In der Montessori-Schule "Rhön-Saale" präsentierten die Schulabgänger in einem feierlichen Rahmen ihre Abschlussarbeiten. Wie der Schulleiter der weiterführenden Montessori-Schule Christian Dünisch in seiner Begrüßung betonte, stand das selbstständige Bearbeiten eines selbst gewählten Themas im Vordergrund.
Kopf, Herz und Hand wurden bei den Abschlussarbeiten gleichermaßen einbezogen. "Es gibt keine bessere Möglichkeit der Förderung als die Erstellung einer Jahresarbeit", so Dünisch. Die 19 Schüler wählten ihr Thema selbst, arbeiten es schriftlich aus und gingen dann an die praktische Umsetzung. In allen Arbeiten stecke sehr viel Herzblut. "Die Ergebnisse sprechen für sich. Ihr habt Tolles geleistet", lobte Dünisch die Schüler. Zudem bestätigten die Ergebnisse der Arbeit der Montessori-Schule. "Wir sind auf dem richtigen Weg."
Selbstständige Arbeit Selbstständiges Arbeiten und Projektarbeit sei die Grundlage der Montessori-Pädagogik, die von der Montessorischule in Sandberg seit acht Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Höhepunkt dieses Reifungsprozesses zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung seien die sogenannten Abschlussarbeiten der 9. Klasse. Planung, Durchführung und Präsentation vor einen ausgewählten Publikum liegen in der Verantwortung der Schüler, die dabei von ihren Mentoren unterstützt werden. Eine Abschlussarbeit umfasst mindestens sechs Seiten, für den Vortrag werden zehn Minuten Zeit eingeräumt.
Interessante und sehr anspruchsvolle Arbeiten sind entstanden. In jeder Arbeit zeigt sich die Individualität des Schülers. Paula Ehrenberg aus Wülfershausen nähte ein Sommerkleid ihrer Schwester nach.
"Es war mir schnell klar, dass ich etwas nähen wollte, denn nähen wollte ich schon länger lernen. Meine Oma erklärte sich sofort bereit, mir zu helfen."
Ein idealer Anlass Die Abschlussarbeit war der ideale Anlass, zu nähen. Da sie aber nicht den gleichen Stoff fand, entschied sie sich für einen sommerlichen bunten Stoff. Ausführlich erklärt sie in ihrer schriftlichen Ausarbeitung die einzelnen Arbeitsschritte. Zur Belohnung für die tolle Abschlussarbeit gab es von ihren Eltern eine Nähmaschine. "Ich werde bestimmt noch mehr nähen. Es ist genial, etwas zu tragen, was sonst keiner trägt." Anstrengend gewesen sei das genaue Arbeiten.
Ein großes Projekt hatte sich David Lanz aus Detter vorgenommen, er fertigte gemeinsam mit seinem Vater ein Schneeschild für ein Quad. Als er im vorigen Winter mal wieder Schnee von Hand wegschaufeln musste, kam ihm die Idee, das Quad mit einem Schneeschild auszurüsten. "Wichtig war mir, dass das Schneeschild mit einem effektiven Anfahrschutz ausgestattet ist, es sollte sich automatisch heben und senken lassen und die Räumrichtung muss zu verändern sein." Viele verschiedene Arbeitsschritte waren nötig, bis das Schneeschild fertig gestellt werden konnte.
Mittelalterliches Katapult Philip Hagest aus Bischofsheim baute ein mittelalterliches Katapult.
Durch seinen Bruder und dessen Interesse an mittelalterlichen Belagerungsstätten kam er auf die Idee. "Ich war früher immer von den auf Jahrmärkten üblichen Mohrenkopfwurfmaschinen fasziniert."
Folgende weitere Abschlussarbeiten wurden außerdem noch angefertigt: Konstantin Wagner, Bischofsheim: mittelalterliche Armbrust.
Lea Menninger, Hollstadt: Mosaiktisch;
Johanna Nix, Stetten: Fantasyroman "Green Eyes";
Jens Suckfüll, Stetten: Lattenzaun;
Florentin Schlereth, Aschach: Vortrag mit der Querflöte in verschiedenen Musikrichtungen;
Chiara Büchs, Wülfershausen: Individueller Sichtschutz;
Moritz Engelbreit, Unterelsbach: Jahresbaum aus Holz für demenzkranke Menschen;
Anna-Maria Karg aus Oberthulba hat sich mit der Geschichte und Entwicklung der Honigbiene beschäftigt und zusammen mit ihrem Mentor Honig produziert.
Ludwig Ehrenberg (Wülfershausen) hat ein Tandemfahrrad gebaut.
Valeria Schneider (Wollbach) schreinerte einen Schreibtisch aus Holz.
Hanna Beck (Niederlauer) buk Brot und Brötchen und servierte sie mit selbst gemachten Aufstrichen.
Philip Röhrich (Bad Neustadt) baute einen Skirodel.
Max Häfner (Wildflecken) schmiedete aus Metall einen Kerzenständer.
Jasmin Dusemond (Bad Bocklet) produzierte eine CD, dabei hat sie Klavierstücke mit Einsatz von Spezialeffekten aufgenommen.
Luisa Wurster (Strahlsbach) nähte ihre eigene Pferdekollektion mit Satteldecke, Abschwitzdecke, Fliegenschutz und Gamaschen.
Johanna Klamann (Sandberg) erklärte die verschiedenen Patchwork-Techniken.