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Schweinfurt: Luxuriöser Lebensstil durch Betrug? Strafbefehl gegen Komplizen von Bankberater
Autor: Isabel Schaffner, Nadine Wüste, Alexander Milesevic, Agentur dpa
Schweinfurt, Mittwoch, 24. Sept. 2025
Um seinen Lebensstil zu finanzieren, soll ein Bankberater einer Schweinfurter Sparkasse Kunden über Jahre hinweg getäuscht und sich die eigenen Taschen voll gemacht haben. Beim Ausgeben soll der Mann Hilfe gehabt haben.
Am 26. November 2024, hat die Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens mehrere Objekte durchsucht und einen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Dem 57-Jährigen wird besonders schwerer Betrug und Untreue in mehreren Fällen vorgeworfen, berichtet das Polizeipräsidium Unterfranken.
Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die Wohnanwesen des mutmaßlichen Betrügers und seiner möglichen Komplizen sowie Geschäftsräume eines Geldinstitutes im Stadtgebiet durchsucht. Laut News5 handelte es sich um die Sparkasse am Roßmarkt. "Die erhobenen Vorwürfe wiegen schwer. Der 57-jährige Haupttäter soll als Bankberater eines Schweinfurter Geldinstituts Kunden über Jahre hinweg getäuscht und diese um ihr Geld gebracht haben", so die Polizei. Auch gegen einen mutmaßlichen Komplizen wird ermittelt.
Update vom 24.09.2025: Strafbefehl für mutmaßlichen Helfer von kriminellem Banker
Das Amtsgericht Schweinfurt hat gegen einen mutmaßlichen Komplizen eines betrügerischen Bankangestellten einen Strafbefehl erlassen. Dem Mann werde Geldwäsche in 54 Fällen vorgeworfen, teilte das Gericht mit. Der Beschuldigte hat die Möglichkeit, gegen den Strafbefehl Einspruch einzulegen.
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Die Staatsanwaltschaft strebt laut eigenen Angaben für den 1951 geborenen Mann eine Freiheitsstrafe von einem Jahr an, die zur Bewährung ausgesetzt werden soll. Zudem soll Bargeld in Höhe von 43.000 Euro von dem Verdächtigen eingezogen werden.
Die Behörde vermutet, dass der Beschuldigte Zahlungen für den kriminellen Bankberater abgewickelt hat, der nachweislich mehrere Senioren um ihr Vermögen gebracht hatte. Dafür wurde der 58-jährige Bankangestellte im August 2025 vom Landgericht Schweinfurt wegen Betrugs verurteilt - die Entscheidung auf fünf Jahre Haft ist bereits rechtskräftig.
Hauptbeschuldigter in Haft
Der weitgehend geständige Angeklagte hatte unter anderem in einer Bankfiliale in einem Seniorenheim in Schweinfurt gearbeitet und dort das Vertrauen der Betroffenen gewonnen. So überzeugte er sie laut Gericht, ihm hohe Bargeldbeträge und Goldmünzen zu übergeben, um es für sie angeblich gewinnbringend anzulegen. Stattdessen finanzierte er sich davon ein luxuriöses Leben. Die Schadenssumme betrug mehr als 2,1 Millionen Euro.
Die Ermittlungen gegen einen zweiten vermeintlichen Komplizen des Bankberaters stellte die Staatsanwaltschaft hingegen ein. Grund: Gegen den 1961 geborenen Mann gebe es Vorwürfe, die schwerer wiegen und nichts mit dem Tatkomplex rund um den Bankberater zu tun hätten.
Update vom 08.08.2025: Ex-Bankangestellter räumt jahrelangen Betrug ein
Über Jahre hinweg hat ein Mitarbeiter einer Bank in Schweinfurt ältere Kunden um ihr Erspartes gebracht und dabei einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Zu Prozessbeginn vor dem Landgericht räumte der 58-Jährige die Anschuldigungen weitgehend ein. Er empfinde tiefe Scham und bitte aufrichtig um Verzeihung, erklärte der Angeklagte.
Als Grund für die jahrelangen Betrügereien nannte der Mann eine "finanzielle Notlage" nach dem Ende seiner Ehe im Jahr 2012. Einzelne der insgesamt 179 angeklagten Vergehen aus den Jahren 2012 bis 2024 wies der Mann in einer Erklärung seines Anwalts jedoch zurück.
Mehr als eine Stunde lang lasen die Vertreter der Staatsanwaltschaft zuvor die Anklage vor: 317 Zahlungen soll der ehemalige Bankangestellte von zehn meist über 80 Jahre alten Geschädigten erhalten haben – insgesamt mehr als 2,1 Millionen Euro. Mehrere der Geschädigten sind inzwischen verstorben, 138 der 317 Fälle sind verjährt.
Vertrauen von Kunden ausgenutzt
Der 58-Jährige war bei seiner Bank unter anderem als stellvertretender Leiter einer Filiale in einem Seniorenheim tätig. Dort soll er das Vertrauen der wohlhabenden Bankkunden gewonnen haben. Er überzeugte die Senioren laut Anklage davon, ihm wiederholt hohe Bargeldbeträge und etwa Goldmünzen zu übergeben, um das Geld für sie profitabel anzulegen. Doch stattdessen soll er das Geld genutzt haben, um sich einen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren.
Ein Personaltrainer, ein Tonstudio im Garten, ein eigenes Fitnessstudio im Haus und regelmäßige Reisen ins Ausland, beschrieb eine Kriminalbeamtin vor Gericht den Lebenswandel des Angeklagten. Auch ein Apartment in Spanien kaufte sich der Mann.
Sein Gehalt von der Bank hätte diesen Lebensstil nicht ermöglicht, sagte die Ermittlerin. Der Angeklagte habe das Vermögen der betagten Kunden über die Jahre auf ein Minimum reduziert, habe sie "gemolken". Auch das Vertrauen der älteren Menschen habe er erheblich missbraucht. Wenn Geschädigte sonst etwa Geld über das Internet verloren hätten, rate die Polizei zur lokalen Bank. Dieses Vertrauen habe der 58-Jährige mit seinem Handeln erschüttert.
Staatsanwaltschaft will Vermögen einziehen
In Gang gekommen waren die Ermittlungen gegen den Mann, als Angehörige eines Geschädigten im August 2024 Anzeige erstatteten. Die Polizei stieß laut der Ermittlerin schnell auf verdächtige Zahlungen. Der Bankangestellte wurde überwacht, seine Telefone abgehört. Gegen mehrere Verdächtige laufen derzeit noch Ermittlungen wegen Geldwäsche. Die Staatsanwaltschaft beantragte laut Anklage die Einziehung von 750.000 Euro als Wertersatz. Auch für die bereits verjährten Fälle soll dies soweit möglich geschehen.
Die Verteidiger des Mannes erklärten, der 58-Jährige wolle den Schaden wiedergutmachen. Sein Anwesen in Schweinfurt werde derzeit verkauft, auch für das Apartment in Spanien liefen die Vorbereitungen dazu. Das Geld solle dann der Staatsanwaltschaft übergeben werden. Ein Urteil in dem Prozess könnte Ende August fallen.
Auch gegen die betroffene Bank läuft derzeit ein Verfahren. Am Oberlandesgericht Bamberg fordern Kläger rund 45.000 Euro zurück, da es Abhebungen gegeben habe, die von ihnen nicht autorisiert worden seien, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Landgericht Schweinfurt hatte die Zivilklage in erster Instanz abgewiesen.
Update vom 23.04.2025: Landgericht muss über Zulassung der Anklage entscheiden
Ein Leben in Luxus, jedoch mit ergaunertem Geld: Wegen des Verdachts auf Millionenbetrug an Kunden hat die Staatsanwaltschaft Schweinfurt einen Bankberater angeklagt. Die Ermittler gehen derzeit von einem Schaden von über 2,1 Millionen Euro und 317 Taten aus. 138 mutmaßliche Vergehen seien allerdings verjährt, teilte die Behörde mit. Die Anklage umfasst Betrug und Untreue in 179 Fällen.
Das Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklage gegen den 57-Jährigen entscheiden, der im vergangenen November festgenommen wurde. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft und hat sich bisher nicht zu den Anschuldigungen geäußert.
Der Angeklagte war unter anderem als stellvertretender Leiter einer Bankfiliale in einem Seniorenheim in Schweinfurt tätig. Spätestens 2012 soll er sich dazu entschlossen haben, wohlhabende Bankkunden, die ihm vertrauten, auszunutzen.
Verjährt heißt nicht gleich irrelevant
Zehn Menschen soll er versprochen haben, ihr Bargeld und andere Vermögenswerte gewinnbringend für sie anzulegen. Tatsächlich habe er das Geld jedoch zur Finanzierung seines kostenintensiven, luxuriösen Lebensstils zweckentfremdet, so die Staatsanwaltschaft. Bei der Durchsuchung von Appartements des Mannes in Spanien fanden Ermittler hochwertige Einrichtungsgegenstände, Kunstwerke, Uhren und teure Weine. Zudem wurden 290.000 Euro in bar entdeckt.
Für die verjährten Taten kann der 57-Jährige zwar nicht verurteilt werden. Das Gericht kann den Angaben zufolge jedoch entsprechend einem Antrag der Staatsanwaltschaft anordnen, dass der Angeklagte den Schaden begleichen muss.
Bei der eigentlichen Tatbegehung hatte der Verdächtige nach bisherigen Erkenntnissen keine Komplizen. Allerdings sollen zwei Männer dem 57-Jährigen bei der Verschleierung der erlangten Beute geholfen haben - gegen sie wird den Angaben zufolge wegen möglicher Geldwäsche ermittelt.
Update vom 23.01.2025: Finanzberater in Haft - Ausmaß seines mutmaßlichen Betrugs größer als gedacht
Gut zwei Monate nach der Inhaftierung eines Finanzberaters in Unterfranken erweist sich das Ausmaß seines mutmaßlichen Betrugs an Investoren als erheblich größer als zunächst vermutet. Die Ermittlungsbehörden schätzen den derzeitigen Gesamtschaden auf rund zwei Millionen Euro. "Davon entfallen etwa 800.000 Euro auf nicht verjährte Fälle", informierte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt. Dem Haftbefehl gegen den 57-Jährigen vom vergangenen November lag ursprünglich ein Gesamtschaden von etwa einer Million Euro zugrunde, davon rund 500.000 Euro in nicht verjährter Zeit.
Der Hauptverdächtige, der sich in Untersuchungshaft befindet, hat sich laut Staatsanwaltschaft bislang nicht zu den Anschuldigungen geäußert. Bislang sind sechs vermeintlich Geschädigte bekannt, weitere könnten noch hinzukommen. Den Investoren soll der Mann große Geldsummen entwendet haben.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hatte der Mann während der eigentlichen Taten keine Komplizen. Dennoch sollen zwei Tatverdächtige dem 57-Jährigen bei der Verschleierung des erbeuteten Geldes Unterstützung geleistet haben - gegen sie wird wegen möglicher Geldwäsche ermittelt. Nach vorliegenden Informationen sind sie jedoch nicht in Untersuchungshaft und waren auch nicht bei derselben Bank wie der Hauptverdächtige angestellt.
Der Finanzberater aus Schweinfurt soll die Kunden seines Geldinstituts über Jahre hinweg mit falschen Angaben betrogen und sich so einen luxuriösen Lebensstil finanziert haben. Im November 2024 hatte die Kriminalpolizei die Wohnsitze des Verdächtigen und seiner möglichen Komplizen sowie die Geschäftsstellen der Schweinfurter Bank durchsucht, für die der Mann tätig war.
Erstmeldung vom 27. November 2024: Razzia in Schweinfurter Bank - Mann soll Kunden für aufwendigen Lebensstil betrogen haben
Das Geld soll er genutzt haben, um seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Gegen die mutmaßlichen Komplizen wird wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. "Die Ermittlungen stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch an ihrem Anfang, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass mehrere Anleger über Jahre hinweg - nach bisheriger Erkenntnis allerdings zum Teil in verjährter Zeit - um mehrere hunderttausend Euro gebracht worden sein könnten", erklärt die Polizei weiter.
Kriminalbeamte und Wirtschaftskriminalisten der Kriminalpolizei Schweinfurt haben demnach eine Ermittlungskommission gegründet, um alle Tathandlungen, alle Geschädigten und die gesamte Höhe des Vermögensschadens festzustellen. Federführend für die eingeleiteten Strafverfahren ist die Staatsanwaltschaft Schweinfurt.
Bei der Durchsuchungsaktion hat die Polizei laut eigenen Angaben umfangreiches Beweismaterial gesichert und auch einen von der Staatsanwaltschaft bereits erwirkten Haftbefehl vollstreckt. Den 57-jährigen Tatverdächtigen haben die Einsatzkräfte an seinem Wohnanwesen angetroffen und widerstandslos verhaften können. Am Mittwoch wird der Mann dem Ermittlungsrichter am Landgericht Schweinfurt vorgeführt. Weitere Nachrichten aus Schweinfurt und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
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