20 Tage nach Sprengung eines Geldautomaten: Fünf Verdächtige festgenommen

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Polizisten stehen im Eingang einer Sparkasse in Kist im Kreis Würzburg. Unbekannte Täter hatten dort am 5. Juni 2024 einen Geldautomaten gesprengt und waren anschließend geflüchtet ...
Geldautomat im Kreis Würzburg gesprengt
NEWS5 / Pascal Höfig (NEWS5)

20 Tage nach dem der Sprengung eines Geldautomaten in Kist bei Würzburg haben die Ermittler fünf Verdächtige festgenommen. Gegen sie wurden europäische Haftbefehle erwirkt.

Fünf Verdächtige, die unter anderem für die Sprengung eines Geldautomaten Anfang Juni 2024 verantwortlich sein sollen, sind in den Niederlanden festgenommen worden. Das geht aus einer gemeinsamen Presseerklärung hervor, die die Polizei Unterfranken, die Staatsanwaltschaft Bamberg, das bayerische Landeskriminalamts und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Dienstag, 25. Juni 2024, veröffentlicht haben.

Vorangegangen seien "intensive Ermittlungen der Kriminalpolizei Würzburg und des Bayerischen Landeskriminalamts" in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg, des Landeskriminalamts Baden-Württemberg mit der Staatsanwaltschaft Heilbronn sowie den Strafverfolgungsbehörden aus Nordrhein-Westfalen, erklären die Ermittler.

Nach Sprengung eines Geldautomaten in Kist und Offenau - Haftbefehle gegen fünf Tatverdächtige

Die Verdächtigen sollen die Geldautomatensprengung in Kist verübt haben, die zu Monatsbeginn für Aufsehen sorgte - nicht zuletzt, weil das Auto der Kriminellen bei der Flucht mit einem Streifenwagen kollidiert war.

In der Presseerklärung wird der Ablauf folgendermaßen beschrieben: In den frühen Morgenstunden des 5. Juni 2024 wurde gegen 2.50 Uhr ein Geldautomat der Sparkasse in der Friedhofstraße in Kist mittels Gas gesprengt. Eine schnell am Tatort eingetroffene Streife des Polizeipräsidiums Unterfranken konnte die Tatverdächtigen noch vor Ort antreffen. Nach einem Zusammenstoß zwischen dem Polizeifahrzeug und dem Audi der Tatverdächtigen flüchteten diese mit hoher Geschwindigkeit und Beute im oberen fünfstelligen Bereich.

Intensive Ermittlungen der unterfränkischen Polizei, des LKA Bayern und der Polizei Düsseldorf in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf (ZeOS NRW) und Staatsanwaltschaft Bamberg konnten die Tatverdächtigen in den Niederlanden ausfindig gemacht werden.

Im Süden der Niederlande festgenommen

Durch die tatkräftige Unterstützung der niederländischen Strafverfolgungsbehörden und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg konnten die Tatverdächtigen nach einer erneuten Geldautomatensprengung in Offenau (Baden-Württemberg) am 20. Juni 2024 im Süden der Niederlande festgenommen werden. Gegen die fünf Tatverdächtigen wurden europäische Haftbefehle von der "Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten NRW" bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf (ZeOS NRW) und der Staatsanwaltschaft Bamberg erwirkt. 

In Bamberg läuft derzeit ein Mammut-Prozess gegen 16 mutmaßliche Geldautomatensprenger. Die angeklagten Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen laut Staatsanwaltschaft für 30 Sprengungen von Geldautomaten in ganz Deutschland verantwortlich sein. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sollen sie von 2021 bis 2023 zugeschlagen haben. Ihre mutmaßliche Beute: mehr als 3,3 Millionen Euro.