Beispiel: Bei 0,7 Promille, das erste Mal mit Alkohol am Steuer erwischt, keiner Probezeit mehr und keiner Verkehrsgefährdung sind es 500 Euro Bußgeld und ein Monat Fahrverbot. Wurde bereits schon einmal mit 0,7 Promille hinter dem Lenkrad erwischt, sind es bereits 1000 Euro und drei Monate Fahrverbot.
Alkohol am Steuer: Was ist beim Restalkohol am nächsten Morgen zu beachten?
Der komplette Alkohol im Blut ist erst nach etwa einer Stunde nach dem letzten Getränk erreicht. Abbauen kann die Leber circa 0,1 Promille pro Stunde. "Wer bis zwei Uhr nachts richtig heftig trinkt und um drei Uhr mit 1,5 Promille ins Bett geht, der hat morgens um neun immer noch weit über 0,5 Promille", sagt Lacroix.
Gerät man damit in eine Kontrolle, ist offiziell von relativer Fahruntüchtigkeit die Rede. Die Folge: Ein Bußgeld von mindestens 500 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Lieber das Auto stehen lassen, wenn man sich nicht sicher fühlt am Morgen. Und entgegen manchen Behauptungen, beeinflussen Kaffee, spezielle Tabletten oder Energydrinks den Abbau von Alkohol nicht, so der DVR.
Wie lässt sich feststellen, ob man noch fahren darf?
Eigentlich keinen. "Meines Wissens gibt es keine alltagstaugliche Möglichkeit, den Promillewert zu messen", sagt Sven Rademacher vom DVR. "Bei den Testgeräten, die es gibt, wäre ich sehr vorsichtig, ob die Werte verlässlich sind. Sie geben höchstens einen groben Richtwert an."
Er rät dringend davon ab, sich an den noch erlaubten Pegel herantrinken zu wollen. "Erstens wegen der Ungenauigkeit der privaten Testmöglichkeiten. Und zweitens, weil neben der Alkoholmenge und dem Körpergewicht viele weitere individuelle Faktoren wie die allgemeine körperliche Verfassung eine große Rolle spielen.
" Auch die Gewöhnung an Alkohol ist zu berücksichtigen. "Selbst ein ganz durchschnittliches Trinkverhalten fernab von Missbrauch oder Sucht führt nach Jahren dazu, dass sich der Körper besser an Alkohol gewöhnt. Daher überschätzen Leute mit längerer Trinkerfahrung ihre eigene Fahrtauglichkeit", ergänzt Lacroix.
Alkohol am Steuer: Was muss der nüchtern gebliebene Fahrer beachten?
Der nüchterne Fahrer muss auch achtgeben, denn er sollte sich von ausgelassener Stimmung im Auto nicht anstecken lassen und die Mitfahrer zur Ruhe mahnen. Oft finden die Heimfahrten im Dunklen statt, da gilt besondere Konzentration. "Hat ein Fahrer auf der Party die Möglichkeit, ein 15-Minuten-Nickerchen zu machen, hilft das gegen Müdigkeit. Länger sollte es nicht sein, da man sonst in andere Schlafphasen kommt und das Aufwachen schwerer fällt", rät Lacroix.
MPU bald nach jeder Alkoholfahrt in Bayern Pflicht
Immer MPU: Mit Alkoholsündern im Straßenverkehr geht der Freistaat künftig härter ins Gericht. Fast jeder, der seinen Führerschein wegen Alkohol am Steuer verliert, muss in Zukunft zum sogenannten Idiotentest - egal, wie viel Alkohol er im Blut hatte. Das geht aus einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) hervor. dvd/dpa