50 Jahre tat das Schulgebäude in Frankenheim seinen Dienst, nun steht es seit diesem Schuljahr leer. Wie es weiter geht ist ungewiss. Auch Bürgermeister Udo Baumann hat derzeit keine Pläne, wie es weiter gehen könnte.
Berthold Firsching, viele Jahre Lehrer und Schulleiter in Frankenheim, kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als das Frankenheimer Schulgebäude vor 50 Jahren als eines der modernsten im Landkreis galt. Er hat auch eine umfassende Chronik zur Schule erstellt.
Im April 1962 wurde mit dem Bau begonnen, das Richtfest konnte im August gefeiert werden. Die Vorplanungen gingen dem Bau jedoch schon zwei Jahre voraus. "Sie waren besonders schwierig, da kein geeignetes Grundstück gefunden werden konnte", erzählt Firsching. Ursprünglich war der Schulstandort südlich des Ortes auf den sogenannten "Krautbeeten" vorgesehen, doch das Vorhaben scheiterte am Grunderwerb. Schließlich konnte die damals selbstständige Gemeinde Frankenheim das Grundstück nahe der Kirche kaufen.
"Was die Schule Anfang der 60er Jahre ausmachte, war die gelungene Raumaufteilung", berichtet Firsching.
Je ein Klassenzimmer für die Grund- und Oberstufe, der erste im Landkreis eingerichtete Werkraum, Lehrerzimmer, Lehrmittelzimmer und die erste Schulküche in der oberen Rhön. 59 Schüler der Grund- und Oberstufe wurden in der neuen Schule unterrichtet.
Alte Schule mitten im Ort Mit dem Bezug der neuen Schule gehörten die, bis dahin "untragbaren äußeren Verhältnisse in der über 100 Jahre alten Schule", der Vergangenheit an. Die alte Frankenheimer Schule befand sich mitten im Ort, direkt an der Ortsdurchgangsstraße. Anfang der 60er Jahre gab es noch keine Ortsumgehung. Der Verkehr der B279 führte durch Frankenheim. "Der gesamte Süd-West-Verkehr mit Dutzenden von Lastwagen wälzte sich an der in der Ortsmitte gelegenen Schule vorbei." Auch waren die sanitären Anlagen in der alten Schule mehr als bescheiden. "Wir hatten ein Plumpsklo", sagte Firsching.
"Geheizt wurde mit einem Holzofen." Alle 59 Schüler von der ersten bis zur achten Klasse wurden in einem Raum unterrichtet.
Durch die hervorragenden äußeren Verhältnisse in der neuen Schule und durch die moderne, von der Schulleitung geförderte Unterrichtskonzeption, gab es viele Besuche durch zukünftige Lehrer, auch viele Abiturientenklassen aus Bad Neustadt kamen nach Frankenheim, um sich über die moderne Schule und deren Methoden zu informieren.
"Mit dem Bau des Schulkomplexes war der seit 1945 beispiellose Aufbau der Gemeinde vorläufig abgeschlossen." Der Bau einer Kirche Anfang der 50er Jahre, die Einrichtung des Friedhofs, eine neue Ortsbeleuchtung und eine neue Wasserleitung mit Kanalsanierung haben Frankenheim in diesen Jahren beschäftigt.
Noch heute besteche das Ensemble Kirche-Friedhof-Schule in seiner Gesamtheit und direkt daneben die Rhönhalle.
Bis 1969 wurden alle Schüler aus Frankenheim in der Frankenheimer Schule unterrichtet. Danach waren es nur noch die Schüler die Jahrgangsstufen eins bis drei, denn nach Gründung der Verbandsschule Bischofsheim wurden die älteren Schüler in Bischofsheim unterrichtet. Firsching selbst war bis 1992 Rektor in Bischofsheim.
Der Schülerrückgang machte es notwendig, die Schule zum Ende des Schuljahres im Sommer 2013 zu schließen.