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Tiergarten Nürnberg stellt neue Giftschlangen vor - "stark gefährdet"


Autor: Redaktion

Nürnberg, Mittwoch, 27. August 2025

Die einzige in Bayern beheimatete Giftschlange ist nun auch im Tiergarten Nürnberg zu sehen. Die Art gilt als stark gefährdet.
Um den Ansprüchen der Tiere gerecht zu werden, hat das Team der Landschaftsgestaltung den natürlichen Lebensraum möglichst gut nachgebildet: Inmitten eines kleinen Teichs befindet sich eine Insel mit Wurzelstöcken, Steinen, kleineren Sträuchern und Moosen. Die Anlage bietet den Tieren zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten und auch Gelegenheit zur Überwinterung.


Sie ist die einzige in Bayern heimische Giftschlange, gilt in Deutschland als stark gefährdet und ist an ihrem markanten Zickzackmuster gut zu erkennen: die Kreuzotter (Vipera berus). Seit kurzem ist die Schlangenart auch im Tiergarten der Stadt Nürnberg zu sehen. Die beiden Weibchen sind in eine neu errichtete Anlage am Klimawaldpfad eingezogen. Die Kreuzotter hat das weltweit größte Verbreitungsgebiet aller Schlangenarten. Global gesehen ist sie nicht bedroht, regional gilt sie aber als stark gefährdet, vom Aussterben bedroht oder sogar bereits als ausgestorben.

Da sie als einzige Schlangenart auch jenseits des Polarkreises anzutreffen ist und als kälteliebend gilt, zählt sie zu den Verliererinnen des Klimawandels. Durch Klimawandel bedroht "Amphibien und Reptilien sind vom Klimawandel besonders stark betroffen. Neben den höheren Temperaturen machen ihnen vor allem Extremwetterereignisse wie lange Dürrperioden oder Überflutungen sowie der sinkende Grundwasserspiegel zu schaffen", erklärt Biologin und Kuratorin Diana Koch. "Genau darauf möchten wir mit unserem neuen Tierbestand auf und neben dem Klimawaldpfad aufmerksam machen. Derzeit entsteht ein weiteres Biotop unterhalb des Pfads, in das Feuersalamander, Gelbbauchunken und Bergeidechsen einziehen sollen."

Tiergarten Nürnberg nimmt Kreuzottern in seinen Bestand auf

Für die beiden Kreuzottern baute der Tiergarten ein neues Gehege direkt neben dem Eingang zum Klimawaldpfad. Um den Ansprüchen der Tiere gerecht zu werden, hat das Team der Landschaftsgestaltung den natürlichen Lebensraum möglichst gut nachgebildet: Inmitten eines kleinen Teichs Nr. 905 / 25.08.2025 befindet sich eine Insel mit Wurzelstöcken, Steinen, kleineren Sträuchern und Moosen. Die Anlage bietet den Tieren zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten und auch Gelegenheit zur Überwinterung. Hierzu wurde ein Betonschacht eingebaut, der mit Dachziegeln gefüllt ist. Dort können sich die Kreuzottern in der kalten Jahreszeit bis zu einen Meter tief zurückziehen.

Reptil des Jahres 2024 Die Kreuzotter ist eine der wenigen Giftschlangenarten Europas. Auch wenn das Gift für Erwachsene meist ungefährlich ist, sollte man Abstand halten und bei einem Biss ärztliche Hilfe suchen. Die Schlangen werden etwa 50 bis 70 Zentimeter lang und 100 bis 200 Gramm schwer. Ihr Rücken ist meist mit einem schwarzen oder dunkelbraunen Zickzackband gezeichnet. Ansonsten kann ihre Färbung stark variieren. Charakteristisch sind auch die senkrecht stehenden Pupillen.

Kreuzottern sind lebendgebärend. Sie bringen im Spätsommer voll entwickelte Jungtiere zur Welt. Die tagaktiven Reptilien besiedeln unterschiedliche Habitate wie strukturreiche Heide- und Moorgebiete, Waldränder und Lichtungen. Zu ihren Beutetieren gehören Eidechsen, Frösche und Kleinsäuger, zu ihren wichtigsten Feinden Wildschweine, Marder und der Mäusebussard. In Deutschland nimmt der Bestand seit Jahrzehnten deutlich ab.

Größere Vorkommen gibt es noch im Norddeutschen Tiefland, in den östlichen Mittelgebirgen sowie in Teilen Süddeutschlands wie den Alpen, dem Schwarzwald und dem Bayerischen Wald. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde hat gemeinsam mit ihren Partnern, zu denen auch der Tiergarten Nürnberg gehört, die Kreuzotter zum Reptil des Jahres 2024 gewählt.

Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.