"War Schock für uns": Autozulieferer schließt Werk in Franken - Über 300 Angestellte betroffen

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Valeo-Werk in Bad Neustadt soll geschlossen werden
Produktion von Motoren für Elektroautos bei Valeo-Siemens in Bad Neustadt. Bald soll das Werk des Autozulieferers in Bad Neustadt geschlossen werden.
Valeo-Werk in Bad Neustadt soll geschlossen werden
Foto: Markus Sauerbeck

Ein schwerer Schlag für die Region: Der Autozulieferer Valeo will sein Werk in Bad Neustadt schließen. Entlassungen betreffen vor allem die Produktion - ein kleiner Teil für Forschung und Entwicklung soll in Unterfranken bleiben.

Der Autozulieferer Valeo will sein Elektromotorenwerk in Bad Neustadt in Unterfranken schließen. Das Unternehmen begründet das mit einem Auftragseinbruch. Der Bedarf der Kunden für dieses und nächstes Jahr sei unerwartet stark zurückgegangen, sagte ein Konzernsprecher am Freitag. Die restliche Fertigung werde im Juli 2024 nach Polen verlagert. Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott kündigte Widerstand an.

Valeo beschäftigt in Bad Neustadt derzeit rund 550 Mitarbeiter. Die dortige Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit 200 Mitarbeitern bleibe erhalten, sagte der Konzernsprecher. Die Betriebsratsvorsitzende Jessica Reichert sagte nach einer Betriebsversammlung am Nachmittag: «Jedem ist die Bestürzung anzusehen. Diese Nachricht ist ein Schock für uns.»

Valeo ist einer der weltweit größten Autozulieferer mit 11. 000 Mitarbeitern und 20 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr. Deutsche Kunden stehen für 31 Prozent des Konzernumsatzes. Laut IG Metall werden in Bad Neustadt Elektromotoren unter anderem für Daimler und Volvo entwickelt und gebaut.

Es ist der zweite Schlag für die fränkische Wirtschaft in kürzester Zeit. Ebenfalls am Freitag hat der Playmobil-Hersteller geobra Brandstätter einen Stellenabbau angekündigt.