Traurige Nachricht aus dem Nürnberger Tiergarten: Löwenbaby ist tot
Autor: Stefan Lutter
Nürnberg, Donnerstag, 14. August 2025
Der Nachwuchs der Asiatischen Löwen im Nürnberger Tiergarten hat nur wenige Tage überlebt. Warum das Raubtierverhalten der Löwin entscheidend war und was das für die Zuchtprogramme bedeutet.
Das Leben eines Jungtieres ist in der Wildnis selten leicht – doch auch in Zoos ist es oft ein Drahtseilakt. Im Tiergarten Nürnberg kam vor wenigen Tagen ein Jungtier der Asiatischen Löwen zur Welt, doch das Glück hielt nicht lange: Nach nur kurzer Zeit war der Nachwuchs verschwunden. Die traurige Vermutung der Tierpfleger – Löwin Aarany hat das Jungtier gefressen. Ein Verhalten, das in der Natur häufiger vorkommt, aber auch Fragen zum Zuchtprogramm aufwirft.
Asiatische Löwen gehören zu den am stärksten gefährdeten Tierarten der Welt. Mit ihrem letzten natürlichen Lebensraum in Indien und einer kleinen Reservepopulation in Zoos ist jede Geburt ein Hoffnungsschimmer – und ein Risiko. Warum Aarany so gehandelt haben könnte, wie die Zuchtprogramme in Europa funktionieren und was dieses Ereignis für den Fortbestand der Art bedeutet, erfährst du hier.
Warum Löwin Aarany ihren Nachwuchs fraß: Tragödie im Tiergarten Nürnberg
Die Nachricht vom Tod des Löwenbabys machte der Tiergarten am Donnerstag, 14. August 2025, publik: "Der Nachwuchs von Löwin Aarany und dem Kater Kiron hat nur wenige Tage überlebt", heißt es in einer Mitteilung des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing der Stadt Nürnberg. Demnach sei im Tiergarten in der Nacht vom 7. auf den 8. August 2025 mindestens ein Asiatischer Löwe, Panthera leo persica, geboren worden. In der Mitteilung schildert der Tiergarten die Ereignisse der zurückliegenden Wochen im Raubtierhaus.
Video:
Die beiden Asiatischen Löwen paarten sich etwa vor drei Monaten. Da die Tragzeit bei dieser Art ungefähr 110 Tage beträgt, war seit Anfang August mit Nachwuchs zu rechnen. Um Aarany bei der Geburt Ruhe zu gewährleisten, wurde das Raubtierhaus vor einer Woche für Besucher vorübergehend geschlossen.
Die Wurfbox war mit einer Kamera ausgestattet. Zusätzlich wurden Aarany nicht einsehbare Bereiche angeboten, um ihr mehr Raum und Wahlmöglichkeiten zu geben.
Drei Tage lang Lebenszeichen von Löwenbaby
In den ersten drei Tagen nach der Geburt waren auf der Kamera Lebenszeichen eines Jungtiers erkennbar. Zusätzlich konnten Tierpfleger Geräusche des Nachwuchses wahrnehmen. Weitere Jungtiere wurden auf den Kamerabildern nicht entdeckt – der junge Löwe Jadoo war vorsichtshalber von den Eltern getrennt und auf die Außenanlage gebracht worden. Am 10. August wurde zum letzten Mal beobachtet, dass Aarany ein Jungtier säugte.
Seit Montag, dem 11. August 2025, war kein Jungtier mehr in den von der Kamera überwachten Bereichen zu sehen. Auch akustische Lebenszeichen fehlten. Die Eltern zeigten keine Unruhe oder Verhaltensänderungen. Ob Aarany in den von der Kamera nicht einsehbaren Bereichen doch noch ein Jungtier umsorgte, das eventuell nicht zu hören war, blieb unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.