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Würzburg: Viele Fragen bei der Auto-Abschaffprämie - wie geht es weiter?


Autor: Agentur dpa

Würzburg, Dienstag, 11. Februar 2025

In Würzburg soll autofreies Leben entlohnt werden. Die Idee dazu kam bereits 2023 auf - zur Umsetzung kam es aber noch nicht. Viele Fragen sind noch offen.


Die Stadt Würzburg kommt nur schleppend mit ihrer Idee voran, Menschen zu entlohnen, wenn sie autofrei leben. Mittlerweile sind fast eineinhalb Jahre vergangen, seit der Stadtrat beschlossen hat, einem von der SPD-Fraktion eingebrachten Antrag weiter nachzugehen.

Demnach könnten Haushalte ohne Auto monatlich zehn Euro erhalten - befristet auf zwei Jahre. Das ergibt maximal 240 Euro insgesamt.

Antrag immer noch "in der Bearbeitung" - viele offene Fragen

Doch bisher bleibt es weiterhin nur eine Idee, die seit September 2023 in der Verwaltung feststeckt. "Der Antrag an sich wird weiterverfolgt, ist aber noch in der Bearbeitung", heißt es von der Stadt auf Nachfrage.

Offenbar verzögern Detailfragen und die Frage, ob der Nutzen im Verhältnis zum Verwaltungsaufwand überhaupt groß genug ist, das Verfahren.

Zu den weiterhin ungeklärten Fragen zählen laut Stadt, ob ein Bonus nur bei Abmeldungen gezahlt wird oder beispielsweise auch für Fahranfänger, die auf ein Auto verzichten. Ebenso müsse geklärt werden, wie mit Menschen umgegangen wird, die vor Ort kein gutes öffentliches Nahverkehrsangebot haben, und ob der Bonus unabhängig vom Vermögen für alle gelten soll.

Unterschiedliche Erfahrungen aus anderen Bundesländern

Andere Städte im Bundesgebiet haben ähnliche Konzepte inzwischen eingeführt - einige jedoch auch wieder abgeschafft. Frankfurt gewährt Bürgerinnen und Bürgern, die ihr Auto abschaffen, seit vergangenem Sommer ein Jahr lang das Deutschlandticket. In Marburg war eine im Juni eingeführte ähnliche Umweltprämie eigentlich beliebt, musste aber im Dezember wegen einer Haushaltssperre zunächst pausiert werden.

Auch Darmstadt hatte vorübergehend eine Prämie, stellte das Angebot allerdings vor gut einem Jahr ebenfalls aus Haushaltsgründen ein. Ebenso wurde im baden-württembergischen Denzlingen bei Freiburg die "Abmeldung von Verbrennermotor" vergangenes Jahr nicht wieder ins Klimaschutzförderprogramm aufgenommen.

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