Fritz Pawelzik erzählt über den Sinn von Weihnachten

1 Min
Foto: Eckert
Foto: Eckert

Was eine Rolle Toilettenpapier, die Wüstenmaus Jebor und ein Fladenbrot mit Weihnachten zu tun haben, das erzählte Fritz Pawelzik auch bekannt als S.K.H. Nana Kofi Marfo, Häuptling der Aschanti, im Rahmen des Projekts "Zeit-räume" in den Christlichen Gästehäusern seinen Zuhörern.

Pawelzik war Bergmann im Ruhrgebiet, später für als CVJM-Sekretär in Ghana, heute ist die Rhön dem 85-Jährigen zu einer Art zweiten Heimat geworden. In seinen Geschichten entführte der begnadete Geschichtenerzähler die Zuhörer nach Ägypten, in eine Mitarbeiterschulung.

Junge Christen aus allen Teilen des Orients waren zusammen gekommen. Fritz Pawelzik fiel ein junger Mann auf, der eine beschriftete Rolle Toilettenpapier und ein großes Transistorradio mit sich herum trug. "Ich war neugierig geworden und schließlich kamen wir in Kontakt." Der junge Mann war ein Kameltreiber aus dem Wüstengebiet von Saudi-Arabien. Im Radio hatte er gehört, wie ein Mann von Jesus erzählte und begann, alles über ihn aufzuschreiben.

"Da er Moslem war, musste er vorsichtig sein und kam auf die Idee, Toilettenpapier zum Schreiben zu nutzen.
Toilettenpapier ist tabu, das packt keiner an", erzählte Pawelzik. Eines Nachts las der junge Kameltreiber ihm in der arabischen Wüste von der Toilettenpapierrolle das Evangelium vor. "Das hat mich tief bewegt, das war wie Weihnachten", erinnert sich der 85-Jährige.

Jebor, die Wüstenmaus

Ein weiteres Erlebnis dieser Art verschaffte ihm die Wüstenmaus Jebor. Pawelzik lernte einen Professor für Zoologie kennen, der ihn mit die Wüste nahm. Platt mussten sie sich auf den heißen Wüstenboden legen, keinen Ton von sich geben und auf Jebor warten.

"Einige Stunden lag ich da, eine Schlange ist über meine Beine gekrochen und ich wollte schreien. Doch ich schrie nicht." Nach vier Stunden kam Jebor, eine kleine Maus, die Nahrung sammelte. In der Wüste ist es fast unmöglich Nahrung zu finden. Doch die Maus fand etwas und sie teilte das wenige mit den anderen, kleineren Mäusen.

Das geteilte Fladenbrot

Ähnliches erlebte Pawelzik während einer Busfahrt zu einem Ort, an den Maria und Josef mit dem Jesuskind aus Bethlehem geflohen sein sollen. In den für 30 Personen ausgelegten Bus zwängten sich 120 Menschen, dann ging die holprige Fahrt auf unbefestigen Wegen quer durch die Wüste los. Inmitten eines kleinen Dorfs platzte der Hinterreifen.

"Die Menschen dort waren sehr arm. Sie waren ausgehungert und hausten in Lumpen gewickelt in Erdlöchern", berichtete Pawelzik. Ein etwa zehnjähriger Junge zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Pawelzig gab ihm sein ganzes Geld, von dem der Junge sich ein riesiges Fladenbrot kaufte - über das ganze Gesicht strahlend. "Ich glaube, der Junge hat noch nie so ein Stück Brot gegessen." Dann kam ein kleinerer Junge dazu. Der Zehnjährige brach sein Brot durch und teilte es mit dem Jüngeren. "Da habe ich begriffen, was Jesus getan hat, was Jesus uns schenkte im Abendmahl. Sein Leben, damit wir leben. Das ist der Sinn von Weihnachten", schloss Pawelzik.