Neue Grenzen für die Rhön

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Der bayerische Teil des Biosphärenreservats Rhön wurde auf 130.000 Hektar erweitert. Foto: Anja Vorndran
Der bayerische Teil des Biosphärenreservats Rhön wurde auf 130.000 Hektar erweitert.  Foto: Anja Vorndran
Auf dem Kreuzberg. Foto: Anja Vorndran
Auf dem Kreuzberg. Foto: Anja Vorndran
 
Rhönschafe. Foto: Anja Vorndran
Rhönschafe. Foto: Anja Vorndran
 
Geschmückte Kuh auf einer Rhöner Wiese. Foto: Anja Vorndran
Geschmückte Kuh auf einer Rhöner Wiese. Foto: Anja Vorndran
 

Das Bayerische Umweltministerium hat die Erweiterung des Unesco-Biosphärenreservats Rhön formal erklärt. Zum 1. November ist der bayerische Teil des Biosphärenreservats Rhön damit offiziell um gut 57.000 Hektar auf rund 130.000 Hektar erweitert.

Das bedeutet annähernd eine Verdoppelung des Biosphärenreservats im bayerischen Teil. "Das Unesco-Biosphärenreservat Rhön bedeutet nachhaltig hohe Lebensqualität für Tiere, Pflanzen und natürlich den Menschen. Ich freue mich sehr, dass der Erweiterungsprozess nach zwölf Jahren erfolgreich abgeschlossen ist und danke allen Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und Entscheidungsträgern für ihr Engagement und ihre Geduld. Gemeinsam haben wir es geschafft, unsere Modellregion für Nachhaltige Entwicklung auszubauen und unser Potential, was die Strahlkraft im Bereich Umweltbildung und Naturschutz angeht, zu vervielfachen. Lassen Sie uns diese Chancen nutzen und unser Biosphärenreservat Rhön in seinen neuen Grenzen gestalten", erklärt Landrat Thomas Bold.

Diese Gestaltungsmöglichkeiten, betont Landrat Bold, schließen Stromtrassen wie SuedLink, dabei eindeutig aus.
Mit der Erweiterung des Unesco-Biosphärenreservats Rhön gibt es jetzt offiziell weitere Kernzonen und schützenswerte Bereiche, in denen der Bau von Megamasten untersagt ist. "Hier zeigt sich, dass unsere Idee von vor über einem Jahrzehnt, heute mit das wichtigste Argument gegen die Pläne von TenneT ist. Unsere Region ist schützenswert, TenneT mit SuedLink nicht", stellt der Landrat klar.

Bereits kurz nach seiner Wahl zum Landrat, 2002, regte Thomas Bold zusammen mit Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann an, das Biosphärenreservat Rhön mit dem Naturpark Bayerische Rhön deckungsgleich zu machen. Es gelang den Landräten nicht nur die eigenen Kommunen und Kreisräte von diesem Vorhaben zu überzeugen, auch die anfängliche Skepsis des Bayerischen Umweltministeriums wurde durch das Engagement aller Beteiligten überwunden. Vor allem das Antragskriterium des Deutschen Nationalkomitees für das Unesco-Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB), welches besagt, dass drei Prozent der Gesamtfläche als Kernzone ausgewiesen werden müssen, sorgte für langwierige Debatten. Nach gemeinsamen Anstrengungen ist es den Verantwortlichen 2013 gelungen, zusätzliche Kernzonenflächen im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön bereitzustellen.

Im September 2013 gab das MAB-Nationalkomitee bekannt, dass es den Erweiterungsantrag für den bayerischen Teil des Unesco-Biosphärenreservats Rhön unterstützt. Die positiv bewertete Endfassung des Erweiterungsantrags ist der Unesco in Paris zugeleitet worden, die schließlich am 12. Juni 2014 das Biosphärenreservat Rhön mit seinen neuen Grenzen anerkannte. Mit der Veröffentlichung im Allgemeinen Ministerialblatt vom 30. Oktober 2014 (siehe: www.verkuendigung-bayern.de/allmbl) seitens des Bayerischen Umweltministeriums gilt der Prozess nach zwölf Jahren offiziell als abgeschlossen.