Tierheim Nürnberg schlägt Alarm: 68 Katzen aus Tiermessie-Höllen gerettet
Autor: Anika Gruner
Nürnberg, Freitag, 28. Juni 2019
Große Sorgen im Tierheim Nürnberg: Allein seit März gab es drei Fälle von Animalhording. Auf kleinstem Raum hielten Tiermessies massenweise Haustiere. Tanja Schnabel, Leiterin des Tierheims Nürnberg, ist besorgt, denn diese Fälle der extremen Verwahrlosung nehmen zu.
- Tierheim Nürnberg: Tiermessies bereiten Mitarbeitern große Sorgen.
- In nur zwei Monaten mussten 68 Katzen befreit werden.
- Viele der vernachlässigten Tiere waren krank und trächtig.
31 Katzen-Babys zusätzlich geboren
Allein zwischen März und Mai hat das Tierheim Nürnberg bei drei Räumungen insgesamt 68 Katzen und Kater aus schlechter Haltung übernommen. Bei solchen Aktionen holt das Veterinäramt die Tiere letztlich aus den Wohnungen. Diese sind oft krank, verängstigt und nicht wenige sind auch trächtig. Somit erblickten im Verlauf der Quarantäne 31 Kätzchen das Licht der Welt.
Geradeso konnten laut Tanja Schnabel diese Massen an Tieren im Tierheim untergebracht werden "aber, wenn weitere Räumungen gekommen wären, hätten wir das Büro umbauen müssen."
Tierheim Nürnberg: Keine "Rassekatzen" von privaten Züchtern kaufen
Eine Mitschuld an diesen Zuständen tragen auch private Vermehrer, die vermeintliche Rassekatzen in ihren Privatwohnungen verkaufen. Auf keinen Fall sollte man Katzen von diesen Privatleuten kaufen! Auch nicht um sie vermeintlich zu "retten".
"Wenn Ihnen Katzen unter 8 Wochen zum Kauf angeboten werden, rufen Sie das Veterinäramt oder bei uns im Tierheim an", sagt Tanja Schnabel. "Wir als Tierheim haben rechtlich zwar auch keine Handhabe, aber wir kennen die zuständigen Stellen und kümmern uns darum. Auf solche Hinweise sind wir angewiesen!" (Das Tierheim ist Montag bis Freitag zwischen 08:00 - 17:00 Uhr unter der Telefonnummer 0911 919890 erreichbar.)
Neben den Räumungskatzen sind aber gerade im Frühjahr immer wieder Baby-Katzen in Not. Da ist das Tierheimteam regelmäßig im Einsatz. Zur Stunde sind etwa 130 Katzen in der Vermittlung. Schnabel: "Das kann sich aber schnell ändern. In der Regel haben wir einen hohen Durchlauf, bei den Zu- wie bei den Abgängen. Wenigstens ist die Katzenvermittlung etwas einfacher als bei den Hunden."