Streik an Würzburger Uniklinik kann zu Einschränkungen führen
Autor: Isabel Schaffner
Würzburg, Dienstag, 19. März 2024
Die Gewerkschaft Verdi ruft zu einem Warnstreik der Service GmbH am Uniklinikum Würzburg am Mittwoch (20. März 2024) auf. Das kann zu Einschränkungen im Betriebsablauf führen.
Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte der Service GmbH des Uniklinikums Würzburg mit Beginn der Frühschicht am Mittwoch (20. März 2024) bis zum Ende der Nachtschicht am darauffolgenden Tag zum Warnstreik auf. Anlass sei die Unzufriedenheit über die Entlohnung der Beschäftigten im Servicebereich, wie es in einer Pressemitteilung von Verdi Würzburg-Aschaffenburg heißt.
Am Universitätsklinikum Würzburg sei 2007 die UKW Service GmbH als 51-prozentige Tochter des Uniklinikums gegründet worden. Die Beschäftigten der Servicebereiche, wie zum Beispiel in der Reinigung, im Hohl- und Bringdienst und im Patientenbegleitdienst seien ausgegliedert worden, was eine Entlohnung auf der Basis des Branchenmindestlohns für die Gebäudereinigung und einen Wegfall der betrieblichen Altersvorsorge zur Folge gehabt habe.
Service-Personal am Uniklinikum Würzburg streikt: "fordern bessere Arbeitsbedingungen"
"Seit vielen Jahren gibt es in der UKW Service GmbH schlechtere Löhne und Bedingungen als bei den Beschäftigten am Uniklinikum. Wir wollen, dass sich das ändert! Wir fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen! Wir fordern eine Angleichung an den Tarifvertrag der Länder (TV-L)", heißt es. Dieser gelte im Servicebereich beispielsweise bereits am Uniklinikum Augsburg. Bei diesem Tarifvertrag gebe es neben höheren Löhnen, eine Jahressonderzahlung, Zulagen für Schichtarbeit, eine betriebliche Altersvorsorge und weitere Vorteile, so Verdi.
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Unterdessen sei bei Beschäftigten der Service GmbH in Würzburg "Altersarmut vorprogrammiert", betont die Gewerkschaft. "Viele Beschäftigte sind gezwungen, mit einem 'Zweitjob oder gar Drittjob' diese finanzielle Lücke zu schließen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können." Bisher habe die Arbeitgeberseite Tarifverhandlungen verweigert. Zwei Angebote zu Sondierungen sowie ein Angebot zu Tarifverhandlungen Mitte März hätten die Arbeitgeber bayernweit nicht wahrgenommen, lautet die Kritik.
"In Würzburg verweigert sich die Arbeitgeberseite, trotz mehrmaliger Verhandlungsangebote durch die Gewerkschaft, bisher Verhandlungen zu einer Notdienstvereinbarung zu führen", heißt es weiter. Durch den Warnstreik sei mit Einschränkungen in den Betriebsabläufen am Würzburger Universitätsklinik zu rechnen.
Notdienstvereinbarung soll lebensnotwendige Dienstleistungen sicherstellen
"Dennoch ist sichergestellt, dass Arbeiten, die notwendig sind, um die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Dienstleistungen durch die UKW Service GmbH zu versorgen, geleistet werden können", versichert die Gewerkschaft. "Verdi wird sich einseitig an eine Notdienstvereinbarung auf Basis der Tarifauseinandersetzung der Länder aus dem Jahr 2023 halten."
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