Teure Autoführerscheine - wie Fahrschüler sparen können
Autor: Agentur dpa
, Donnerstag, 18. April 2024
Autoführerscheine in Deutschland sind inzwischen ziemlich teuer. Woran das liegt und wie Fahrschüler und Fahrschülerinnen sparen können.
Ein Autoführerschein ist inzwischen alles andere als günstig. Manche Fahrschüler und Fahrschülerinnen müssen bis zu 4400 Euro für die Fahrerlaubnis aufbringen, wie es etwa vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) heißt. Wie setzen sich diese hohen Kosten zusammen und wie können Fahrschülern sparen?
Vor allem drei Gründe sind aus Sicht von Kurt Bartels vom Fahrlehrerverband Nordrhein ausschlaggebend für die derzeitigen Preise: allgemeine Preissteigerungen, die Verkehrsentwicklung und die Entwicklung von Autos. Bartels ist zudem der stellvertretende Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. Er sagt: "Autofahren ist komplexer geworden." So nehme die Zahl der Verkehrsmittel durch E-Scooter oder Pedelecs zu und es gebe neue Verkehrswege wie geschützte Radstreifen.
Führerschein auf dem Land oft günstiger
Darüber hinaus müssten Fahrschüler auch in technischen Assistenzsystemen geschult werden und das in der Prüfung nachweisen. Seit 2021 dauert eine Fahrschulprüfung daher 55 statt 45 Minuten. Es brauche schlicht mehr Zeit, um Fahranfänger auszubilden, meint Bartels. Statt 25 Fahrstunden seien mittlerweile durchaus 45 bis 50 Fahrstunden keine Seltenheit. Eine gewöhnliche 45-Minuten-Einheit koste dabei 55 bis 75 Euro. Pflicht sind zwölf der etwas teureren Sonderfahrten - also über Landstraßen, Autobahnen oder bei Nacht.
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Zu den eigentlichen Kosten für die Fahrschule kommen dann noch Gebühren für die theoretische und praktische Prüfung sowie den Führerscheinantrag - laut ADAC zusammen etwa 200 Euro. Ferner sind ein Erste-Hilfe-Kurs für etwa 50, ein Sehtest für knapp sechs und ein Passfoto für gut zehn Euro notwendig.
Bedeutet unterm Strich: 2100 bis 4400 Euro laut ADAC. Fahrschullehrer Bartels rechnet mit 2800 bis 3500 Euro. So oder so gebe es dabei Unterschiede nach Region. Auf dem Land seien Führerscheine meist günstiger als in der Stadt. Auch, weil das Autofahren dort wegen der weniger komplexen Infrastruktur schneller zu erlernen sei, meint Bartels.
Fahrschüler können Geld sparen
Für viele Menschen ist ein Führerschein damit aktuell zu teuer. Derzeit lasse die Nachfrage nach Autoführerscheinen nach, sagt Bartels. Es sei durchaus denkbar, dass junge Menschen das wegen der hohen Kosten auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Doch gerade auf dem Land ist ein Führerschein etwa für den Berufsalltag oft unerlässlich. Wie ist es also möglich Kosten zu sparen?
Bartels und der ADAC raten dazu, Theorie- und Praxisstunden möglichst kompakt zu absolvieren. "Für sechs bis acht Monate muss man sich das wie ein weiteres Schulfach vorstellen", sagt Bartels. Bei längeren Pausen zwischen den Einheiten bestehe die Gefahr, das Erlernte wieder zu vergessen, heißt es vom ADAC.