Elf Schreinerlehrlinge aus den Innungen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen haben an einem Gestaltungsseminar in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach teilgenommen.
Das Schreinerhandwerk gilt mit Recht als einer der kreativsten Berufe. Dieser Berufszweig bietet die Möglichkeit mit Holz, dem natürlichsten aller Werkstoffe zu arbeiten, ein erstes eigenes Möbelstück zu konstruieren und die Chance, menschliche Lebensräume auf vielfältige Weise mit zu gestalten.
Für viele Jugendliche sind das bestimmende Gründe für ihre Ausbildungswahl zum Schreiner. Am Ende der Lehrzeit soll dann das Gesellenstück die Prüfung krönen, das jedoch nicht nur eine präzise Umsetzung der erlernten handwerklichen Fertigkeiten aufweisen muss, sondern auch durch eine stimmige Gestaltung in der Gesamtheit bestechen sollte .
Ein Möbelstück zu entwerfen, das Funktion und harmonische Gestaltung vereint, macht zahlreiche Überlegungen notwendig.
Um in jungen, angehenden Schreinern ein Gespür für Gestaltung zu wecken, wurden Anja Broux und Barbara Heusinger von der Innung Rhön/Grabfeld und Bad Kissingen beauftragt, einen Gestaltungskurs zu konzipieren. So konnten sich interessierte Auszubildende zu einem 2-tägigen Seminar in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach anmelden.
Spielerischer Einstieg Der langer Weg vom ersten Modell bis zum fertigen Entwurf begann für die elf Teilnehmern des Gestaltungskurses zunächst recht spielerisch. Nach einer kurzen theoretischen Einführung über die Bedeutung von Design beziehungsweise Gestaltung wurde den teilnehmenden Auszubildenden zur Aufgabe gemacht, ihre Grundidee zu entwickeln und diese mittels Modelliermasse in eine erste Form zu bringen.
Form und Funktion bilden eine Einheit.
Um dies den Schreinerlehrlingen zu vermitteln folgte eine anschauliche Erläuterung über das Experimentieren mit Grundformen, den Goldenen Schnitt, wissenswerte Konstruktionen und gängige Maßtabellen. Mehrfach betont wurde, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, damit das Material ungestört zur Geltung kommt.
Immer wieder war Platz für Diskussionen über die einzelnen Arbeitsmodelle und die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, durch die Unterstützung von Fachkräften aus dem Schreinerhandwerk, ihr gestalterisches Verständnis zu üben und zu verfeinern.
Genaues Bild machen Durch zahlreich ausgelegtes Infomaterial konnten sich die Azubis über den Einsatz verschiedenster Materialien, deren Kombinationen miteinander, Möglichkeiten der Farbgebung, Beschlagsmuster etc.
ein genaues Bild machen .
Als Hausarbeit stellten die Dozenten den interessierten Seminarteilnehmern zur Aufgabe, ihr entwickeltes Modell im Maßstab 1:10 umzusetzen. Fleißig machten sich die jungen Schreiner an die Arbeit und präsentierten drei Wochen später, zu Beginn des zweiten Kurstages, ihre Werke in den unterschiedlichsten Materialien. Was natürlich Raum bot für erneute Entwurfskorrekturen, Diskussionen um die grundlegende Gestaltung und ausführliche Tipps zu Farbe, Proportion und Konstruktion seitens der betreuenden Schreinermeister.
Sicher spiegelt sich das Engagement und die Freude aller Seminarteilnehmer bei dem einen oder anderen Gesellenstück wieder. Die fertigen Möbelstücke können dann, nach bestandener Gesellenprüfung Mitte Juli 2014 in der Berufsschule Bad Kissingen bestaunt werden.