Im Sommer 2017 führen die Schauspieler Peter Hub und Christine Hadulla die "Nächte der Poesie" fort
Die Literatur-Open-Air-Reihe "Nächte der Poesie" hatte einen sehr hohen Bekanntheitsgrad und erfreute sich großer Beliebtheit. Seit 1997 gab es ca. 350 Veranstaltungen in der Region Rhön, in Fulda und im Vogelsberg. Bis zu 10 000 Teilnehmer pilgerten Jahr für Jahr zu den Veranstaltungen von Rudolf H. Herget. Zu den schönsten Orten der Poesieabende zählen Milseburg, Kreuzberg, Wasserkuppe, Monte Kali Neuhof und die Trimburg im Landkreis Bad Kissingen. Als Rudolf H. Herget, der Erzähler der Nacht, überraschend im Februar 2014 starb, herrschte zunächst Ratlosigkeit. Einerseits sollte das 20-jährige Jubiläum der Poesiereihe gefeiert werden, andererseits gab es keinen Erzähler mehr.
Thomas Bayer aus Poppenhausen an der Wasserkuppe, von 2001 bis zu Hergets Tod für die Pressearbeit der "Nächte der Poesie" zuständig, pflegt die Homepage www.naechte-der-poesie.de. Er wollte die Tradition des poetischen Erzähltheaters weiter führen. Im kommenden Jahr werden die Schauspieler Peter Hub und Christine Hadulla auftreten.
Im Amphitheater Gersfeld stellten sich die beiden Schauspieler vor und gaben einen kurzen Einblick in ihr Gedichtprogramm. Wie bei Rudolf H. Herget sollen wieder Gedichte und lyrische Texte im Mittelpunkt der Reihe stehen, die im Sommer 2017 starten wird. Peter Hub und Christine Hadulla sind ausgebildete Schauspieler aus Schweinfurt. Sie waren bereits im letzten Jahr auf der Trimburg zu erleben. Dort haben sie die Herzen des Publikums im Flug erobert.
"In Gersfeld hat sich Rudolf Herget immer heimisch gefühlt, daher haben wir diesen Ort ausgewählt, das Vorhaben vorzustellen", so Bayer.
"Wir suchen jetzt Partner und Auftrittsorte." In Anlehnung an die "Nächte der Poesie" soll die neue Reihe den Namen "Poesie zur Nacht" erhalten. "Es soll keine Kopie von Rudolf Hergets Veranstaltungen sein, sondern etwas Eigenständiges, aber doch an sein Werk erinnern". Die Veranstaltungen sollen ebenfalls am Abend stattfinden, in der Abenddämmerung und bei Sonnenuntergang, und rund eineinhalb Stunden dauern. Ob es auch längere Veranstaltungen geben wird, wie es auf dem Kreuzberg und der Milseburg üblich war, müsse sich zeigen, so Bayer.
Mit bekannten und weniger bekannten Gedichten stellten sich die beiden Schauspieler vor. Größtenteils rezitierten sie frei, wie dies auch Rudolf Herget getan hatte. In ihren Stücken geht es um Liebe, Ewigkeit, um Liebeskummer und Glück.
"Die Summe unseres Lebens sind die Stunden in denen wir liebten", lautet die klare Botschaft.
Peter Hub, freischaffender Schauspieler, macht Theater für Erwachsene und Kinder, hält Lesungen ab und Lyrik-Programme. Zu seinen Hauptrollen gehören König Kreon im klassischen Drama "Antigone" und Johann Möbius in "Die Physiker". Seine vielseitigen lyrischen Abende beinhalten Programme von Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz und Friedrich Rückert; Gedichte von Goethe bis Heinz Erhardt. Es gibt auch Programme für Kinder.
Seine Kollegin Christine Hadulla hat schon im Bereich Film, Rundfunk und Fernsehen gearbeitet. Ihre Schauspielausbildung schloss sie auf der renommierten Otto-Falckenberg Schule in München ab. Sie spielt Theaterstücke, Ein-Frau-Stücke und gestaltet lyrische Programme. Dazu gehören klassische Stücke wie "Romeo und Julia" von Wiliam Shakespeare, "Bunbury" von Oscar Wilde und andere.
Zu den geladenen Gästen der Vorstellung gehörte auch Bischofsheims Tourismusreferent Gerhard Nägler, dem die Nacht der Poesie auf dem Kreuzberg stets ein Herzensanliegen war. Die neue Poesiereihe könne er sich durchaus auch auf dem Kreuzberg vorstellen. "Es ist auf jeden Fall von Interesse und wenn im Herbst das Programm aufgestellt wird, werden wir über die Möglichkeiten sprechen", sicherte er zu.
me