Letzter Supermarkt in fränkischer Innenstadt schließt - Angst um "tägliche Versorgung"

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Letzter Supermarkt in fränkischer Innenstadt schließt - Angst um "tägliche Versorgung"
In Bad Neustadt an der Saale könnte es versorgungstechnisch bald düster aussehen.
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Isabel Schaffner/inFranken.de (Symbolbild)
Letzter Supermarkt in fränkischer Innenstadt schließt - Stadtrat äußert Sorge
In Bad Neustadt an der Saale könnte es versorgungstechnisch bald düster aussehen.
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Tourismus- und Stadtmarketing Bad Neustadt ; Isabel Schaffner/inFranken.de (beide Symbol)
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In Bad Neustadt an der Saale hat der letzte Supermarkt der Altstadt seine Schließung in wenigen Monaten angekündigt. Die CSU-Stadtratsfraktion sieht die "Grundversorgung" der Bevölkerung in Gefahr.

Große Sorgen treibt momentan die CSU-Stadtratsfraktion in Bad Neustadt an der Saale um. Denn bereits in wenigen Monaten soll der letzte Supermarkt der Innenstadt, die "Nah & Gut"-Filiale in der Spörleinstraße zumachen. Die Schließung des Marktes in der Innenstadt "war in den letzten Tagen großen Thema und hat viele Bad Neustädter bewegt", schreibt die Fraktion in den sozialen Medien. 

Sie sieht die Versorgung der Anwohner in Gefahr, weshalb Stadtrat Bastian Steinbach im Namen seiner Fraktion einen Antrag gestellt hat, der eine baldige Behandlung des Themas im Gremium fordert. Hintergrund sei die "dringende Notwendigkeit, die Attraktivität und Lebensqualität unserer Innenstadt nachhaltig zu sichern und die Bedürfnisse der Bevölkerung nach einer wohnortnahen Grundversorgung zu erfüllen", heißt es in dem Schreiben. 

Bürger wollen weiterhin Supermarkt - CSU schlägt 24/7-Laden vor

Die Schließung des Ladens soll spätestens Ende September erfolgen, wie eine Edeka-Sprecherin gegenüber inFranken.de erklärt. "Der Markt ist leider wirtschaftlich nicht länger darstellbar", heißt es zur Begründung. Bereits 2000 habe der zuständige Kaufmann, Martin Schlembach, das Geschäft übernommen. "Es wird versucht, für die 13 Mitarbeitenden möglichst eine Lösung innerhalb der Edeka-Gruppe zu finden", so die Sprecherin zur Situation der Beschäftigten. "Die Bürgerinnen und Bürger in der Innenstadt und dem angrenzenden Quartier haben wiederholt den Wunsch geäußert, auch künftig eine Nahversorgung in unmittelbarer Nähe zu haben", erklärt CSU-Stadtrat Steinbach in dem Antrag.

Insbesondere ältere Menschen, Familien mit kleinen Kindern und Personen mit eingeschränkter Mobilität seien auf eine solche Versorgung angewiesen, fügt er hinzu. Es bestehe die begründete Annahme, die freigewordene Fläche des ehemaligen Supermarktes "Nah und Gut" sei für große Lebensmittelkonzerne wenig attraktiv, betont der CSU-Stadtrat. Ein besseres Modell sieht die CSU-Fraktion in einem sogenannten "Hybrid-Laden". Dieser soll Elemente eines Tante-Emma-Ladens mit modernen Komponenten kombinieren.

Der Laden würde als 24-Stunden-Laden mit Selbstbedienungskasse konzipiert werden, um den Bedürfnissen einer digital-affinen Bevölkerung Rechnung zu tragen, erläutert Steinbach. Ähnliche Läden gibt es bereits in mehreren unterfränkischen Orten. Steinbach erwähnt zusätzlich die Idee einer kleinen Markthalle, die Direktvermarktern aus der Region eine Plattform biete. "Durch den regelmäßigen Wechsel von Angeboten und die Möglichkeit, Popup-Stores einzurichten, kann eine lebendige Mischung aus regionalen Produkten, saisonalen Spezialitäten sowie Metzgerei- und Bäckerei-Produkten entstehen", so der CSU-Stadtrat. Der "Erhalt und die Förderung eines Angebots, das die tägliche Versorgung sicherstellt", sei ein zentrales Anliegen der Stadtentwicklung.

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