In einer Regenbogenfamilie entwickelt sich ein Kind genauso gut, wie in jeder anderen Form von Familie. Wir stellen dir im Folgenden die Besonderheiten vom Leben und der Erziehung queerer Familien vor.
Eine Regenbogenfamilie hat per se weder negative noch positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Ebenso hat sie keinerlei Einfluss auf die spätere sexuelle Identität des Kindes. Wir räumen im Folgenden mit einigen Vorurteilen auf und tauchen tiefer in das Leben und die Herausforderungen der Erziehung in einer Regenbogenfamilie ein.
Kindern ist das Geschlecht der Eltern egal
Unter einer Regenbogenfamilie werden Familienkonstellationen zusammengefasst, in denen mindestens ein Elternteil trans, inter, lesbisch, schwul, bisexuell oder queer ist. Auch bereits bestehende Vater-Mutter-Kind Familien können zu einer Regenbogenfamilie werden, wenn beispielsweise der Vater durch ein Trans-Coming-out zur zweiten Mutter wird. Oder sich die Mutter in eine andere Frau verliebt. Ebenso können sich LGBTQIA+ Familien ein Kind wünschen.
Grundsätzlich kann jedoch festgehalten werden, dass es Kindern egal ist, welches Geschlecht die eigenen Eltern haben. Stattdessen brauchen sie Eltern, auf die sie sich verlassen können, die ihr Kind lieben und Geborgenheit schenken. Kinder brauchen Vertrauenspersonen und Unterstützung. Ein Vorurteil, dem Regenbogenfamilien ausgesetzt sind, ist, dass Kinder Cis-Mutter und Cis-Vater haben sollten, um sich gut zu entwickeln.
Doch mittlerweile wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen, dass sich Kinder in reinen Mütter- oder Väter-Familien genauso gut entwickeln, wie Kinder in Mutter-Vater-Konstellationen. Dies zeigt beispielsweise eine Metastudie von Forschenden der medizinischen Hochschule Guangxi im chinesischen Nanning und der Duke University in Durham, die im Fachjournal "BMJ Global Health" veröffentlicht wurde. Auf Trans-Eltern, schwule Väter oder lesbische Mütter kommen trotzdem weiterhin verschiedene Herausforderungen zu, die durch die gesellschaftliche Ungleichbehandlung von Regenbogenfamilien entstehen. So muss der Kinderwunsch gegenüber dem sozialen Umfeld gerechtfertigt werden, die Umsetzung ist rechtlich deutlich aufwändiger, die Kinder müssen gegenüber Diskriminierungen stark gemacht werden, und als Regenbogenfamilien bedarf es eines alltäglichen Coming-outs.
Regenbogenfamilien beeinträchtigen nicht die Entwicklung des Kindes
Ein Team der Cornell University hat insgesamt 79 internationale Studien ausgewertet, die sich mit der Entwicklung von Kindern in gleichgeschlechtlichen Ehen beschäftigt haben. Dabei ist man zu dem eindeutigen Ergebnis gekommen, dass sich die Kinder in Regenbogenfamilien sowohl auf sozialer als auch intellektueller und emotionaler Ebene genauso gut entwickeln, wie Kinder in anderen Familienstrukturen.
75 der vorliegenden Studien unterstützen diese Aussage, lediglich vier Studien sind zu einem anderen Ergebnis gekommen. Darin wurden jedoch Regenbogenfamilien betrachtet, in denen sich ein Elternteil im Laufe der Kindheit als queer geoutet hat. Dies führte in der Folge häufig zu einer Scheidung oder einem Auseinanderdriften der Familie, was die Kinder in ihrer Entwicklung störte.