Tierheim Nürnberg appelliert an Besucher: "Einfach nur gefährlich"

Autor: Sara Loesenbeck

Nürnberg, Donnerstag, 25. Dezember 2025

Die Tierschützer des Tierheims Nürnberg sind fassungslos. Das anhaltende Chaos während der Besuchszeiten habe nun seinen Höhepunkt erreicht.

Das Tierheim Nürnberg warnt vor Streichung der Besucherzeiten. (Symbolbild)

Im Rahmen der Waldweihnacht meldet sich das Tierheim Nürnberg mit einem Appell an seine Besucher und bittet um Verständnis zum Wohle der Tiere.

Erst kürzlich hat sich die Einrichtung mit einem Vermittlungsstopp der Tiere in der Vorweihnachtszeit zu Wort gemeldet. Denn oft werden Vierbeiner als "süßes Geschenk" unter den Christbaum gelegt.

Tierheim Nürnberg: Trauriger Höhepunkt bei der Waldweihnacht

Die Tierschützer des Nürnberger Tierheims sind bestürzt. In einem Facebook-Beitrag appelliert die Einrichtung an ihre Besucher: "Haltet euch bitte an die Regeln!" In letzter Zeit habe es immer häufiger Probleme mit Besuchern während der Besuchszeiten am Freitag gegeben. Der Höhepunkt sei bei der Waldweihnacht erreicht gewesen.

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Besucher halten sich laut der Tierschutzorganisation nicht an die ausgeschriebenen Regeln und gefährden durch rücksichtsloses Verhalten das Wohl der Tiere. "Nicht nur, dass Türen selbstständig geöffnet werden, obwohl bekannt ist, dass die Tiere noch nicht besucht werden dürfen. Es wird sich auch an keinerlei Vorgaben gehalten", erklären die Tierschützer.

Trotz Beschilderungen an den Zwingern mit der Aufschrift "Bitte nicht füttern oder hineinfassen!" halten sich viele Besucher nicht daran. "Während der Besuchszeit wurden Hunde mit Schokolade und Würstchen gefüttert", berichten die Tierheimmitarbeiter in ihrem Appell im Netz. Zudem seien mehrere Hunde mit an die Zwinger genommen worden, obwohl dies strengstens verboten sei.

"Einfach nur gefährlich": Tierheim Nürnberg warnt vor Folgen für Mensch und Tier

Ein besonders skurriles Ereignis ereignete sich während der Besuchszeit, als einer der Hunde "von einem Menschen angebellt wurde", wie in dem Beitrag des Tierheims berichtet wird. Hunde wie die drei Samojeden-Welpen Alvin, Simon und Theodore warten im Nürnberger Tierheim sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.

Doch unüberlegtes Handeln könne für die Tiere weitreichende Folgen haben, wie die Einrichtung erklärt. Häufig fassen Besucher einfach in die Zwinger hinein, was laut der Tierschutzorganisation "einfach nur gefährlich" sei. Solche Handlungen können schnell zu einem Beißvorfall führen.

Wiederholtes Hinweisen bislang wirkungslos: Besuchszeiten gefährdet

Zudem bedeutet das Tierheim für die Tiere bereits puren Stress. "Meistens fallen die Hunde erst einmal in einen tiefen Schlaf, wenn sie in ihr neues Zuhause ziehen dürfen, weil der ganze Stress abfällt", erklärt die Einrichtung. Die Regeln während der Besuchszeiten dienen dazu, die Tiere vor zusätzlichem Stress zu schützen.

Doch bislang habe wenig etwas bewirkt. "Wir haben Durchsagen gemacht, wir haben die Leute persönlich angesprochen, nichts hat etwas genützt", betonen die Tierheimmitarbeiter. Wenn sich der Zustand nicht ändert, streicht die Einrichtung die Besuchzeiten und vermittelt die Tiere nur noch mit Einzelterminen an Leute, "die es wirklich ernst meinen" und Verständnis für die Regeln haben.

Doch soweit möchte es das Tierheim Nürnberg noch nicht kommen lassen. Man appelliere stattdessen an das Verständnis der Besucher, sich an die Regeln zu halten, denn "sie sind nicht da, um euch zu ärgern", erklärt die Einrichtung.