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Rotkreuzklinik Wertheim droht Schließung - Würzburger Ärztin warnt vor Folgen


Autor: Lena Büttner

Würzburg, Dienstag, 20. Februar 2024

Der Rotkreuzklinik Wertheim droht die Schließung. Eine Ärztin hat eine Petition gestartet und warnt vor Konsequenzen für Franken. Folgen seien auch für Einwohner und Ärzte Würzburgs spürbar.
Die Rotkreuzklinik Wertheim ist insolvent. Eine Würzburger Ärztin kämpft jetzt um den Erhalt.


Muss die Rotkreuzklinik Wertheim (Baden-Württemberg) nahe dem Landkreis Würzburg bald schließen? Im Dezember 2023 verkündete die Einrichtung die Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Wie der SWR  berichtet, habe es bereits einen interessierten Käufer gegeben, die Übernahmeverhandlungen seien nun jedoch gescheitert - die Klinik müsse weitersuchen.

"Die Rotkreuzklinik Wertheim darf nicht geschlossen werden", schreibt die Oberärztin der Internistischen Abteilung des Bezirkskrankenhauses Lohr, Ioana Siebe, in einer Online-Petition. Diese startete sie am Montag (12. Februar 2024). Ende vergangenen Jahres hatte auch die Klinik Bad Colberg (Thüringen) schließen müssen. 

Rotkreuzklinik Wertheim vor dem Aus? Ärztin sorgt sich um "zunehmende Minderversorgung "

Im Falle einer Schließung drohe die "massive Überlastung der umgebenden Kliniken - insbesondere Bayern betreffend - und zunehmende Minderversorgung der Bevölkerung", führt Siebe in der Online-Petition auf change.org aus. Etwa 75.000 Menschen wären von der Schließung betroffen: "Für fast 50.000 Einwohner würde daraus eine Fahrzeit von mehr als 30 Minuten zum nächsten Krankenhaus der Grundversorgung resultieren." Die Klinik betreue jedes Jahr etwa 6000 stationäre und 11.000 ambulante Patienten. "Diese müssten zukünftig von Kliniken im Umkreis versorgt werden - Würzburg, Lohr am Main, Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim", heißt es. 

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"Die Einwohner und Ärzte Würzburgs, die ebenso von der Schließung der Klinik betroffen sein werden, fordern, den Standort der heutigen Rotkreuzklinik Wertheim für eine interdisziplinäre Basisnotfallversorgung zu erhalten", heißt es weiter. Es müssten eine Chirurgie, Anästhesie, eine Zentrale Notaufnahme, Intensivstation mit mindestens sechs Intensivbetten inklusive drei Beatmungsbetten, Labor und 24-stündige CT-Bereitschaft gewährleistet sein. Zudem wird der Erhalt der Klinik als Ausbildungsstätte für Pflegekräfte und Ärzte gefordert. Die Landesregierung Baden-Württembergs wird aufgefordert, "ihrer Verantwortung für die Gesundheitsversorgung der Wertheimer Bevölkerung und der Bevölkerung des nördlichen Main-Tauber-Kreises nachzukommen". 

"Dafür müssen das Land Baden-Württemberg, der Landkreis und die Kommunen den Willen und die dafür erforderlichen Mittel aufbringen und die Finanzierung so lange garantieren, bis die kommende Reform der Krankenhausfinanzierung ein kostendeckendes Wirtschaften ermöglicht", schreibt Ioana Siebe abschließend. Über 5300 Menschen haben die Petition bereits unterschrieben (Stand: 13.02.2024, 13.40 Uhr). Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung kannst du in unserem Lokalressort lesen.