls auseinander. Gerade in den ersten Monaten eines Säuglings gibt es unterschiedliche Ansichten: Manche Kinderärzte raten vom Schlafen im elterlichen Bett ab. Sie sehen eine mögliche Gefahr durch die Erhitzung des Babys. Dies könnte zu einer höheren Wahrscheinlichkeit des plötzlichen Kindstots führen, so manche Ärzte. Das Risiko für dieses Phänomen wird jedoch auch durch andere Faktoren bestimmt, die nichts mit dem Schlafen im Elternbett zu tun haben:
- Das Schlafen in Bauch und Seitenlage
- Das Schlafen außerhalb des elterlichen Schlafzimmers oder im Bett der Eltern
- Das Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft
- Das Rauchen in der Nähe des Säuglings
Forscher sehen Co-Sleeping als Vorteil
Laut des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte e.V (bvkj) können trotzdem "darüber hinaus akute Infektionen der Atemwege und andere körperliche Erkrankungen, aber auch Entwicklungsverzögerungen oder Frühgeburt das Risiko für das plötzliche Versterben eines Säuglings erhöhen." Doch in der Regel müssen davon mindestens drei Faktoren zusammentreffen, damit ein erhöhtes Risiko besteht, berichtet der "bvkj". Säuglinge sollten immer in der unmittelbaren Nähe der Eltern sein. Ärzte raten: das Beistellbett neben dem Elternbett.
Doch Forscher und Experten sind da anderer Meinung. Sie berichten, dass es zu den natürlichsten Dingen gehört, wenn alle bekannten Risikofaktoren für einen plötzlichen Kindstot vermieden werden. "Wenn Co-Sleeping richtig gemacht wird, gibt es keine Nachteile.
Man kann nicht nachweisen, dass die Kinder in irgendeiner Weise verhaltensgestört, entwicklungsverzögert oder sonst etwas sind - wenn man von einer normalen Co-Sleeping Situation ausgehen kann", meint Nicola Schmidt.
Wann sollten Kinder nicht im Elternbett schlafen?
Co-Sleeping bezeichnet das Schlafen im Elternbett und sollte laut Forschern nur umgesetzt werden, wenn feste Matratzen bestehen (also keine Wasserbetten), die Eltern nicht unter Alkohol oder Drogeneinfluss stehen, sie keine Medikamente einnehmen oder Depressionen haben. Außerdem sollten Säuglinge grundsätzlich immer im eigenen Schlafsack und ohne dicke Kissen im Bett der Eltern schlafen. Dann seien die Kinder besser aufgehoben als im eigenen Bett. Wenn all diese Faktoren erfüllt sind, könnte es für das Kind Vorteile mit sich bringen.
Untersuchungen bestätigen: Mütter reagieren auf jede kleinste Bewegung und Atemveränderungen ihres Babys und können so schneller auf ihr Kind reagieren. Ein weiterer Faktor des Co-Sleeping: Die Kinder suchen evolutionär bedingt nach der sogenannten "Nestwärme" also den Schutz in der Dunkelheit.