"Zerfetzte meinen Körper": Tierhilfe Schweinfurt warnt vor "Killermaschine" im Garten

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Für einen Igel im Kreis Schweinfurt kam jede Hilfe zu spät, als eine "Killermaschine", wie sie die Tierhilfe Schweinfurt beschreibt, seinen Körper schwer verletzte. Der Unfall ereignete sich dabei in einem Garten.

  • Tierhilfe Schweinfurt: "Leise Killermaschine" verletzt Tier tödlich - Tierhilfe mit Appell
  • "Unnötig, schmerzhaft und meist tödlich": Diese Gefahr aus dem Garten tötet Tiere
  • Mehrere solcher Fälle jedes Jahr: "Paul ist einer von vielen" - Tierhilfe fassungslos

Ein Igel wurde am Dienstag (5. Juni 2023) zerfetzt auf einer Straße von Passanten gefunden. Die Tierhilfe Schweinfurt e. V. warnt vor einer "leisen Killermaschine", die dafür verantwortlich sei, wie sie in einem emotionalem Facebookpost bekannt gibt. Die Gefahr stammt demzufolge aus dem eigenen Garten, der Verein zeigt sich fassungslos

"Konnte nur noch erlöst werden": Schweinfurter Tierschützer fassungslos

Der Igel, um den es sich handelt, wurde von den Tierschützern "Paul" genannt. Der Post wurde teilweise aus der Perspektive des Tiers geschrieben: "Vor ein paar Wochen bin ich aus dem Winterschlaf erwacht, es roch so gut nach Frühling. Sofort machte ich mich Nacht für Nacht auf die Suche nach Insekten." Demzufolge suchten Igel immer mehr nach Fressen in Gärten, da die Nahrungssuche nach Insekten immer "mühsamer" werde. "Dabei musste ich oft Straßen überqueren und durch Gärten laufen, in denen nicht mehr so viel Natur zu finden ist und stattdessen nicht selten "leise Killermaschinen" unterwegs sind."

So passierte es, dass "Paul" dieses Mal kein Glück gehabt habe. "Als ich mir der Gefahr bewusst wurde, machte ich das, was in der Natur eines Igels liegt. Ich rollte mich ein und die Killermaschine zerfetzte meinen Körper", schreibt die Tierhilfe.

Gesprochen wird hierbei von einem Mähroboter, der oftmals nachts in Gärten zum Einsatz kommt. Für Paul eine schreckliche Nacht. "Paul wurde von aufmerksamen Menschen orientierungslos an einer Straße aufgefunden und gestern Abend auf eine unserer Igelpflegestellen gebracht", heißt es weiter. Doch seine Verletzungen waren so schlimm, "sodass er nur noch erlöst werden konnte." 

Selbst eine Tierärztin nahm sich nach Feierabend noch die Zeit zu helfen, doch alle Bemühungen führten ins Nichts. Dies sei nicht der erste dieser Fälle, wie die Tierhilfe berichtet. "Paul ist einer von vielen Igeln, die jedes Jahr dieses absolut unnötige, schmerzhafte und meist tödliche Schicksal erleiden müssen", heißt es. Für die Tierschützer stellt sich dabei die Frage, weshalb so etwas passiert. "Warum??! Für einen bequem immer "ordentlich" kurz gehaltenen Rasen?!" Die Tierhilfe fordert mehr Bewusstsein zur Nutzung eines solchen Geräts. "Wir sind fassungslos und sehr traurig über Pauls Schicksal." 

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