Strengere Regeln an bayerischen Bahnhöfen - was du meiden solltest
Autor: Agentur dpa
Nürnberg, Mittwoch, 26. November 2025
An mehreren großen Bahnhöfen in Bayern gelten in den nächsten Wochen neue Regeln. Die Polizei verspricht sich davon mehr Sicherheit im Zugverkehr.
Pfefferspray, Messer und Scheren - all das sollten Fahrgäste und Passanten an bayerischen Bahnhöfen in den kommenden Wochen lieber nicht bei sich haben. Denn vom Freitag, 28. November, bis einschließlich Sonntag, 4. Januar 2026, gelten an acht Bahnhöfen und zwei Halten der Münchner S-Bahn schärfere Waffenverbote, wie die Bundespolizeidirektion mitteilte. Was Reisende dazu wissen sollten:
Betroffen sind die Hauptbahnhöfe in Aschaffenburg, Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg. Dazu kommen der Münchner Ostbahnhof und München-Pasing sowie die S-Bahnhalte Marienplatz und Karlsplatz (Stachus) im Herzen der Landeshauptstadt. Die Regeln gelten dabei laut Bundespolizei nicht nur an den Bahnsteigen, sondern auch in allen Gebäuden, die zu den Bahnhöfen gehören, und den Verbindungstunneln zum Beispiel zu S-Bahn und U-Bahn.
Welche Gegenstände dürfen dort nicht getragen werden?
Die Liste ist lang und reicht von offensichtlichen Fällen wie Schusswaffen über Pfefferspray und Schreckschusspistolen bis zu vielen Arten von Messern und Scheren. Auch Schlagringe und Brecheisen sind verboten. Allerdings gibt es Ausnahmen - zum Beispiel bei Einweg-Plastikmessern, mit denen man andere wohl kaum schwer verletzen kann.
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Zudem ist nur das "Mitführen" solcher Gegenstände verboten. Das bedeutet: Messer und Co. dürfen zum Beispiel nicht in der Hosentasche getragen werden, wo man sie jederzeit herausholen und als Waffe einsetzen kann. Werden solche Gegenstände in einem verschlossenen Rucksack mitgenommen oder gar in einer Reisetasche oder einem Koffer, greifen die verschärften Regeln nicht.
An einem konkreten Beispiel erklärt: Wer auf seiner Zugreise mit einem Taschenmesser einen Apfel schälen will, sollte dieses lieber in den Rucksack packen als in die Hosentasche.
Für wen gelten diese Verbote grundsätzlich nicht?
Vor allem Polizisten, Feuerwehrleute und Sicherheitsmitarbeiter müssen sich wegen ihrer Tätigkeit nicht an die verschärften Regeln halten. Aber auch für Handwerker gelten Ausnahmen, wenn sie gefährliche Gegenstände für ihre Arbeit brauchen. Und wer in einem Imbiss am Bahnhof arbeitet, darf weiter mit dem Messer Semmeln schmieren und Leberkäse schneiden.
Polizisten können Fahrgästen und Passanten die Gegenstände zum einen natürlich abnehmen, um diese sicherzustellen. Damit die Betreffenden das Verbot künftig befolgen, kann zudem ein Zwangsgeld von bis zu 25.000 Euro angedroht werden. Polizisten können auch Platzverweise oder Bahnhofsverbote aussprechen. Abgesehen davon muss man bei Verstößen mit Ermittlungen wegen möglicher Straftaten und Ordnungswidrigkeiten rechnen.