Chlor-Reiniger im Haushalt: Wie giftig sind sie wirklich?

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Chlorreiniger werden im Haushalt zum Bleichen, als Schimmelbeseitiger oder antibakterielles Putzmittel verwendet. Sind sie unbedenklich oder können sie auch giftig sein?

  • Welche Chemikalien enthält ein Chlorreiniger?
  • Welche Alternativen gibt es?
  • Wie viel Chemie bei der Reinigung muss sein?

Chlorreiniger kommen in vielen Bereichen zum Einsatz. Hauptsächlich werden sie zur Schimmelbeseitigung, zum Bleichen und zur Desinfektion von Gegenständen und Arbeitsflächen verwendet. Im Folgenden erfährst du genauer, was bei der Anwendung zu beachten ist. Ist das Putzmittel wirklich harmlos und wie reagiert es mit anderen Reinigern?

Was genau ist Chlorreiniger?

Der Begriff Chlorreiniger ist eigentlich irreführend, denn die Produkte enthalten kein Chlor in Reinform. Vielmehr bezeichnet er Reinigungsmittel, die den Wirkstoff Natriumhypochlorit oder Aktivchlor enthalten.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Chlorreiniger im Bad eingesetzt werden, da herkömmliche Badreiniger Essig- oder Zitronensäure als Wirkstoff gegen Kalk und Urinstein enthalten. Wenn diese sauren Reinigungsmittel mit dem Hypochlorit-Salz des Chlorreinigers reagieren, entsteht giftiges Chlorgas.

Generell empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW, im Haushalt auf Chlorreiniger zu verzichten. In den meisten Fällen sind sie überflüssig oder ein normales Putzmittel ist völlig ausreichend. Desinfektionsmittel benötigst du im privaten Haushalt nur, wenn sie bei bestimmten Erkrankungen, z. B. bei einer immunschwächenden Krebstherapie, ärztlich empfohlen werden.

Welche gesundheitlichen Schäden können entstehen?

Das Chlorgas, das bei der Kombination von Chlorreinigern mit herkömmlichen Badreinigern, die auf Säurebasis funktionieren, entsteht, ist gefährlich, wenn du es einatmest. Du erkennst es bereits am stechenden Geruch, der irgendwie an ein Schwimmbad erinnert. Dann solltest du sofort reagieren.

Wenn du zu viel davon einatmest, reagiert es mit der Feuchtigkeit deiner Schleimhäute und kann zu ätzender Salzsäure werden. Bei extremen Mengen droht Atemnot. Bist du den giftigen Dämpfen länger ausgesetzt, besteht die Gefahr von Lungenschäden bis hin zum Atemstillstand.

Falls du aus Versehen Chlorreiniger mit anderen Reinigern mischst und sich ein ätzender Geruch entwickelt, lüfte sofort den Raum und spüle alles mit klarem Wasser ab. Am besten ziehst du dabei eine Atemmaske und eine Schutzbrille auf und benutzt Handschuhe.

Welche Alternativen zu Chlorreinigern gibt es?

Du brauchst in deinem Haushalt keine aggressiven Reinigungsmittel wie Chlorreiniger. Fast alle Verschmutzungen lassen sich mit einigen wenigen herkömmlichen Putz- oder Hausmitteln entfernen.

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Zum Bleichen von Wäsche und gegen Schimmel eignen sich umweltfreundlichere Bleichmittel auf Sauerstoffbasis, z. B. Sauerstoffbleiche in Pulverform, die du im Drogeriemarkt erhältst. Seife und handelsübliche Allzweckreiniger sind in der Lage, Viren und Bakterien zu beseitigen. Mit Schmierseife und Essigreiniger kannst du fast alles reinigen. Empfehlenswert für hartnäckige Verschmutzungen ist Scheuerpulver oder Scheuermilch. Für Holzböden solltest du aber auf spezielle Produkte zurückgreifen, da die Tenside der Seife dem Holz schaden.

Aggressive Reinigungsmittel sind schädlich für Umwelt und Gesundheit. Statt mit Backofenspray, das die Atemwege reizt, lassen sich hartnäckige Verschmutzungen mit normalem Geschirrspülmittel und einem Ceranfeldschaber entfernen. Notfalls musst du das Eingebrannte etwas einweichen. Hier kannst du auch gut mit Natron arbeiten. Meistens genügen diese einfachen Reinigungsmittel. Bei Essigreiniger sollte man noch beachten, dass er Dichtungen angreifen kann, und in diesem Bereich lieber auf Zitronensäure zurückgreifen. Falls du einige Anregungen brauchst, gibt es im Internet und Buchhandel spezielle Ratgeber zur Herstellung eigener Reinigungsmittel.

Wo ist die Reinigung mit Chlorreiniger sinnvoll?

Überall dort, wo die Kontamination mit Keimen und Bakterien oder Viren sehr stark ist und mangelnde Hygiene eine besondere Gefahr für die Gesundheit darstellt, ist die Reinigung mit Chlorreiniger sinnvoll. Das trifft zum Beispiel auf Krankenhäuser, Schwimmbäder, Pflegeheime, Kindergärten und Schulen zu und gilt ebenso für den Einzelhandel, Metzgereien, öffentliche und nicht öffentliche sanitäre Einrichtungen und Großküchen. Für diese Einrichtungen gibt es spezielle Vorschriften und Unternehmen, die sich auf die korrekte Reinigung spezialisiert haben. Interne und externe Kontrollen gewährleisten, dass die Hygieneregeln auch eingehalten werden.

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Falls die Situation in deinem Haushalt besondere Hygiene erfordert, beachte, dass Chlorreiniger poröse Oberflächen angreifen kann und daher nur auf Fliesen, nicht porösen Kunststoffen, Metallflächen, Sanitärkeramik und lasierten Flächen angewendet werden sollte. Plastik oder Textilien sind für eine Anwendung mit Chlorreiniger nicht geeignet, da die bleichende Wirkung helle Flecken oder eine Entfärbung der Materialien verursacht.

Bei der Verwendung empfiehlt es sich, Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske zu tragen, damit die Einatmung der Dämpfe weitestgehend vermieden wird und die Haut vor Verätzung geschützt ist. Die behandelten Flächen oder Gegenstände spülst du nach der Reinigung immer gut mit klarem Wasser ab, sodass keine ätzenden Rückstände bleiben.

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Vorschaubild: © Olga Yastremska, New Africa, Afr (542176569)