Auto selber waschen: Bußgelder bis zu 100.000 Euro drohen

3 Min

Möchtest du dein Auto waschen und fragst dich, wo du das am besten tun solltest? Egal, ob du das Auto selbst wäschst oder in die Waschanlage fährst - es gibt viel zu bedenken.

  • Autowaschen: Das ist erlaubt, das ist verboten
  • Waschstraße oder Waschbox : Das ist der Unterschied
  • Was du in der Waschanlage beachten solltest

Das Auto sei des Deutschen liebstes Kind, so heißt es. Erinnerst du dich an Zeiten, an denen jeden Samstag das Familienauto vor der Haustür gewaschen und gewienert wurde? Oder kennst du auch einen Autofan, der sein liebstes Spielzeug nicht in die groben Hände einer Waschanlage geben möchte? Die Geister scheiden sich in der philosophischen Frage: Waschanlage oder selber waschen? Wie auch immer du dich entscheidest, wir geben dir hier Tipps, worauf du achten solltest, und sagen dir auch, was erlaubt ist und was nicht.

Auto am Straßenrand selber waschen

Das Auto am Straßenrand - und somit auf öffentlichem Grund zu waschen - scheint auf den ersten Blick praktisch zu sein. Wie efahrer.com berichtet, gebe es zwar keine bundesweiten Gesetze, die dies verbieten.

Trotzdem solltest du es lassen. Dem ADAC zufolge gebe es eine Regelung, die es verbiete, die Straße zu beschmutzen, wenn dies den Verkehr gefährde.

Aber auch auf dem eigenen Grundstück ist das Autowaschen nicht erlaubt. Grund dafür ist das Wasserhaushaltsgesetz, nach dem es sicherzustellen ist, dass das Grundwasser nicht verunreinigt werden darf. Tust du es dennoch, können dir sogar Bußgelder drohen. Je nachdem, wie schwer die Beschmutzung des Grundwassers ist, können Strafen von bis zu 100.000 Euro anfallen.

Autowaschen auf dem Privatgrundstück

An manchen Orten darfst du allerdings auf deinem eigenen Grundstück mit klarem Wasser die Windschutzscheibe reinigen. Das Gesetz kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Erlaubt ist vielleicht manches, aber noch lange nicht alles. Grundsätzlich verboten ist es, dein Auto auf unbefestigten Boden, zum Beispiel auf Rasen- und Schotterflächen zu waschen. 

Viele Kommunen sehen aber auch die Gefahr groß, dass durch das Autowaschen auf dem eigenen Grundstück Ölrückstände in die Kanalisation und ins Grundwasser geraten können. Daher ist dann auch das Waschen mit klarem Wasser nicht erlaubt. Mit einem Staubsauger den Innenraum reinigen oder mit einem weichen Lappen den Staub vom Kotflügel klopfen, ist allerdings kein Problem. 

Wie genau das Wasserhaushaltsgesetz in der Umsetzung aussieht, regeln die einzelnen Gemeinden. Wenn du dir in deiner Gemeinde unsicher bist, was erlaubt ist, dann schau auf der Internetseite des Ordnungsamtes deines Wohnortes nach. 

Selber waschen in der Waschbox

Nun kommen wir aber zur guten Nachricht: Wenn du dein Auto selbst waschen möchtest, kannst du das in professionellen Waschboxen gerne tun. Diese verfügen über gesonderte Abflüsse, sodass hier das Grundwasser nicht durch Seifenreste und Ölrückstände verunreinigt werden kann. 

Beim Selberwaschen in der Waschbox kannst du auch deine eigenen Pflegemittel, Lappen und Bürsten mitbringen, wenn du das möchtest. Gerade ältere Autos, deren Lack empfindlich ist, sollten besser per Hand gewaschen werden, als durch die Waschstraße geschickt zu werden. 

Darauf solltest du achten: 

  • Reinige dein Auto mit dem Hochdruckreiniger vor und befreie es so vom stärksten Schmutz. Halte mit der Düse am besten 50 Zentimeter Abstand zum Lack. 
  • Schäume die Karosserie mit Autoshampoo rund herum gut ein und wasche es mit einer sauberen Bürste. 
  • Die Reste des Reinigers entfernst du mit viel klarem Wasser. Anschließend trocknen und das Auto mit einem Leder abledern, um Wasserflecken zu vermeiden. 
  • Unzugängliche Stellen kannst du mit einem speziellen Reiniger behandeln oder ihnen nach dem Trocknen noch einmal gesonderte Aufmerksamkeit widmen. 

Auto durch die Waschanlage fahren

Moderne Autolacke überstehen die heutigen Waschanlagen ohne Kratzer und Dellen. Dennoch solltest du auch hier auf ein paar Dinge achten, wenn du möchtest, dass dein Auto nach dem Waschen wieder blinkt und strahlt. 

  • Wenn du lästiges Anstehen an der Waschstraße vermeiden möchtest, dann wähle einen ruhigen Tag. Meist sind die Anlagen an den ersten sonnigen Frühlingstagen und an Samstagen stark besucht. 
  • Achte auf deine Antenne: Hat dein Auto eine herausstehende Antenne, dann solltest du diese einfahren oder abschrauben, bevor du in die Waschanlage einfährst.
  • Achte darauf, dass alle Fenster und Türen richtig geschlossen sind. Denn ansonsten wird die Fahrt durch die Anlage richtig unangenehm und nass.
  • Wähle dein Waschprogramm richtig. Im Winter empfiehlt sich ein Programm mit Aktivschaum, Heißwachs und Unterbodenwäsche. Sowieso solltest du dein Auto nur bei Temperaturen ab 0 Grad waschen, da sonst die Dichtungen porös werden könnten. 
  • Beim Einfahren auf das Transportband der Waschstraße helfen dir in der Regel die Mitarbeiter*innen vor Ort. Es gibt auch Anlagen mit Warnampeln. Erst, wenn alle Lampen auf Grün stehen, steht dein Auto richtig auf dem Band. 
  • Nimm den Gang heraus und stell den Motor ab. Auch die Handbremse sollte nicht angezogen sein. Die Scheibenwischer sind ausgeschaltet. Hinweisschilder findest du in der Regel an den Waschanlagen. 
  • Am Ende wirst du wieder vom Band befördert. Auch hier regelt eine Ampel oft die Ausfahrt. Sobald sie grün ist, kannst du den Motor starten und die Anlage verlassen.
  • Die Bremsen sind in der Regel noch nass, sodass du sie auf den ersten Metern "einbremsen" solltest.
  • Nicht alle Stellen werden durch den Trockner komplett trocken. Hier kannst du mit einem Küchenpapier noch einmal nachhelfen.