Heldentat: Frau gerät im Urlaub in tödliche Gefahr - Franke rettet ihr das Leben

2 Min
Werneck: Fränkin gerät im Urlaub in tödliche Gefahr - "Der einzige, der sie im Auge hatte"
Im Urlaub wurde Rainer Sieke aus Werneck zum Lebensretter. Eine Fränkin war in tödliche Gefahr geraten.
Werneck: Fränkin gerät im Urlaub in tödliche Gefahr - "Der einzige, der sie im Auge hatte"
Rainer Sieke

Bei einer Rundreise auf dem Adriatischen Meer vor Kroatien ist Rainer Sieke aus Werneck zum Lebensretter geworden. Als Einziger hatte er die tödliche Gefahr, in der sich eine Fränkin befand, erkannt.

Es sollte ein gemütlicher Urlaub mit Insel-Hopping in Kroatien werden - acht Tage lang im Adriatischen Meer auf einer größeren Motorjacht. Doch für Rainer Sieke aus Werneck (Landkreis Schweinfurt) kam am Ende alles anders, als erwartet. Denn in einem dramatischen Moment griff er ein, um Schlimmeres zu verhindern. 

Am dritten Tag der Reise dann das Unglück: Die Gruppe mit 38 Menschen war im Mai 2022 in der Nähe von Split an der Adriaküste unterwegs, als eine ältere Dame bei einem Badestopp offenbar als Letzte noch ins Meer gestiegen war. "Die See war ruhig, aber kalt", erinnert sich der 70-Jährige im Gespräch mit inFranken.de. "Nix für Warmduscher". 

"Reingesprungen, um sie rauszuholen": Franke rettet Frau im Kroatien-Urlaub das Leben

"Ich war wohl der einzige, der sie im Auge hatte", so Sieke. Plötzlich habe er erkannt, dass die Frau aus dem Kreis Bad Kissingen mit dem Kopf unter Wasser geriet. Der 70-Jährige aus Werneck zögerte keine Sekunde: "Ich bin reingesprungen, um sie rauszuholen". Doch die Strömung machte es dem Franken nicht einfach. "Mit Müh' und Not" konnte er die ohnmächtige Dame aus dem Wasser ziehen.

An Bord der Jacht übernahm ein weiterer Reiseteilnehmer, mit dem nötigen Können. Dieser habe sie dann "zurück ins Leben geholt", berichtet Sieke. Die Fränkin hatte Wasser in der Lunge, doch nach dem Einsatz des Ersthelfers kam die Gerettete wieder zu sich und habe sich sogar bei den anderen Reisenden entschuldigt, dass sie ihnen Sorgen und Umstände gemacht hätte, erzählt ihr Lebensretter.

Drei Tage lang war die Dame dann stationär in einem kroatischen Krankenhaus behandelt worden, bevor die Reisegruppe sie wieder einsammeln konnte. "Wir waren wieder in der Nähe unterwegs", berichtet der Künstler aus Werneck. "Da waren die richtigen Leute an Bord", urteilt der 70-Jährige. "Man braucht in einem solchen Moment einen Schutzengel, der gut schwimmen kann". Der Franke ist sich sicher, dass die Frau immenses Glück gehabt hatte.

Fränkischer Lebensretter erhalten Auszeichnungen von Ministerpräsident Markus Söder

Noch heute pflegten er und seine Frau, die ebenfalls bei dem Urlaub dabei war, regelmäßig Kontakt zu der Dame aus dem Kreis Bad Kissingen. "Sowas bricht man nicht einfach ab", sagt der 70-Jährige. "Das schweißt zusammen". Die drei haben ein "sehr freundschaftliches Verhältnis", treffen sich zum Essen oder er und seine Frau helfen der alleinstehenden Dame, die sich nach dem Unfall gut erholt hat. 

Für die Rettungsaktion hat Rainer Sieke Anfang Mai die Christophorus-Medaille vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) erhalten. Wer den 70-Jährigen für die Auszeichnung nominiert hat, weiß er nicht: "Es waren ja genügend Menschen dabei", sagt der Künstler. "Man darf sich nur nicht selbst melden." 

Seit dem 1. November 1952 werden mutige Personen, die ihr eigenes Leben für die Rettung anderer Menschen riskieren, mit der Bayerischen Rettungsmedaille geehrt. Ab dem 1. Januar 1984 wird zusätzlich die Christophorus-Medaille vergeben, um Rettungstaten auszuzeichnen, die unter extrem schwierigen Bedingungen ausgeführt wurden, jedoch ohne direkte Lebensgefahr für den Helfer.

Beide prestigeträchtigen Auszeichnungen werden durch den bayerischen Ministerpräsidenten in einer feierlichen Zeremonie überreicht. Offiziellen Angaben zufolge kann jeder Bürger Vorschläge für Auszeichnungen bei der zuständigen Bezirksregierung einreichen, in deren Zuständigkeitsbereich die Rettungstat erfolgte.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen