Wegen kontaminiertem Trinkwasser rät das Gesundheitsamt im Raum Würzburg zu Vorsichtsmaßnahmen. Die Bakterien sollen nun mit Chlor bekämpft werden.
In der Region Würzburg ist aktuell Vorsicht geboten: Das Trinkwasser soll in zahlreichen Stadtgebieten und einer benachbarten Gemeinde aktuell mit Bakterien kontaminiert sein. Das gab die Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV) bekannt. Für einige Risikogruppen gelten daher aktuell Vorsichtsmaßnahmen.
Das Bakterium "Pseudomonas aeruginosa" stellt für gesunde Personen keine Gefahr dar. Bestimmte Personengruppen sollten jedoch besonders vorsichtig sein, um eine Infektion zu vermeiden. Der verunreinigte Hochbehälter versorgt "große Teile des Würzburger Stadtgebietes und auch die Gemeinde Gerbrunn", informiert die WVV.
Update vom 21.11.2024: Schutzmaßnahmen gelten weiterhin
Das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Würzburg berichtete in einer Mitteilung, dass jüngst eine Kommissionssitzung aus Wasserversorger, Netzbetreiber und Gesundheitsamt stattfand. Zur Unterstützung sei ein externer Experte, Prof. Martin Exner, Ehrenmitglied der Trinkwasserkommission beim Bundesministerium für Gesundheit, hinzugezogen worden.
Die Sitzung ergab, dass die aktuelle Chlorkonzentration für den Gesundheitsschutz der Bürger hinreichend wirksam sei. "Die von uns empfohlenen Schutzmaßnahmen haben weiterhin Bestand, bis die Ursache gefunden und beseitigt wurde beziehungsweise bis nach den Chlordesinfektionsmaßnahmen im Netz keine Pseudomonaden mehr nachgewiesen werden können", heißt es in der Mitteilung.
Belastetes Trinkwasser in Würzburg: So schützen sich Betroffene
Wer das kontaminierte Wasser vor der Nutzung abkocht, kann sich selbst schützen: Beim Erhitzen sterben die Bakterien ab und werden unschädlich gemacht. Folgende Personengruppen sollten auf diese Präventionsmaßnahme zurückgreifen:
- Mukoviszidose-Patienten
- Patienten mit offenen Wunden, Harnwegkathetern oder einer Magensonde zur Ernährung (Perkutane Endoskopische Gastrotomie)
- Patienten, die ihre Inhalationsgeräte mit Trinkwasser reinigen
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem (Rücksprache mit dem Hausarzt) bzw. Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden
- Kontaktlinsenträger, die ihre Kontaktlinsen mit Leitungswasser reinigen
- Säuglinge
Eine Infektion könne erfolgen, wenn kontaminiertes Wasser mit Wunden, Kontaktlinsen, Inhalationsgeräten oder auch Prothesen und Zahnspangen in Berührung komme. Um das Risiko zu eliminieren, empfiehlt es sich, vorübergehend auf abgekochtes oder abgepacktes Wasser zurückzugreifen.