Der Nanosatellit SONATE-2 der Universität Würzburg startete in der Nacht zu Dienstag (5. März 2024) erfolgreich in den Kosmos. Ausgestattet ist er mit einer Künstlichen Intelligenz.
Nach zwei Jahren Entwicklungszeit ist der Nanosatellit SONATE-2 der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) in der Nacht von Montag (4. März 2024) auf Dienstag (5. März 2024) seine Mission in den Weltraum angetreten, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Der Satellit startete in einer SpaceX-Rakete von Kalifornien aus und wurde erfolgreich in seiner Umlaufbahn platziert. Der Satellit wird vom Missionskontrollzentrum der JMU Würzburg und dem damit verbundenen Bodenstationsnetzwerk gesteuert. Das Startevent konnte im Liveticker verfolgt werden.
Satellit der JMU Würzburg gestartet: So klein wie ein Schuhkarton
Gebaut und designt wurde der Nanosatellit von dem Raumfahrttechniker Hakan Kayal und seinem Team. Dabei ist er so klein wie ein Schuhkarton: 30 mal 20 mal 10 Zentimeter, etwa zwölf Kilogramm schwer. Kayal zufolge ist Sonate-2 der größte bayerische Satellit, der jemals ins All gelangte.
Nach Kayals Angaben wird die KI zum ersten Mal an Bord eines Kleinsatelliten trainiert. Normalerweise erfolge solch ein Training auf der Erde mit leistungsstarken Computern. Ziel sei es, bei späteren Missionen Phänomene im Weltraum aufzuspüren, etwa Anomalien auf Planeten oder Asteroiden.
Der Nanosatellit ist mit vier Kameras ausgestattet und soll unter anderem geologische Formationen auf der Erde oder Gebiete wie die Wüste Sahara untersuchen und Ungewöhnliches automatisch den Wissenschaftlern melden. "Die Bilddaten werden an Bord ausgewertet, mithilfe der KI", erklärte Kayal. Bei künftigen interplanetarischen Missionen könnten so beispielsweise auch unerwartete, kurzzeitige Leuchtphänomene im Sonnensystem erkannt werden.
Die Wissenschaftler hoffen, dass er in einer Höhe von rund 500 Kilometern über der Erde mindestens ein Jahr funktionieren wird. Später soll er dann in der Atmosphäre verglühen und nicht als Weltraumschrott enden. Das Forschungsprojekt der Uni wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit 2,6 Millionen Euro unterstützt.