Jeder von uns hat Gefühle, sowohl positive als auch negative. Doch manche von uns wollen oder können ihre Gefühle nicht zulassen. Doch wovor haben wir eigentlich Angst? Wir klären auf, warum es wichtig ist, zu seinen Gefühlen zu stehen und mit Hilfe welcher Übungen du zukünftig einfacher Gefühle zulassen kannst.
Manchmal sind wir von unseren Gefühle schlichtweg überwältigt. Sind es positive, angenehme Gefühle, genießen wir den Zustand und fühlen uns einfach gut. Doch auch negative Gefühle können uns überwältigen. Doch warum haben wir so große Angst vor Gefühlen wie Wut oder Trauer? Wir zeigen, wie du zukünftig all deine Gefühle zulassen und in einer positiven Weise mit ihnen umgehen kannst.
10 Gründe, wieso du Gefühle zulassen solltest
Nicht nur positive Gefühle sollten wir unbedingt zulassen, auch negative Gefühle gehören zu unserem Leben dazu und ausgelebt werden. Über einen längeren Zeitraum negative Emotionen und Gedanken zu unterdrücken, kann auf Dauer schwerwiegende Folgen haben und belastet unsere Gesundheit. Wir zeigen deshalb, wieso es wichtig ist, Gefühle zuzulassen.
- Du fühlst dich lebendiger – Die drei wichtigsten Elemente eines Menschen sind Gedanken, Gefühle und der Körper. Stehen wir mit allen drei Elementen im Einklang und schenken ihnen unsere Aufmerksamkeit, fühlen wir uns lebendig. Unterdrücken wir unsere Gefühle, nehmen wir nicht mehr wirklich am Geschehen teil. Wir fühlen unsere Umwelt nicht mehr und folglich nicht mehr lebendig.
- Blockaden lösen – Viele Menschen sprechen von einer Blockade, wenn sie Angst vor einer Situation oder vor Reaktionen eines Menschen haben, durch die ein bestimmtes Gefühl ausgelöst werden könnte. Eine Blockade entsteht also aus Angst vor negativen Gefühlen. Lassen wir jedoch sowohl positive als auch negative Gefühle zu und lernen mit ihnen umzugehen, lösen sich die Blockaden und die Angst vor bestimmten Gefühlen schwindet.
- Du fühlst dich innerlich frei – Sich innerlich frei zu fühlen bedeutet sich von Ängsten und Sorgen lösen zu können und sich frei von dem Druck machen, sich selbst und anderen gefallen zu müssen. Negative Gefühle gehören genauso zu uns wie positive. Akzeptieren wir diese und lernen mit ihnen umzugehen, verleiht uns dies große Freiheit.
- Du hast mehr Energie – Gefühle zu unterdrücken stellt eine enorme Belastung für unseren Körper und Geist dar. Meist sind diese Anstrengungen unterbewusst und wir bemerken sie nicht direkt. Lässt du deinen Gefühlen freien Lauf, muss sich dein Körper nicht mehr anstrengen, sie zu unterdrücken. Ohne die innere Anspannung hat dein Körper viel mehr Kraft und Energie.
- Tiefe innere Freude – Unsere Gefühlswelt ist wie ein Schichtsystem aufgebaut. Am Boden unserer Gefühlsschichten befinden sich tiefe Freude und Liebe. Sie sind allerdings von Gefühlen wie Wut, Angst oder Trauer überlagert. Schaffen wir es, all diese Schichten zu durchbrechen, bleibt lediglich die pure verborgene Freude über.
- Innere Ruhe und Gelassenheit - Die Angst, Gefühle zuzulassen kann uns mehr Kummer und Sorgen bereiten als die negativen Gefühle selbst. Akzeptieren wir unsere verschiedenen Gefühlslagen und lernen, mit diesen umzugehen, können uns Wut, Trauer oder Angst nicht mehr aus der Bahn werfen. Ruhe und Gelassenheit kehrt ein, da es keinen Grund zur Sorge mehr gibt.
- Du bleibst gesund – Gefühle zu unterdrücken macht krank. Es raubt Energie und schwächt unser Immunsystem. Viel zu selten bringen wir Krankheitssymptome mit unseren Gefühlszuständen in Verbindung. Dabei hängen Krankheit und Gefühlswelt eng miteinander zusammen.
- Du wirst authentischer - Lass deine Gefühle zu und drück deinen aktuellen Gefühlszustand aus. So können dich deine Mitmenschen besser verstehen und du wirkst authentischer. Du zeigst, wer du wirklich bist und wie es dir aktuell geht.
- Du sparst Zeit und Geld – Unterdrücken wir unsere Gefühle, müssen wir dies oft kompensieren. Daraus können schnell Süchte entstehen und wir greifen beispielsweise auf Zigaretten oder Alkohol zurück. Auch stumpfe Ablenkung, wie Videospiele oder Casino-Besuche kosten uns eine Menge Zeit und Geld und helfen uns nicht, mit unseren Gefühlen zurechtzukommen.
- Du wirst mutiger – Trauer, oder Schmerz zuzulassen erfordert Mut. Schaffen wir es jedoch, auch negative Gefühle zuzulassen, bringt uns so leicht nichts mehr aus der Bahn. Wir begegnen allen Lebenssituationen offen und mutig und können sie meistern.
Was passiert, wenn wir unsere Gefühle nicht zulassen?
Wenn wir unsere Gefühle unterdrücken, kappen wir die Verbindung zwischen Körper und Geist. Normalerweise sollte unser Handeln im Einklang damit stehen, was wir fühlen und denken. Ist dem nicht so, entstehen Blockaden, wir sind unehrlich gegenüber uns selbst und anderen und wir führen ein unauthentisches Leben. Wir lassen Gefühle nicht zu, weil wir Angst vor negativen Emotionen haben.
Noch immer ist in der Gesellschaft verankert, dass das Zeigen von Gefühlen eine Form von Schwäche ist. Die Folge ist, dass wir eine Abwehrhaltung gegenüber negativen Gefühlen entwickeln, obwohl sie ebenfalls ein Teil von uns sind. Dieser Widerstand kostet Energie und geht auf Kosten unserer Gesundheit. Haben wir erstmal solche Verhaltensweisen verinnerlicht, fällt es uns schwer, überhaupt Gefühle zuzulassen, auch wenn sie positiver Natur sind. Wir stumpfen ab und schreiten gefühlskalt durch das Leben.
Warum haben wir Angst, Gefühle zuzulassen?
Die meisten von uns wissen, dass es nicht gesund ist, seine Gefühle zu unterdrücken. Trotzdem bleiben viele verschlossen und haben Angst davor, Gefühle zu zeigen. Doch woher kommt diese Angst? Zeigen wir unsere Gefühle, öffnen wir uns und machen uns verletzlich und angreifbar. Wir unterdrücken also unsere Gefühle zum Selbstschutz.
Vor allem die frühere Erziehung gab Kindern genau vor, wie sie zu fühlen haben und sie die Gefühle zu unterdrücken haben. Veraltete Sprichwörter, wie „Ein Indianer kennt kein Schmerz“, vermitteln den Eindruck, dass es unangebracht ist, zu weinen, wenn wir Schmerzen haben. Selbst extreme Freude wird in der Öffentlichkeit oft verpönt. Uns wird bereits im Kindheitsalter gelehrt, diskret und kontrolliert mit unseren Gefühlen umzugehen. Heute ist jedoch bekannt, dass dieser Ansatz ungesund ist. Gerade in jungen Jahren ist es wichtig, seine eigenen Gefühle kennenzulernen, diese einzuordnen und zu lernen mit diesen umzugehen.
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Gefühle zulassen – 4 Übungen, um Gefühle zeigen zu können
Damit du zukünftig einfacher Gefühle zulassen kannst, stellen wir euch ein paar Übungen zur Verfügung, die dich dabei unterstützen können, zu deinen Gefühlen zu stehen und diese auch zu zeigen:
- Gefühle bewusst wahrnehmen – Als ersten Schritt ist es wichtig, die eigenen Gefühle zu verstehen und nachvollziehen zu können. Woher kommt diese Wut auf einmal, warum fühle ich mich traurig? Fühlen wir tief in unser Inneres, werden oft ganz neue Erkenntnisse sichtbar.
- Auf den Körper achten – Unser Körper verrät uns meistens, wie es uns geht. Ein beklemmendes Gefühl in der Brust oder stechende Kopfschmerzen verraten, dass wir mit unseren Gefühlen nicht im Einklang stehen.
- Musik – Musik ist ein Medium, dass Gefühle transportiert und intensiviert. Hast du gerade Liebeskummer oder bist auf dein*e Partner*in wütend, hilft dir Musik dabei, einfach mal alles rauszulassen. Hast keine Lust mehr auf Trauer und schlechte Laune, kann eine Playlist mit deinen Lieblingsliedern die Laune anheben.
- Darüber sprechen – Es ist wichtig, dass wir über unsere Gefühlszustände sprechen und unseren Mitmenschen zu verstehen geben, wenn wir uns nicht gut fühlen. Mit anderen über Gefühle zu sprechen, ist eine der besten Möglichkeiten, sich von ihnen freizumachen.
Fazit: Auch negative Gefühle müssen zugelassen werden
Egal, ob negative oder positive Gefühle, sie existieren alle und sind Teil unseres Wesens. Sie haben die Funktion, uns zu schützen und uns den Weg zu weisen. Deshalb ist es wichtig, Gefühle zuzulassen und nicht zu unterdrücken. Schieben wir unsere Gefühle über einen längeren Zeitraum beiseite, kann das auf Lasten unserer Gesundheit gehen. Heutzutage gilt es als authentisch und mutig, wenn du zu deinen Gefühlen stehst und diese auch zeigst.