"Wusste, dass etwas nicht stimmt": Tier entführt und bestialisch getötet - Schäfer schildert grausame Tat

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Hier graste Uwe Barths Herde noch friedlich auf ihrer Weide in Bergtheim. Am Ostermontag (10. April 2023) kam eines der Schafe auf grausame Art und Weise ums Leben.
In Worms sind mehrere Schafe getötet worden. (Symbolbild)
Uwe Barth

Im unterfränkischen Bergtheim ist ein Schaf Opfer eines brutalen Verbrechens geworden. "Es wurde nicht von einem Fachmann getötet", erklärt Landwirt Uwe Barth im Gespräch mit inFranken.de.

  • Bergtheim: Schaf im Landkreis Würzburg entführt und grausam getötet
  • Stundenlange Suche nach Tier vergeblich - erfahrener Schäfer mit Verdacht
  • Täter griffen offenbar zu roher Gewalt - "Nicht von einem Fachmann getötet"
  • Polizei mit ersten Hinweisen auf mögliche Täter - Ermittlungen laufen

In Bergtheim im Landkreis Würzburg kam es am Ostermontag (10. April 2023) zu einem grausamen Verbrechen. Unbekannte Täter entführten ein Schaf aus der Herde eines Bergtheimer Biolandhofbesitzers und töteten es anschließend auf brutale Art und Weise.

Hirte suchte stundenlang vergeblich: Schaf in Bergtheim grausam getötet 

Am Ostermontag wollte Uwe Barth eigentlich einen ruhigen Abend verbringen. Um 19.30 Uhr hatte er noch ein letztes Mal bei seiner Schafherde auf der Weide nach dem Rechten gesehen, wobei seine besondere Aufmerksamkeit den sechs Jungtieren zuteil kam, die vor etwas mehr als einem Jahr geboren wurden. Nach getaner Arbeit begab sich Barth in den Feierabend, bis dieser gegen 22 Uhr durch einen Anruf unterbrochen wurde: "Ein Bekannter hatte am Ortsrand ein umher streunendes Schaf entdeckt und gefragt, ob es zu meiner Herde gehört“, schildert der Inhaber des Bergtheimer Biolandhofes am Donnerstag (20. April 2023) inFranken.de.

Tatsächlich handelte es sich um eines der Jungtiere, welches sich aus zunächst nicht erklärbaren Gründen von der Schafherde entfernt hatte. Umgehend machte sich Barth danach auf den Weg zur Weide und bemerkte vor Ort ein weiteres verschwundenes Tier. Bis weit in den Folgetag hinein suchte der Landwirt mit einigen Helfern nach dem verlorenen Schaf, jedoch ohne Erfolg. Spätestens da schrillten bei dem erfahrenen Schäfer sämtliche Alarmglocken: "Ich wusste, dass etwas nicht stimmt. Es ist sehr untypisch für Schafe, so weit von der eigenen Herde wegzulaufen", so Barth.

Bis Mittwoch gab das Verschwinden des Tieres seinem Hirten Rätsel auf, dann meldete sich ein benachbarter Winzer bei ihm: "Er erzählte mir, dass seine Mitarbeiter auf einem Weinberg die Überreste eines Schafes gefunden hatten", erinnert sich der Bergtheimer Landwirt. Augenscheinlich wurde das Tier von einem oder mehreren Unbekannten entführt und geschlachtet, lediglich der Kopf, das Fell und die Innereien waren am Tatort zurückgelassen worden. 

"Wurde nicht von einem Fachmann getötet": Tier fällt brutaler Attacke zum Opfer

Barth vermutet, dass man sein anderes entlaufenes Jungtier ebenfalls gejagt hatte, diesem jedoch die Flucht gelungen war. Damit entkam es einem schlimmen Schicksal, denn die Tötung des entführten Schafes wurde laut Barth geradezu amateurhaft durchgeführt: "Es wurde nicht von einem Fachmann getötet. Ein Versuch, die Kehle durchzuschneiden, ist kläglich gescheitert“. Letztendlich wurde zu roher Gewalt gegriffen und dem Tier der Schädel eingeschlagen. Das anschließende Ausweiden sei Barths Einschätzung nach allerdings von jemandem mit entsprechender Erfahrung durchgeführt worden.

Diese offensichtliche Fachkenntnis stellt nicht den einzigen Hinweis auf den Täter dar. Ein Jäger ließ dem Biolandhofbesitzer Aufnahmen seiner Wildkamera zur vermutlichen Tatzeit gegen 21 Uhr zukommen, auf der drei Männer zu erkennen sind. Ob es sich bei diesen Personen wirklich um die Täter handelt, könne der Schäfer nicht mit Sicherheit sagen, die Aufnahmen seien aber derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Zwar handelt es sich um das erste Mal, dass eines von Barths Tieren Opfer eines solchen Verbrechens wurde, trotzdem sei es kein Einzelfall: "Ich kann nicht sagen, was in solchen Leuten vorgeht. Aber von anderen Schäfern weiß ich, dass ihnen schon ähnliche Dinge passiert sind", schildert Barth. Er und die anderen betroffenen Schäfer sind derzeit nicht die einzigen Viehzüchter in Bayern, die sich um die Sicherheit ihrer Herde sorgen. Für Barth ist der Tod des Tieres derweil ein herber Schlag: "Ein solches Schaf findet man nicht an jeder Ecke. Es war zur Zucht geeignet und in einem sehr jungen Alter, das ist schon ein großer Verlust", ärgert sich der Schäfer.