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Tiergarten Nürnberg: Löwe Subali eingeschläfert - PETA fordert "unabhängige Untersuchung"


Autor: Redaktion

Tiergarten Nürnberg, Montag, 16. August 2021

Nachdem Löwe Subali aus dem Tiergarten Nürnberg eingeschläfert wurde, fordert die Tierschutzorganisation PETA nun eine eine "unabhängige Untersuchung" zu den Todesumständen des Raubtiers.
Löwe Subali aus dem Tierheim Nürnberg wurde am Sonntag (15. August) eingeschläfert. Zuvor gab es Diskussionen um seine Fruchtbarkeit. Kritik kommt von der Tierschutzorganisation PETA.


  • Tiergarten Nürnberg: Löwe Subali aus "tiermedizinischen Gründen" eingeschläfert
  • PETA übt Kritik: Tierschützer fordern "unabhängige Untersuchung"
  • Subali zeigte laut Zoo Anzeichen von Altersschwäche
  • Zuvor Diskussionen um die Fruchtbarkeit des Löwen

Am Sonntag (15. August 2021) musste Löwe Subali aus dem Tiergarten Nürnberg "aus tiermedizinischen Gründen" eingeschläfert werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Nürnberg. Das Tier erlangte Ende 2020 große Bekanntheit, weil über seine Zeugungsfähigkeit diskutiert wurde. Damals stand bereits im Raum, den Löwen als letzten Ausweg einzuschläfern, falls er tatsächlich keine Nachkommen zeugen kann. Kritik kommt von der Tierschutzorganisation PETA.

Update vom 17.08.2021: Löwe Subali tot - Tierschützer fordern "unabhängige Untersuchung"

Nach dem Tod des Löwen Subali aus dem Tiergarten Nürnberg am Sonntag (15. August 2021) fordert die Tierschutzorganisation PETA nun eine "unabhängige Untersuchung" der Gründe für das Einschläfern. Es sei "erstaunlich“, dass der Löwe kurz nach den Diskussionen um seine Zeugungsfähigkeit und eine mögliche Tötung "plötzlich sterbenskrank gewesen sein soll“, teilt die Organisation auf ihrer Website mit.

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"Wir fordern von den Nürnberger Behörden die Anordnung einer unabhängigen Untersuchung zu den Todesumständen von Subali“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

Der Tiergarten Nürnberg betonte indes bereits am Montag (16. August 2021) gegenüber inFranken.de, dass Subali wegen seiner Altersschwäche eingeschläfert worden sei und die mögliche Zeugungsunfähigkeit damit nichts zu tun gehabt habe. Der Löwe habe "seit Wochen fast nichts gefressen“ und sei schließlich eingeschläfert worden, "um dem Tier das Leid zu ersparen“.

Erstmeldung vom 16.08.2021: Löwe Subali tot - neuer Partner für Aarany gesucht

Löwe Subali aus dem Tiergarten Nürnberg ist am Sonntag (15. August 2021) eingeschläfert worden. Seit 2018 lebte Subali im Tiergarten Nürnberg. Für seine heute fünfjährige Partnerin Aarany wird bereits nach einem neuen Partner gesucht, nachdem Subali nun mit 15 Jahren ohne Nachkommen gestorben ist. Löwen seien soziale Großkatzen, die nicht lange allein leben sollten. Sie seien auf eine Rudelstruktur oder wenigstens die paarweise Lebensform angewiesen, wird erklärt.

Dem Löwen seien in den letzten Wochen deutliche Anzeichen von Altersschwäche anzumerken gewesen, heißt es weiter. Besonders habe sich das durch Schmerzen im Bewegungsapparat und schlechte Futteraufnahme bemerkbar gemacht. Daraufhin sei er "tiermedizinisch gegen die Schmerzen behandelt" worden, konnte aber am Sonntag gegen Mittag kaum noch laufen und wurde binnen weniger Stunden lebensschwach, weshalb er unter Narkose eingeschläfert wurde.

"Das war eine Entscheidung, um ihm das Leid zu ersparen", heißt es vom Tiergarten Nürnberg gegenüber inFranken.de. Das sei auch das, was mit "tiermedizinischen Gründen" gemeint sei. Dabei gehe es um Schmerzen und Gebrechen, aufgrund derer Subali schließlich eingeschläfert wurde. Der Verdacht auf Zeugungsunfähigkeit habe damit nichts zu tun gehabt. "Die Untersuchungen liefen die ganze Zeit über noch, da gab es noch kein Ergebnis."

Tier sei angst- und schmerzfrei gestorben

Die Unterart des Asiatischen Löwen (Panthera leo persica) gilt als gefährdet mit nur einer einzigen Population im Gir-Nationalpark und seiner besiedelten Umgebung in Indien, wo nach einer Schätzung im Jahr 2017 630 Tiere lebten. Bisher hätten keine weiteren Schutzgebiete erfolgreich etabliert werden können, heißt es in der Mitteilung. Aufgrund der räumlich sehr begrenzten Verbreitung des Asiatischen Löwen seien die Zoopopulationen in Asien, Europa und den USA als Subpopulationen für die Überlebenswahrscheinlichkeit dieser Unterart des Löwen essenziell.

Subali habe ein vertrautes Verhältnis zu seinen Pflegerinnen und Pflegern gehabt. Dadurch konnte er in seinen letzten Tagen durchs Gitter aus der Hand gefüttert und mit Medikamenten versorgt werden. Er sei angst- und schmerzfrei gestorben. Von den pathologischen Untersuchungen, die beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen vorgenommen werden, erwarte sich der Tiergarten eine genauere Diagnose, erklärt die Stadt Nürnberg.