Ehrung für Umweltbildungsstätte

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Die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön Barbara Vay überreichte dem Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach Bernd Fischer die Zertifizierung mit drei Silberdisteln. Foto: Marion Eckert
Die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön Barbara Vay überreichte dem Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach Bernd Fischer die Zertifizierung mit drei Silberdisteln. Foto: Marion Eckert

Kaum ein halbes Jahr ist die Umweltbildungsstätte in Oberelsbach in Betrieb, da gab es die erste Auszeichnung. Die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön, Barbara Vay überreichte dem Geschäftsführer Bernd Fischer das Zertifizierungsschild mit drei Silberdisteln, das künftig den Gästen und Besuchern zeigt, dass in der Umweltbildungsstätte auf Regionalität auch im der Küche großer Wert gelegt wird.


Drei Silberdisteln werden bei einem regionalen Wareneinsatz von 60 Prozent verliehen. Doch die Umweltbildungsstätte hat diese 60 Prozenthürde um Längen geschlagen. 80prozentigen regionalen Wareneinsatz kann Bernd Fischer verzeichnen. Ob Äpfel, Wurst und Fleisch oder Backwaren, die Umweltbildungsstätte arbeitet mit Landwirten und Regionalläden zusammen. "Bei Getränken sind wir bei 100 Prozent Regionalität", betonte Fischer.

"Damit ist die Umweltbildungsstätte in Oberelsbach ein Vorzeigeobjekt", freute sich Barbara Vay. Es sei wichtig, dass die Philosophie der Nachhaltigkeit im gesamten Haus umgesetzt werde und nicht vor der Küche halt mache.

Doch es müsse auch klar sein, dass ein hundertprozentiger regionaler Wareneinsatz kaum machbar ist, erklärte Vay. Von der Zertifizierung ausgenommen sei derzeit beispielsweise noch Fisch. Zwar wachsen die Fische durchaus in hiesigen Betrieben und einheimischen Gewässern auf, doch Zucht und Futter seien nicht regional. "Das Thema wird die Dachmarke im nächsten Jahr angehen", sagte Vay und fuhr fort: "Es wird immer Zutaten geben, wie Gewürze die nicht regional sind. Auch möchte man bei Obst und Gemüse nicht beispielsweise nicht auf Bananen oder Paprika verzichten. Zurecht wollen wir die Schotten ja nicht dicht machen und nichts aus andere Regionen und Ländern mehr einsetzen." Eine gewisse Vielfalt und Weltoffenheit sollte beim Blick auf die Region dennoch erhalten bleiben.

Wer auf regionalen Wareneinsatz setze, der muss derzeit beim Wareneinkauf noch mehr Aufwand in Kauf nehmen. Bernd Fischer: "Es ist anstrengender und aufwendiger, weil man viele Ansprechpartner hat." Ein wichtiger Partner für Großabnehmer und die Dachmarkenbetriebe sei das Fuldaer Familienunternehmenn GROMA, die sich als Großhändler der Region verpflichtet fühlen und mehr und mehr regionale Waren anbieten. "Aber nicht alles ist über den Großhändler zu bekommen, es ist auch der Kontakt zu den Landwirten und Vermarktern vor Ort notwendig", so Fischer. Stolz ist der Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte, dass es in so kurzer Zeit gelang, die Kriterien der Dachmarke umzusetzen, um die Zertifizierung zu erlangen. Fischer habe stets auf die Unterstützung von Barbara Vay bauen können, die ihrerseits dem Team der Umweltbildungsstätte ein "Super Engagement" bescheinigte. Es sei richtig und wichtig, dass in der Umweltbildungsstätte das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität in allen Facetten dargestellt werde, von der Bauweise und Einrichtung bis hin zur Verköstigung. Nur durch das Vorbild könne vermittelt werden, wie eine Umsetzung auch wirklich möglich ist.

Dass in der Umweltbildungsstätte regionale Produkte auf Tisch kommen, das können die Besucher künftig nicht nur an den drei Silberdisteln am Eingang erkennen. Auch auf der Speisekarte finden sich Hinweise und Informationen. Es gibt Umweltbildungsmodule, die sich mit dem Thema Ernährung befassen und Schulungseinheiten in denen die Teilnehmer selbst aktiv sind, beispielsweise Brot selbst backen oder Butter herstellen. Auch werden Exkursionen zu Partnerbetrieben und -höfen angeboten.

Für die Zertifizierung von Seiten der Dachmarke ist es wichtig, dass das komplette Ambiente in die Philosophie passt, erklärte Vay. "Es muss in die Region passen, das heißt aber nicht, dass jeder im Dirndl rumlaufen muss." Die Dachmarke bietet Schulungen für Gastronomiebetriebe an, bei denen es unter anderem auch darum geht, wie ein Gastraum ansprechend und regional dekoriert wird, wie eine Speisekarte gestaltet wird.

"Es soll ein Gesamtbild entstehen." Da die Umweltbildungsstätte kein normaler Gastronomiebetrieb ist, sondern eben eine Schulungseinrichtung gibt es andere Notwendigkeiten und doch versucht das Team auch hier eng am Thema zu bleiben, setzt auf Naturmaterialien aus der Region.