Druckartikel: [Video] Unglück an A7 bei Werneck mit einem Toten - Warum stürzte die Brücke ein?

[Video] Unglück an A7 bei Werneck mit einem Toten - Warum stürzte die Brücke ein?


Autor: Redaktion

Werneck, Donnerstag, 16. Juni 2016

Ein riesiges Stück Brücke kracht bei Bauarbeiten an der A7 bei Werneck zu Boden. Ein Mensch stirbt, 15 werden verletzt. Die Ursache ist ein Rätsel.
EIn 40 Meter langes Stück der Autobahnbrücke der A7 bei Werneck stürzte am Mittwoch ein. Ein Mensch starb, inzwischen sind die Rettungsarbeiten beendet. Foto: News5 / Merzbach


Der Schock sitzt tief in Werneck im Kreis Schweinfurt bei Unterfranken: Am Mittwoch war bei Bauarbeiten an der Schraudenbach-Talbrücke der Autobahn 7 ein schweres Unglück passiert, der einem Bauarbeiter das Leben kostete und 15 weitere Menschen zum Teil schwer verletzte.





Die Identität des getöteten Bauarbeiters ist bekannt

Nach dem Unfall setzen die Ermittler ihre Arbeiten am Donnerstag fort. Inzwischen konnte die Identität des getöteten Bauarbeiters geklärt werden. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich um einen 38 Jahre alten Mann aus Kroatien.

Unterdessen ist auch bekannt, welche Baufirma den Neubau der Brücke für die A7 ausführt. Wie die Firma der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, führt das Unternehmen Max Bögl im Auftrag der Autobahndirektion Nordbayern die Bauarbeiten aus. Eine Sprecherin der Firma aus Neumarkt in der Oberpfalz wollte sich zunächst nicht weiter äußern, kündigte aber eine Erklärung an.

Die Baustelle ist inzwischen gesichert, sie würde nun behandelt "wie ein Tatort, an dem nichts verändert werden kann", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken in der Nacht zum Donnerstag. Nachdem der Rettungseinsatz am Mittwochabend beendet worden ist, gehen die Ermittler davon aus, dass sich unter den Trümmerteilen keine Menschen mehr befinden.



Der Verkehr auf der A7 lief am Donnerstagmorgen wieder normal. Am Mittwoch hatten Schaulustige dort einen Stau verursacht. Der Verkehr führt über die alte Brücke auf der A7 neben dem Neubau, weswegen die Strecke nicht direkt betroffen war.

Die Kreisstraße SW 12 ist zwischen Zeuzleben und Schraudenbach aber bis auf Weiteres komplett gesperrt. Die Vollsperrung wird in den nächsten Wochen andauern. Die Umleitung ist über Werneck und Stettbach ausgeschildert.




Nach Brückeneinsturz: "Keine Unsicherheit verbreiten"

Die Polizei habe am Mittwochabend alles abgesichert und sichergestellt, "dass nichts beiseite geräumt werden kann", sagte Gerhard Eck, Staatssekretär im bayerischen Innen-, Bau- und Verkehrsministerium. Er warnte vor falschen Schlüssen und Panik - vor allem in Bezug auf Hunderte ähnliche Baustellen in Deutschland.
"Wir sollten keine Unsicherheit verbreiten", sagte der CSU-Politiker. Es müsse sorgsam aufgearbeitet werden, was genau passiert ist. "Wenn's denn dann Fehler waren, menschliche Fehler, technische Fehler, dann muss das einfach bis ins feinste Detail geklärt sein." Danach könne über weitere Konsequenzen gesprochen werden.


A7-Brücke: Ein Mensch stirbt bei Einsturz

Am Mittwochnachmittag war ein frisch betoniertes Teil am Ersatzneubau der Talbrücke Schraudenbach für die viel befahrene A7 bei Werneck abgestürzt und hatte ein Gerüst mitgerissen. Ein Bauarbeiter kam ums Leben. 14 Arbeiter und ein Schaulustiger wurden nach Angaben des Staatssekretärs verletzt, davon elf schwer, zum Teil lebensgefährlich.

Bei der Zahl der Leichtverletzten gibt es noch etwas Unklarheit: Das BRK spricht von zehn Leichtverletzten. Rettungshubschrauber und Hundestaffeln sowie mehr als 150 Helfer waren im Einsatz.
Sachverständige und Vertreter der Baufirma waren nach Ecks Angaben noch am Mittwochabend zur Unfallstelle gekommen. Bei der Baustelle handle es sich um ein sogenanntes aufgelagertes Betoniersystem, von unten aufgebaut mit Schalung. "Dass sowas abstürzt ist völlig unerklärlich", sagte der gelernte Maurer und frühere Bauleiter Eck. "Und auch die Baufirma genießt einen einwandfreien Ruf", betonte er. "Es stehen alle Fachleute hier und sind sprachlos."