Messerstecher-Prozess Würzburg: Das sagt der Angeklagte zu seiner Tat
Autor: Agentur dpa
Würzburg, Freitag, 22. April 2022
Ein Mann hat in Würzburg drei Frauen getötet und mehrere Personen verletzt. "Der Beschuldigte nutzte die Arg- und Wehrlosigkeit dieser Opfer bewusst aus", sagte Oberstaatsanwältin Judith Henkel zu Prozessbeginn.
Der Messerstecher von Würzburg handelte nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft aus Hass. "Der Beschuldigte nutzte die Arg- und Wehrlosigkeit dieser Opfer bewusst aus", sagte Oberstaatsanwältin Judith Henkel von der Generalstaatsanwaltschaft München am Freitag (22.04.2022) zu Prozessbeginn. "Er handelte in feindseliger Willensrichtung, und es kam ihm gerade darauf an, den Opfern keine Chance zu geben, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen."
Der Mann habe Stimmen in seinem Kopf gehört, die ihn angewiesen hätten, sich in einem Kaufhaus ein Messer zu beschaffen: "Die Anweisungen der Stimmen lauteten schlichtweg, alle zu töten - zuerst im Geschäft und anschließend draußen."
Anwalt: Angeklagter bedauert die Tat
Der Messerstecher von Würzburg hat sich nach Worten seines Verteidigers für seine Tat entschuldigt und sein Mitgefühl ausgedrückt.
"Er bedauert das Leid, dass er vor allem den Opfern und den Angehörigen zugefügt hat", sagte Anwalt Hans-Jochen Schrepfer am Freitag zu Prozessauftakt vor dem Landgericht Würzburg.
Seinem Mandanten wird vorgeworfen, am 25. Juni 2021 in Würzburg drei ihm unbekannte Frauen mit einem Küchenmesser getötet zu haben. Abschließend soll der 33-Jährige wahllos andere Menschen in der Innenstadt angegriffen haben. Vier weitere Frauen, ein damals 11-jähriges Mädchen und ein 16-Jähriger wurden schwer verletzt. Zudem gab es drei Leichtverletzte. Ein attackierter Polizist blieb unversehrt.
Prozessbeginn in Veitshöchheim: Messerstecher von Würzburg vor Gericht
Henkel schilderte vor dem Landgericht Würzburg die dramatischen Minuten am Tattag, dem 25. Juni 2021. Es gilt als erwiesen, dass der Flüchtling kurz nach 17.00 Uhr in dem Kaufhaus drei Frauen tötete. Vier weitere Frauen, ein damals 11-jähriges Mädchen und ein 16-Jähriger überlebten die Attacke schwer verletzt. Zudem gab es drei Leichtverletzte. Einer der Angegriffenen bleibt unversehrt.
Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft dem 33-Jährigen unter anderem Mord in drei Fällen, versuchten Mord in elf Fällen und gefährliche Körperverletzung vor. Der Prozessauftakt fand in Veitshöchheim bei Würzburg in einer Veranstaltungshalle statt, um einen coronakonformen Verlauf zu ermöglichen.