Mit Carlo Hilsdorf beginnt die Kultur im Dorfzentrum

1 Min
Der klassische Gitarrist Carlo Hilsdorf spielte im Dorfzentrum Waldberg. Foto: Marion Eckert
Der klassische Gitarrist Carlo Hilsdorf spielte im Dorfzentrum Waldberg. Foto: Marion Eckert

Kultur und Kunst sollen Platz finden im neuen Waldberger Dorfzentrum. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen mit Carlo Hilsdorf nur den Anfang gemacht. Weitere Programmpunkte sollen bald folgen.

Das neue Dorfzentrum in Waldberg mit Leben zu erfüllen, ist das Ziel der Pfarrgemeinde wie auch des Arbeitskreises Dorferneuerung. Örtliche Veranstaltungen seien genauso wichtig, wie Veranstaltungen mit Gästen von außerhalb, erklärte Volker Zehe vom Arbeitskreis. Auf sein Bestreben hin gab Carlo Hilsdorf ein Klassisches Gitarrenkonzert mit dem Titel "Fernweh - Auf Reisen mit der Gitarre".

Der erste Programmteil war der historischen Gitarre gewidmet. In lockerer Art informierte Carlo Hilsdorf das Publikum über die Bauarten der verschiedenen Gitarren, die Historie und die Musikstücke, die er spielte. Auf der Biedermeier-Gitarre präsentierte er zunächst einige historische Stücke, bevor er zu spanischer Musik auf der Stahlseitengitarre überging.

Südamerika, Irland und Australien

Im zweiten Teil des Abends spielte er vorwiegend Stücke aus
Südamerika, aber Folk-Melodien aus Irland und Stücke australischer Komponisten, die Liedgut der Aborigines mit modernen Gitarrenklängen zusammen bringen, stellte er vor. "Ich möchte zeigen, dass eine Gitarre viel mehr ist als die allseits bekannte E-Gitarre in Rockbands oder das Lagerfeuer-Geschrubbel. Ich möchte spielen, was die Leute noch nicht kennen." Dass die Gitarre quasi das Nationalinstrument in den südamerikanischen Ländern ist, das wisse nicht jedermann, erklärte Hilsdorf. "Es gibt so viele Stile und Richtungen, es gibt so viel mehr, als allgemein bekannt ist."

Die musikalische Laufbahn von Carlo Hilsdorf begann im Alter von sieben Jahren, zunächst mit der Grundausbildung an der Orgel. Erst später entdeckte er seine Liebe zur Gitarre. "Ich habe Bach auf der E-Gitarre gespielt und gemerkt, dass mir das viel mehr Spaß macht." Bach und E-Gitarre mögen als nicht miteinander verträglich scheinen, und trotzdem war es für Carlo Hilsdorf ein Schlüsselerlebnis. "Ich bin dann bei der Gitarre geblieben. Das Instrument ist so vielfältig, das fasziniert mich immer wieder neu."

Der studierte Berufsmusiker beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung der Gitarre, der Aufarbeitung des Repertoires des 19. Jahrhunderts und der historischen Aufführungspraxis auf originalen und rekonstruierten Instrumenten.