Update vom 27.01.2023, 9.45 Uhr: Leichenfund an Bahnhof in Gunzenhausen - 23-Jähriger starb an Überdosis
Am Bahnhof in Gunzenhausen waren am Silvestermorgen ein Toter und ein Schwerverletzter gefunden worden. Nach intensiven Ermittlungen der Ansbacher Kriminalpolizei konnten nun die Hintergründe der Geschehnisse geklärt werden, berichtet die Polizei.
Am frühen Morgen des 31.12.2022 verletzte ein zunächst Unbekannter einen 23-Jährigen Mann am Hafnermarkt in Gunzenhausen. Gegen 8.30 Uhr fanden Mitarbeiter der Deutschen Bahn einen weiteren 23-Jährigen leblos im Bereich des Bahnhofs auf.
Die Ansbacher Kriminalpolizei bildete daraufhin die Sonderkommission "Gleis" um die Hintergründe des Geschehens in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ansbach zu ermitteln. In diesem Zusammenhang erfolgten umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen, zahlreiche Befragungen und Vernehmungen, Anwohnerbefragungen und Zeugenaufrufe. Zudem wurde die Obduktion des Verstorbenen sowie ein chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben.
Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen konnte nun, unter Einbeziehung der Zeugenaussagen, der Auswertung der gesicherten Spuren sowie der Ergebnisse der Obduktion und des chemisch-toxikologischen Gutachtens, das Geschehen nachvollzogen werden. Insbesondere steht nun fest, dass der 23-jährige Mann an einer Überdosis Kokain starb.
Zudem ergaben die Ermittlungen, dass der später Verstorbene in der Nacht zum 31.12.2022 Medikamente, Alkohol und Kokain konsumierte. In der Folge befand er sich zunehmend in einem psychischen Ausnahmezustand, griff am Hafnermarkt mehrere Freunde zunächst körperlich an und verletzte gegen 6.00 Uhr den 23-Jährigen, welcher ebenfalls ein Freund des Verstorbenen war, mit einem Messer.
Danach flüchtete der Mann zum Bahnhof und konsumierte dort weiterhin Kokain, vermutlich bewusst in einer tödlichen Konzentration. Außerdem fügte sich der 23-Jährige selbst eine Vielzahl von, nicht todesursächlichen, Verletzungen mit seinem Messer zu und legte sich daraufhin mit dem Kopf auf die Gleise, wo er letztendlich verstarb. Das Tatmesser wurde in der Hand des Verstorbenen aufgefunden. An dem Messer konnten ausschließlich Spuren des 23-jährigen Verstorbenen festgestellt werden.
Hinweise, welche auf ein Tötungsdelikt oder auf das körperliche Einwirken unbekannter Dritter schließen lassen würden, ergaben sich nicht.
Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.
Update vom 05.01.2023, 13.50 Uhr: Polizei hat noch immer keine heiße Spur zum Toten an den Bahngleisen
Der gewaltsame Tod eines 23-Jährigen in Mittelfranken gibt den Ermittlern weiter Rätsel auf. Die Sonderkommission habe bereits einige Zeuginnen und Zeugen befragt, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. "Bislang ist keine heiße Spur dabei." Es seien aber noch weitere Befragungen geplant.
Bahnangestellte hatten den Toten am Samstagmorgen neben einem Gleis am Bahnhof in Gunzenhausen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) entdeckt. Seine Verletzungen deuten den Ermittlern zufolge auf ein Tötungsdelikt hin. Sie schließen aber auch nicht aus, dass der 23-Jährige sich selbst verletzt hat. Zweieinhalb Stunden vorher hatte er sich mit einem gleichaltrigen guten Bekannten vor einer Kneipe in der Innenstadt gestritten und diesen mit einem Messer schwer verletzt.
Die Obduktion der Leiche konnte keine eindeutige Todesursache ergeben. Ein chemisch-toxikologisches Gutachten soll nun klären, ob der junge Mann Alkohol oder Drogen konsumiert hatte und diese möglicherweise in Zusammenhang mit seinem Tod stehen. Ergebnisse könnten in etwa drei Wochen vorliegen.
Update vom 03.01.2023, 14.30 Uhr: Weitere Rätsel nach Tod von 23-Jährigem - Obduktion abgeschlossen
Im Fall eines tot aufgefundenen 23-Jährigen in Mittelfranken hat eine Obduktion keine eindeutige Todesursache ergeben. Der Leichnam weise deutliche Spuren von Gewalteinwirkung auf, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstag. Es sei aber unklar, ob diese von Dritten stamme, oder ob sich der Mann selbst verletzt habe.
Der junge Mann soll laut bisherigen Ermittlungen zuvor einen ebenfalls 23-Jährigen in Gunzenhausen mit einem Messer verletzt haben. Die beiden Männer waren demnach am frühen Samstagmorgen auf dem Hafnermarkt, einem bei Feierenden beliebten Platz in der Innenstadt, in eine Auseinandersetzung verwickelt. Bahnmitarbeiter hatten den Toten zweieinhalb Stunden später neben einem Gleis am Bahnhof in Gunzenhausen entdeckt.
Eine rund 20-köpfige Sonderkommission ermittelt zu dem Vorfall. Der verletzte 23-Jährige habe den Toten laut den bisherigen Erkenntnissen gut gekannt, sagte der Sprecher. Gegen ihn habe sich aber kein Tatverdacht erhärtet. Die Kriminalbeamten wollen nun klären, ob auch ein Suizid als Todesursache infrage kommt. Es stehe zudem noch eine Analyse zu einem möglichen Drogenkonsum des Toten aus.
Update vom 02.01.2023, 10.54 Uhr: Soko: Später Getöteter in Gunzenhausen verletzte 23-Jährigen mit Messer
Der getötete 23-Jährige hat vor seinem Tod einen ebenfalls 23-Jährigen mit einem Messer in den Oberkörper gestochen. Die Ermittlungen haben ergeben, dass das spätere Todesopfer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den anderen jungen Mann in Gunzenhausen verletzt habe, sagte Polizeisprecher Michael Petzold am Montag. Die Obduktion der Leiche sollte noch am Montagvormittag (2. Januar 2023) beginnen.
Die etwa 20-köpfige Sonderkommission "Gleis" erhofft sich dadurch Erkenntnisse, wie der 23-Jährige genau zu Tode kam. Beide Männer waren den Ermittlungen zufolge am frühen Silvestermorgen auf dem Hafnermarkt, einem bei Feierenden beliebten Platz in der Innenstadt, in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen. Ob und wie viele weitere Menschen daran beteiligt gewesen waren, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Sprecher.
Bahnmitarbeiter hatten den Toten zweieinhalb Stunden später neben einem Gleis am Bahnhof in Gunzenhausen entdeckt. Die Verletzungen lassen nach Angaben der Ermittler darauf schließen, dass er getötet wurde. Bislang sei unklar, was in der Zeit zwischen dem Messerangriff und dem Fund der Leiche geschehen sei, sagte Petzold. Deshalb sucht die Polizei nun Zeuginnen und Zeugen, die den später Getöteten in der Zeit gesehen haben.
Die Soko "Gleis" bittet in diesem Zusammenhang erneut dringend um Zeugenhinweise:
- Wer hat den getöteten 23-Jährigen zwischen 6 Uhr und 8.30 Uhr in Gunzenhausen gesehen?
- Wo hielt sich der Mann auf?
- War der Mann in Begleitung weiterer Personen?
- Der Getötete war mit eine blauen Jogginghose der Marke "Lacoste" mit auffallend breiten grünen Streifen an den Beinaußenseiten, weißen Turnschuhen mit roten Applikationen und einer beigen Jacke bekleidet.
Nach jetzigem Ermittlungsstand konnte verifiziert werden, dass sich der 23-jährige Verletzte und der später leblos aufgefundene Mann kannten. Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass hinter den gegenseitigen Angriffen womöglich ein Drogengeschäft steckt. Beide Opfer sollen nach "Bild"-Informationen der Rauschgiftszene angehören.
Der verletzte 23-Jährige wurde noch am Silvestertag in ein Krankenhaus gefahren und dort medizinisch versorgt. Er befinde sich derzeit nicht in einem akut lebensbedrohlichen Zustand, berichtet die Polizei.
Update vom Montag, 02.01.2023, 10.10 Uhr: Toter in Gunzenhausen - Soko prüft zahlreiche Hinweise
Wie die Polizei Mittelfranken auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte, würde eine Sonderkommission derzeit zahlreiche Menschen befragen. Laut Polizeisprecher Michael Petzold sei die Obduktion der Leiche für Montag (2. Januar 2023) geplant.
Bahnmitarbeitende hatten den Toten am Samstagmorgen neben einem Gleis am Bahnhof in Gunzenhausen entdeckt. Die Verletzungen lassen nach Angaben der Ermittler darauf schließen, dass der 23-Jährige getötet wurde.
Zweieinhalb Stunden vorher hatte es an dem Tag bereits eine Auseinandersetzung in der Innenstadt gegeben, bei der ein Unbekannter einen ebenfalls 23-Jährigen mit einem Messer in den Oberkörper gestochen hatte. Der Verletzte kam in ein Krankenhaus, wo die Polizei ihn bereits befragen konnte. Aktuell gebe es keine Hinweise darauf, dass die beiden Taten zusammenhängen, sagte Petzold.
Erstmeldung vom Samstag, 31.12.2022, 12.06 Uhr: Leichenfund am Bahnhof in Gunzenhausen - Tod am Silvestermorgen, Polizei sucht dringend nach Zeugen
In Gunzenhausen ist es an am frühen Samstagmorgen (31.12.2022) zu einem Tötungsdelikt gekommen. Das teilt das Polizeipräsidium Mittelfranken mit. Am Bahnhof wurde die Leiche eines Mannes gefunden, der offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Nun liegen erste Informationen vor. Die Polizei sucht Zeugen.
Nach bisherigem Ermittlungsstand ereignete sich zunächst gegen 6 Uhr eine körperliche Auseinandersetzung im Bereich des Hafnermarkts in Gunzenhausen. Im Verlauf der Auseinandersetzung wurde ein 23-jähriger Mann von einem Unbekannten offenbar mit einem Messer schwer im Bereich des Oberkörpers verletzt.
Der 23-Jährige wurde daraufhin in ein Krankenhaus gefahren und dort medizinisch versorgt. Er befindet sich derzeit nicht in einem akut lebensbedrohlichen Zustand.
Leichenfund neben den Gleisen: Hängen die Taten zusammen?
Im Verlauf der Ermittlungen fanden Mitarbeiter der Deutschen Bahn gegen 8.30 Uhr einen leblosen Mann neben einem Gleis im Bereich des Bahnhofs Gunzenhausen auf. Der verständigte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Der Verstorbene weist Verletzungen auf, welche auf körperliche Gewaltanwendung durch Unbekannte schließen lassen. Bei dem Getöteten handelt es sich ebenfalls um einen 23-jährigen Mann aus Gunzenhausen.
Die Ansbacher Mordkommission hat vor die Ermittlungen zur Klärung der Geschehnisse aufgenommen. Ein Zusammenhang der genannten Vorfälle wird geprüft.
In diesem Zusammenhang bittet die Mordkommission dringend um Zeugenhinweise.
- Wer hat eine körperliche Auseinandersetzung gegen 06.00 Uhr am Hafnermarkt beobachtet?
- Wer hat in den frühen Morgenstunden eine Auseinandersetzung im Bereich des Bahnhofs Gunzenhausen beobachtet?
- Wer hat den getöteten 23-Jährigen zwischen 04.00 Uhr und 08.30 Uhr in Gunzenhausen gesehen? Der Getötete war mit einer blauen Jogginghose der Marke "Lacoste" mit auffallend breiten grünen Streifen an den Beinaußenseiten, weißen Turnschuhen mit roten Applikationen und einer beigen Jacke bekleidet
Hinweise können der Ansbacher Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 oder dem Polizeinotruf 110 mitgeteilt werden.
Mit Material von dpa