Tierheim Nürnberg: Welpenhändler tappen in Falle - Hunde-Babys gerettet
Autor: Daniel Krüger
Nürnberg, Donnerstag, 17. Juni 2021
Im Tierheim Nürnberg werden zwei Welpen versorgt. Tierschützer konnten die Hunde-Babys aus den Fängen krimineller Welpenhändler retten. Die Malteser sollten über Ebay-Kleinanzeigen verschachert werden.
- Versorgung im Tierheim Nürnberg: Gerettete Hunde-Babys "völlig erschöpft und extrem durstig"
- In Nürnberg hat die Polizei kriminelle Welpenhändler auf frischer Tat erwischt
- Sie wurden von Tierschützern in eine Falle gelockt
- Die Hunde-Babys wurden mehrfach unter falschem Namen bei Ebay-Kleinanzeigen angeboten
Tierschützer retten Hunde-Babys in Nürnberg bei fingiertem Kauf von illegalen Welpenhändlern: Am Freitag (11. Juni 2021) haben Tierschützer der Organisation Vier Pfoten in der Nürnberger Südstadt zwei Malteser-Hundewelpen gerettet, die von kriminellen Welpenhändlern über das Portal Ebay-Kleinanzeigen verkauft werden sollten. Dabei wurden Zivilbeamte des Polizeipräsidiums Mittelfranken hinzugezogen, die sich während der Aktion im Hintergrund hielten und dann eingriffen.
Illegaler Welpenhandel in Nürnberg: "Hunde werden zu Angstbeißern"
"Wir haben zuvor beobachtet, dass die Händler unter verschiedenen falschen Namen immer wieder ähnliche Anzeigen bei Ebay-Kleinanzeigen inseriert haben", erzählt Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gegenüber inFranken.de. Schon an den Bildern sei ersichtlich gewesen, dass die Welpen deutlich zu jung seien, um verkauft werden zu dürfen. "Sie waren unter acht Wochen alt. Es ist eine Straftat, Welpen in diesem Alter von ihrer Mutter zu trennen. Aus dem Ausland dürfen sie sogar erst nach 15 Wochen überstellt werden", sagt Thiesmann.
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Die Prägephase in den ersten Wochen nach der Geburt sei "wahnsinnig entscheidend für das weitere Hundeleben". Hier würden die Tiere ihr Urvertrauen gewinnen. "Da bekommen Hunde alles für später mit. Wenn da etwas schiefgeht, kann das nicht mehr nachgeholt werden, viele Hunde können dann kein Vertrauen mehr aufbauen und werden zum Beispiel zu Angstbeißern", so Thiesmann. Die kriminellen Welpenhändler in Nürnberg betrieben wohl einen größeren Handel, habe die Polizei festgestellt, erklärt die Tierschützerin.
Zunächst habe man sich online als Interessenten ausgegeben. Dann hätten die "Verkäufer" den Tierschützern eine Adresse in der Nürnberger Südstadt genannt. "Die wohnen da natürlich nicht, die kommen mit dem Auto, wechseln ständig ihre Handys. Als wir ankamen, haben sie um die Ecke geschaut und uns zu sich gewunken", erzählt Thiesmann. Niemand werde dabei in der aktuellen Corona-Zeit misstrauisch, erklärt sie. "Jeder versteht es, dass derzeit kein fremder Besuch in der Wohnung erwünscht ist."
So gingen die Kriminellen den Tierschützern in Nürnberg in die Falle
Die Tierschützer hätten im Vorfeld die Polizei angerufen und auch ein Kamerateam dabei gehabt. "Die Polizei in Nürnberg hat wahnsinnig toll reagiert, obwohl es so spontan war. Sie haben gleich Zivilpolizisten geschickt, die wir zuerst sogar mit den Händlern verwechselt haben", sagt Thiesmann und lacht. Die Kriminellen selbst seien zwei Männer um die 30 Jahre gewesen. Vor Ort hätten diese einen Trick angewandt.
"Sie haben die Welpen auf den Boden gesetzt. Da greift automatisch der Reflex, die Tiere auf den Arm zu nehmen. Und ist es dann so weit vergessen die Leute alles, fragen nicht nach einem Kaufvertrag, überprüfen die Papiere nicht und lassen sich keine weiteren Kontaktdaten geben." Vor Ort zeigten die Händler dann völlig andere Impfpässe als die, die sie zuvor im Netz verschickt hatten, berichtet die Tierschützerin. "Sie wollten 850 Euro pro Welpe haben, beim richtigen Züchter würden die Malteser 1300 bis 1600 Euro kosten.