Warum der Zebrastreifen wirklich Zebrastreifen heißt: Die Geschichte hinter dem Namen

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Erstaunlich: Woher der Begriff Zebrastreifen wirklich kommt
Mit dem Steppentier hat die Verkehrsmaßnahme überhaupt nichts zu tun.
Zebra, Zebrastreifen, Verkehr, Fahren
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Wie kam der Fußgängerüberweg zu seinem volkstümlichen Namen "Zebrastreifen"? Dieser Artikel deckt den Mythos auf und erklärt die wahre Geschichte hinter der Bezeichnung.

  • Fußgängerüberweg erstmals 1950 in München
  • Aktion-Zebra gab Überweg seinen Namen
  • Zebra ist eine Abkürzung und nachts mit dem Tier zu tun

Die Frage nach der Namensherkunft des Zebrastreifens, welcher Fußgängern beim Überqueren der Straße den eindeutigen Vorrang gewährt, scheint glasklar: vom Steppentier Zebra natürlich! Er sieht schließlich durch die weiße Farbe und das Dunkelgrau des Asphalts so aus, wie die Fellmaserung eines Zebras. Doch das ist ein weit verbreiteter Mythos und hat überraschenderweise nicht das Geringste damit zu tun, woher der Zebrastreifen seinen Namen erhielt.

Hamburger Polizei ruft Aktion "Zebra" ins Leben – Geburtsstunde des Zebrastreifens

Was einige Menschen möglicherweise gar nicht wissen: Zebrastreifen ist nur der umgangssprachliche Begriff für einen Fußgängerüberweg. Den Ursprung des Fußgängerüberwegs findet man in der deutschen Geschichte in den 1950ern. Genauer gesagt in der heutigen bayrischen Landeshauptstadt München, wie der WDR in einem Radiobeitrag berichtet. Bezeichnet wurde er von den Beamten zu dieser Zeit als "Dickstrichkette". Diese wurde in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen, weil die Anzahl an Automobilen in Deutschland stark anstieg und somit eine größere Gefahr für Fußgänger entstand, die es einzudämmen galt.

Erst durch eine Aktion in Hamburg am 24. April 1954 bekam der Fußgängerüberweg den Namen "Zebrastreifen". Damals hatte die Polizei zusammen mit einer Zeitung die Aktion "Zebra" ins Leben gerufen, damit die Autofahrer an einem Zebrastreifen auch wirklich anhalten. Wer am Zebrastreifen angehalten hat, der bekam eine Plakette, auf der ein Zebra abgebildet war. Die Abkürzung "Zebra" stand für "Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers". Seitdem nannten bald alle Deutschen den Fußgängerüberweg "Zebrastreifen".

Allerdings war es in den 1950er Jahren noch keine Vorschrift, auch tatsächlich vor einem Zebrastreifen Halt zu machen. Von vielen Autofahrern wurden die weißen Balken am Boden eher wie eine Art Empfehlung gesehen und oftmals ignoriert, sodass es trotzdem noch zu vielen Verkehrsunfällen mit Fußgängern kam. Erst ab 1964 gilt für Passanten das gesetzlich verankerte Vorrecht, die Straße vor einem Auto überqueren zu dürfen. Danach nahm die Anzahl an Unfällen an Fußgängerüberwegen deutlich ab.