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Schwerer Unfall überschattet Rallye in Franken - Teilnehmer wird zum Helden


Autor: Ellen Schneider

Hilpoltstein, Dienstag, 15. April 2025

Es sollte ein fröhlicher Anlass sein, zu dem zahlreiche Oldtimer-Fans für eine Rallye in Franken zusammenkamen - doch das Event wurde von einem schweren Unfall überschattet.
60 klassische Rallye-Oldtimer kamen zu dem Wettbewerb rund um Rothsee, Brombachsee und Altmühlsee zusammen.


Eigentlich soll bei der "Oldtimer Classic Rallye Fränkisches Seenland" am vergangenen Samstag (15. April 2025) der Spaß im Zentrum stehen - doch dann passiert plötzlich etwas völlig Unvorhergesehenes.

Ein Team wird zwischen den Etappen Zeuge eines Motorradunfalls, wie die Verantwortlichen der Veranstaltung schildern. Der Beifahrer, ein ausgebildeter Rettungssanitäter, zögert nicht lange und hilft sofort - am Abend wird er dafür von den Veranstaltern belohnt.

Oldtimer-Rallye im Fränkischen Seenland: Team wird Zeuge von schwerem Unfall

60 klassische Rallye-Oldtimer kamen zu dem Wettbewerb rund um Rothsee, Brombachsee und Altmühlsee zusammen. Dabei ging es nicht um Geschwindigkeit: "Wer am Ende die wenigsten Sekunden Abweichung an den Lichtschranken hat, bekommt den großen Gesamtsiegerpokal", erklären die Organisatoren Anja und Tilo Macht vom Autohaus Macht in Heideck (Landkreis Roth).

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Vor den Teilnehmern lag demnach eine 260 Kilometer lange Strecke durch das Fränkische Seenland mit neun Wertungsprüfungen und 74 Zeitprüfungen. Zwischendurch sei jedoch auch Zeit für Pausen gewesen - eine davon legten die Teilnehmer an der Brauerei Pyraser ein, danach sollte es eigentlich weiter gehen zur nächsten Prüfung am Rothsee.

Auf dem Weg wurde das Wartburg-Rallye-Team um Louis Stritzke aus Sachsen gegen 17 Uhr laut Schilderung der Rallye-Veranstalter jedoch plötzlich Zeuge eines Motorradunfalls. An einer Kreuzung kam es zu einem Zusammenstoß mit einem Auto, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken auf Nachfrage von inFranken.de bestätigt.

58-jähriger Motorradfahrer wird bei Unfall schwer verletzt - Rallye-Teilnehmer reagiert sofort

Der Autofahrer habe die Vorfahrt des Bikers auf der Staatsstraße von Heideck in Richtung Hilpoltstein missachtet, als er diese in Richtung Pyras kreuzen wollte, vermeldet die Polizeiinspektion Hilpoltstein. Laut Angaben der Beamten wurde der 58-jährige Motorradfahrer bei dem Unfall schwer verletzt.

Das Team aus Sachsen reagierte indessen schnell: "Beifahrer Louis Stritzke, der Rettungssanitäter ist, zögerte keinen Moment und leistete sofort erste Hilfe, bis der Rettungswagen kam", berichten die Organisatoren der Rallye. Der Verletzte wurde der Polizei zufolge umgehend in eine nahe gelegene Klinik gebracht.

Dass es gerade zu Beginn der Motorrad-Saison vermehrt zu Unfällen kommt, nahm nun auch eine Brauerei zum Anlass, sich vor der Kulmbacher Motorradsternfahrt mit einem eindringlichen Appell an die Öffentlichkeit zu wenden.

Rallye-Preis umgewidmet: Rettungssanitäter wird mit "Lebensretterpokal" belohnt

Durch den Einsatz des sächsischen Teams sei es für dieses nicht mehr möglich gewesen, den Rallye-Zeitplan einzuhalten. Die Chance auf den Sieg war somit verstrichen. Leer ausgehen lassen wollten die Veranstalter die Retter jedoch nicht.

Anja und Tilo Macht sei sofort klar gewesen, dass der Einsatz belohnt werden müssen. In Absprache mit allen Beteiligten sei darum am Abend bei der Siegerehrung einer der größten Pokale kurzerhand umfunktioniert worden.

Dieser sei eigentlich für das schönste Fahrzeug bestimmt gewesen, wurde am Samstag dann jedoch zum "Lebensretterpokale" und "unter riesigem Applaus aller Teilnehmer an Louis Stritzke für seinen heldenhaften Einsatz am Unfallort übergeben", berichten die Veranstalter.