Fahrradschlösser im Test: Welches bietet die größte Sicherheit?
Du solltest das Rad immer mit dem Rahmen an einem fest verankerten Gegenstand anschließen. Welches Schloss sich dafür am besten eignet, haben wir dir zusammengestellt
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Es gibt sehr unterschiedliche Typen von Fahrradschlössern, doch welche sind wirklich sicher und wie schließt du dein Fahrrad richtig ab, damit ein hoher Schutz gewährleistet ist?
UnterschiedlicheFahrradschlossmodelleund ihre Sicherheit
Diebstahlschutzdurch richtige Anwendung und Stellplatzwahl
Es gibt unterschiedliche Schlossmodelle auf dem Markt. Bügelschlösser, Kettenschlösser, Kabelschlösser, Rahmenschlösser und Faltschlösser. Außerdem gibt es Modelle mit Schlüsseln und solche, die über Zahlencodes funktionieren. Doch welche Modelle sind am sichersten? Und welche Vor- und Nachteile haben sie?
Fahrräder sind teilweise fahrende Wertanlagen
Das Fahrrad hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt. Nicht zuletzt das E-Bike trägt seinen Teil dazu bei. Im vergangenen Jahr war jedes zweite Fahrrad, das im Laden verkauft wurde, ein E-Bike. E-Bikes sind nicht nur beliebt, sie sind auch deutlich teurer in der Anschaffung. Während ein übliches Fahrrad ohne Motor im Schnitt 500 Euro kostet, liegt der Durchschnittspreis bei E-Bikes bei 2800 Euro. 7,1 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2023 mit dem Verkauf von Fahrrädern erwirtschaftet. Ein hoher Wert, der geschützt werden möchte.
Wie sicherst du dein Rad am besten vor Diebstahl? Das Fahrrad in der Wohnung, im Keller oder einem anderen geschlossenen Raum zu verwahren ist natürlich sicherer, als es nachts auf der Straße stehenzulassen. Doch wenn du mit dem Rad einen Ausflug machst oder zur Arbeit damit fährst, soll es ebenfalls gesichert stehen. Ein gutes Fahrradschloss ist dann wichtig.
Auch die Wahl des richtigen Stellplatzes und wie du dein Fahrrad mit dem Schloss sicherst, kann in Bezug auf einen möglichen Diebstahl entscheidend sein. Denn je schwieriger es ist, ein Fahrrad zu stehlen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person die Initiative ergreift.
Code vs. Schlüssel
Um die Illusion eines unknackbaren Schlosses gleich zu zerstören: Das gibt es nicht. Kein Fahrradschloss ist zu 100 % sicher. Aber es gibt Modelle, die schwerer zu knacken sind als andere. Prinzipiell gilt, je schwerer das Schloss, je mehr Material, desto schwieriger wird es, das Schloss kaputtzumachen.
Neben dem Schlossmaterial besteht ein Fahrradschloss noch aus dem Schließmechanismus. Hier gibt es üblicherweise die Variante eines Zahlencodes oder es muss ein Schlüssel verwendet werden. Auch wenn ein Zahlenschloss den Vorteil hat, dass du keinen Schlüssel benötigst und diesen auch nicht verlieren kannst, so gibt es natürlich die Möglichkeit, diese Schlösser durch Ausprobieren zu öffnen, und das geht teilweise erstaunlich schnell.
Auch bei der Stiftung Warentest fallen Fahrradschlösser mit einem Zahlencode reihenweise durch die Tests. Der Schließmechanismus weist einige Schwachstellen auf, die du einfach umgehen kannst, wenn du dich für einen Schließmechanismus mit Schlüssel entscheidest. Ein gutes Fahrradschloss hat seinen Preis, aber es soll ja auch einen Gegenstand von großem Wert schützen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) rät dazu, beim Schloss nicht zu sparen. Solltest du dein Fahrrad versichert haben, informiere dich im Vorfeld, welche Schlösser dein Versicherungsanbieter anerkennt. Einige Versicherungen schreiben teilweise einen bestimmten Kaufpreis für das Fahrradschloss vor.
Schlossarten: sichere Varianten
Bügelschlösser bestehen aus einem massiven Metallbügel, was sie zu sehr sicheren Schlössern macht. Denn es erfordert größeres Geschütz, um sie zu zerstören, wie etwa einen sehr großen Bolzenschneider oder eine Flex. Diese Schlösser schneiden im aktuellen Test der Stiftung Warentestam besten ab. Sie sind jedoch sehr unflexibel, und die Möglichkeiten, das Fahrrad anzuschließen, sind begrenzt. Je kürzer und enger die Bügel sind, desto schwieriger wird es.
Faltschlösser bestehen aus Stahlgliedern, die durch Gelenke miteinander verbunden sind und sich ähnlich wie ein Zollstock ausklappen lassen. Durch die massiven Glieder bieten sie eine vergleichbare Sicherheit wie Bügelschlösser, sind jedoch kompakter zu transportieren und bieten eine bessere Flexibilität beim Anschließen.
Kettenschlösser, teilweise auch Panzerschlösser genannt, bestehen aus einer Kette von Metallgliedern, die häufig von einem Kunststoff umhüllt ist, um einerseits das Fahrrad vor Kratzern zu schützen und andererseits das Metall vor der Witterung. Je dicker und massiver die Kettenglieder sind, desto schwieriger ist es, das Schloss zu knacken. Diese Schlösser bieten durch die flexible Kette die besten Möglichkeiten, das Fahrrad anzuschließen. Häufig reicht ihr Durchmesser auch aus, um das Rad beispielsweise an Laternen anzuketten.
Schlossarten: gute Erweiterungen
Kabelschlösser bestehen aus einem Stahlgeflecht, das von Kunststoff umhüllt ist. Sie sind häufig sehr günstig und haben keinen besonders großen Durchmesser, das Material ist schnell mit einer Zange geknackt. Einen wirklichen Diebstahlschutz stellen diese Schlösser nicht dar. Als Erweiterung zu einem Bügelschloss beispielsweise können sie gut genutzt werden, um zusätzlich die Laufräder es Fahrrades zu sichern. Als alleiniges Schloss werden sie nicht empfohlen.
Einige Fahrräder werden standardmäßig mit einem Rahmenschloss verkauft. Es befindet sich direkt am Hinterrad und blockiert dieses, wenn es geschlossen ist. Als Wegfahrsperre ist ein solches Schloss nützlich, das Rad kann aber dennoch einfach weggetragen werden. In Kombination mit einem weiteren Schloss kann ein Rahmenschloss ein zusätzlicher Schutz sein, als alleiniges Schloss ist es jedoch ebenfalls nicht zu empfehlen.
Die sichersten Fahrradschlösser sind massive Bügelschlösser, Faltschlösser oder Kettenschlösser. Zusätzlich zu einem hochwertigen Schloss ist jedoch auch entscheidend, wie du dein Fahrrad anschließt und wo.
Stellplatzwahl nicht unterschätzen
Du solltest dein Rad an gut beleuchteten, belebten Orten abschließen. Lass das Schloss nicht auf dem Boden liegen, so kann es mithilfe eines Hammers und Meißels schnell zerstört werden. Du solltest dein Rad am besten immer an einem fest verankerten Gegenstand anschließen, einem Fahrradständer, Zaun, einer Straßenlaterne oder Ähnlichem. So vermeidest du, dass das Rad einfach weggetragen werden kann. Achte darauf, dein Rad nur dort anzuschließen, wo es erlaubt ist und wo es niemandem im Weg steht.
Dein Fahrrad sollte immer mit dem Rahmen an dem verankerten Gegenstand angeschlossen sein. Wenn du es beispielsweise nur mit einem Rad anschließt, kann dieses schnell ausgebaut und der Rest des Fahrrades geklaut werden. Auch lose und schnell abnehmbare Gegenstände wie Gepäcktaschen solltest du eventuell sichern.
Wenn du dein Fahrrad über einen längeren Zeitraum parken möchtest, ist es immer ratsam, dies in einem Schutzraum zu machen. An vielen Bahnhöfen beispielsweise gibt es Parkhäuser für Fahrräder oder auch Fahrradboxen, die häufig zusätzlich per Video überwacht werden.
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