Uni Würzburg schoss Rakete ins All - jetzt ist sie gelandet
An Bord einer SpaceX-Rakete gelangte der Kleinsatellit InnoCube am 14. Januar ins Weltall. Entwickelt wurde er von der Universität Würzburg und der TU Berlin.
Collage inFranken.de / Exolaunch, SpaceX
Satellit der Uni Würzburg fotografiert Waldbrände in den USA.
Ein Satellit, den die Universität Würzburg bereits im März 2024 in den Orbit schickte, lieferte nun eine Aufnahme der Waldbrände in Los Angeles (USA).
Mehrere Satelliten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) befinden sich bereits im All. Einem davon gelang nun mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine besondere Aufnahme der Erde.
Gemeinsam tüftelten die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und die TU Berlin an der Entwicklung von InnoCube - nun ist der Kleinsatellit im All. Wie die Universität Würzburg mitteilte, startete er am 14. Januar an Bord einer SpaceX-Rakete auf seine Mission. Diese soll mindestens ein Jahr dauern. Und dort ist er nicht allein: Ein weiterer Satellit der Universität lieferte jüngst ein beeindruckendes Bild aus dem Orbit.
Auch für InnoCube gibt es große Pläne. Noch in der Nacht nach dem Start ins All konnte laut der Universität erfolgreich Kontakt zu dem Satelliten hergestellt werden. Sobald alle System geprüft seien, starte dann der "reguläre Betrieb". Das bedeutet: "In 500 Kilometern Höhe wird er dann verschiedene innovative Techniklösungen testen."
Universität Würzburg schickt Satellit ins All - drahtloser Satellitenbus ist Herzstück der Mission
Dabei sei die Konstruktion nur etwa so groß wie ein Schuhkarton und wiege 4,5 Kilogramm - damit gehöre der Kleinsatellit laut der Universität allerdings schon "zu den größeren Vertretern seiner Zunft". Konstruiert wurde er aus drei Modulen, sogenannten CubeSats. Das Projekt sei in Würzburg am Lehrstuhl Informatik VIII von Professor Sergio Montenegro angesiedelt.
Es ist nicht der erste Satellit der Universität Würzburg, der sich nun im All befindet. Laut der Universität ist ein weiterer namens Sonate-2 seit dem 5. März 2024 im Orbit zu finden. Auf ihm werde eine KI darauf trainiert, Phänomene im All und auf der Welt zu fotografieren, die von der Norm abweichen - und dabei gab es bereits erste Erfolge: Vor einigen Tagen nahm der Satellit ein Bild der Erde auf, das die anhaltenden Großbrände in Los Angeles (USA) zeigt. "Deutlich sichtbare Rauchschwaden treiben westwärts über den Pazifischen Ozean und verdeutlichen den Ernst der Situation", schrieb die JMU dazu.
Auch InnoCube soll nun neue Erfindungen testen. Für die Entwicklung der zugrundeliegenden Technologie habe die JMU mehrere Jahre benötigt. Diese sei das Herzstück der Mission - insbesondere der "drahtlose Satellitenbus". Dabei handle es sich um die Plattform des Satelliten namens SKITH, die für eine drahtlose Datenübertragung sorgt. Es ist das erste Mal, dass die SKITH-Technologie auf einem Satelliten zum Einsatz kommt. "Ziel ist es, potenziell mehr als zehn Prozent der Masse eines herkömmlichen Satelliten einzusparen, was zu geringeren Startkosten führt – und jedes eingesparte Gramm bedeutet mehr Platz für wissenschaftliches Equipment", erklärt die JMU.
Auch TU-Berlin beteiligte sich an Projekt - Batteriesystem soll im Weltall erprobt werden
Die TU Berlin war beim Projekt vor allem für die Entwicklung des Batteriesystems WallE-2-Space zuständig. Dieses befinde sich noch in einer früheren Testphase und werde nun im Weltall erprobt. Zuständig ist es für die Speicherung von Energie - künftig soll es dann auch Teil der Satellitenstruktur sein. "In InnoCube fliegt ein Prototyp dieser Energiespeichertechnik als Nutzlast mit", heißt es in dem Schreiben. Die Batterie basiere auf kohlefaserverstärkten Kunststoffen und nanoskaligen Materialien für Anoden und Kathoden.
An Bord befinden sich noch weitere "Passagiere" - auch ein Experiment namens Episode sei dabei. Dieses ermögliche eine sehr genaue Bestimmung der Position des Satelliten. Und auch ein Lageregler, entwickelt von der Universität Würzburg, fliegt mit und soll im All getestet werden, genauso wie zwei eine zwei Experimente umfassende Amateurfunklast.
Die Mission diene allerdings nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Ausbildung der Studierenden. "Die Beteiligten begleiten den gesamten Entwicklungsprozess – von der Konzeption über die Fertigung bis hin zum Betrieb des Satelliten. Diese praxisnahe Herangehensweise bietet den Studierenden wertvolle Einblicke und bereitet sie optimal auf zukünftige Herausforderungen in der Raumfahrt vor", ist sich die Universität sicher.
Entwicklungen der Universität Würzburg wurden bereits ausgezeichnet
An der JMU seien außerdem das On-Board Betriebssystem RODOS sowie das Satellitensoftware-Framework CORFU entwickelt worden. "Die Technologien WallE und SKITH gingen in den Jahren 2016 und 2017 jeweils als Sieger aus den INNOspace Masters Wettbewerben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervor", berichtet die JMU. Ihre Entwicklung sei in separaten Vorhaben vom DLR-Raumfahrtmanagement mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert worden. WeitereNachrichten aus Würzburg und Umgebungfindest du in unserem Lokalressort.
naja, mal ehrlich... wenn ich das "besondere" Bild so betrachte, brennt da nur ein verschwindend geringer Teil des Landes. Das man das lokal anders empfindet ist mir klar. Zeigt doch mal Bilder von den Brandrodungen im Amazonas, oder ist das etwa politisch unkorrekt?
naja, mal ehrlich...
wenn ich das "besondere" Bild so betrachte, brennt da nur ein verschwindend geringer Teil des Landes.
Das man das lokal anders empfindet ist mir klar.
Zeigt doch mal Bilder von den Brandrodungen im Amazonas, oder ist das etwa politisch unkorrekt?