Würzburg: Grünen-Hochburg fällt - CSU holt sich Direktmandat zurück
Autor: Agentur dpa, Lena Büttner
Würzburg, Montag, 09. Oktober 2023
Die Landtagswahl 2023 ist vorbei - die Grünen können ihren Erfolg in der Stadt Würzburg aus dem Jahr 2018 nicht halten. Die CSU holt sich das Direktmandat zurück.
Die Landtagswahl 2023 ist beendet, das vorläufige Ergebnis liegt vor. Bei der Landtagswahl 2018 lief es für die Grünen in Würzburg noch hervorragend - sie schoben sich vor die CSU an die Spitze, Direktkandidat Patrick Friedl ergatterte auch das Direktmandat.
In diesem Jahr sieht das Wahlergebnis anders aus - die Grünen verlieren den Stimmkreis Würzburg-Stadt wieder.
CSU triumphiert - die Grünen verlieren Stimmkreis Würzburg-Stadt
Laut vorläufigem Ergebnis beläuft sich der Gesamtstimmenanteil der Grünen in der Stadt Würzburg auf 30,3 Prozent - damit liegt die Partei knapp hinter der CSU mit 31,2 Prozent. Die Grünen können somit nach aktuellem Stand im Vergleich zur Landtagswahl 2018 ihre Spitzenposition nicht halten. Damals lagen sie mit 29,9 Prozent vor der CSU mit 29,2 Prozent.
Vor fünf Jahren konnte sich Direktkandidat der Grünen in Würzburg, Patrick Friedl, zudem das Direktmandat sichern. Dieses verpasst er bei der diesjährigen Wahl - die aktuell ausgewerteten 19.637 Erststimmen reichen nicht aus. Mit 20.699 Stimmen zieht Andrea Behr (CSU) direkt in den Landtag ein. Die Grünen verlieren somit den Stimmkreis Würzburg-Stadt wieder. Auch in Würzburg-Land geht das Direktmandat an ein CSU-Mitglied.
"Danke für über 30 Prozent in Würzburg Stadt an Gesamtstimmen, den großen erneuten Vertrauensbeweis in schwierigen politischen Zeiten und die enorme Unterstützung im gesamten Stimmkreis mit Gerbrunn und Rottendorf sowie in der Region und Unterfranken", zeigt sich Friedl trotz des Ergebnisses am Montagvormittag (9. Oktober 2023) in den sozialen Medien optimistisch.
"Wichtiges Thema besetzen": Politikwissenschaftler der Uni Würzburg resümiert Landtagswahl 2023
Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, bewertet Politikwissenschaftler Thomas Leuerer von der Universität Würzburg das Landtagswahlergebnis in Bayern, bei dem sich die CSU mit Abstand an die Spitzenposition setzt, wie folgt: "Wenn wir CSU, Freie Wähler und AfD zusammennehmen, dann sehen wir die Parteien, die sich rechts oder rechtsaußen positionieren, mit einer satten Zwei-Drittel-Mehrheit."
Die Grünen im Freistaat hätten Leuerers Einschätzung nach nicht so sehr unter der Abneigung vieler Bayern-Wähler gegen die Politik der Ampel-Koalition in Berlin gelitten. "Vielmehr hätten sie mit dem Kampf gegen den Klimawandel glaubhaft ein wichtiges Thema besetzen können", heißt es.