Woran lag es? Fränkische Uni forscht zu Deutschlands WM-Aus - und fragt die richtigen Experten

Die Bilanz der WM für Deutschland: Eine herbe Enttäuschung. Wie bereits vor vier Jahren in Russland musste der vierfache Weltmeister bereits nach der Vorrunde den Heimflug antreten. Das Scheitern auf dem Platz ist aber nur die eine Seite der Medaille. Beim aktuellen Turnier sind die Grenzen zwischen sportlichem Wettkampf und politischen Inhalten noch weiter verschwommen, als sie es im modernen Sport ohnehin oft tun.
Nun steht Ursachenforschung und es stellt sich die Frage nach möglichen Konsequenzen. Personell gab es die beim DFB bereits: Oliver Bierhoff, zuletzt in der Rolle des Geschäftsführers der deutschen Nationalmannschaft aktiv, nahm nach über 18 Jahren beim DFB seinen Hut.
"Differenzierte Analyse" - Forscher fragt Fans zu WM-Desaster
Was war aber diesmal wirklich schuld am WM-Debakel der deutschen National-Elf? Waren die gesellschaftlichen Themen rund um Menschenrechte, Klimaschutz und Winter-WM eine zu große Ablenkung? Was muss sich ändern, damit die Nationalmannschaft wieder in die Erfolgsspur findet? Und wie viel gesellschaftliche Verantwortung haben Sportverbände wie FIFA und DFB überhaupt?
Diese Fragen stellen derzeit Harald Lange vom Institut für Sportwissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und seine Partner denen, die es womöglich am besten wissen: den Fans. Die aktuelle Blitzumfrage soll das Fazit der Fans zum deutschen Abschneiden einholen. Sie fragt aber auch das allgemeine Interesse an der WM und Ansätze für mögliche Änderungen ab. Die Ergebnisse sollen bereits Ende der Woche veröffentlicht werden.
Warum gerade die Meinung der Fans in diesen Fragen entscheidend sei, erklärt Lange: "Die im Raum stehende Neuausrichtung des deutschen Fußballs würde ohne Beteiligung der Fans geradewegs in die nächste Krise führen. Während der DFB sich in Machtkämpfen um Positionen zu verlieren droht, werden wir mit unserer Studie eine differenzierte Analyse zum Zustand des Spitzenfußballs aus der Sicht der Fans präsentieren."
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