Der 1. FC Nürnberg und die Eintracht Frankfurt spielen in der Relegation um den Platz in der 1. Bundesliga. Die beiden Spiele dürften brisant werden.
Die Ausgangslage in der Relegation ist klar, eine Mannschaft darf nächstes Jahr in der Bundesliga spielen, die andere muss sich mit der zweiten Liga begnügen. Durch diese Situation sind Relegationsduelle automatisch Risiko-Spiele, doch bei Frankfurt und Nürnberg kommt noch eine Rivalität zwischen den Fanszenen dazu und sorgt so für weitere Brisanz.
Stimmungstechnisch dürfen sich die Zuschauer auf die anstehende Relegation freuen. Sowohl Frankfurt als auch Nürnberg haben ein riesige Anhängerschaft und sind dafür bekannt, ihre Mannschaften lautstark zu unterstützen.
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Doch natürlich haben beide Vereine auch einen kleinen Teil an Fans, die der Gewalt nicht aus den Weg gehen und die Relegationsspiele als Bühne nutzen könnten. Gerade auch das Rückspiel in Nürnberg am Montag (20.30 Uhr) birgt enorm viel Sprengstoff.
FCN und Eintracht Frankfurt: Woher kommt die große Rivalität?
Ein großer Teil der Abneigung kommt aus dem Jahr 1999. Vor dem letzten Spiel schien der 1.FC Nürnberg als Tabellenzwölfter gerettet, doch am Ende stiegen die Franken ab, nachdem die Eintracht zeitgleich 5:1 gegen den 1.FC Kaiserslautern gewann.
Einige Club-Fans haben heute wahrscheinlich noch Albträume vom Saisonfinale 1999 und auch Sportvorstand Andreas Bornemann denkt bei der Partie an dieses Jahr zurück, möchte aber auch deeskalierend wirken: "Gerade weil es eine so große Rivalität gibt, sollten wir dieses Spiel nicht noch mehr anheizen und auf gar keinen Fall von Rache oder Revanche für 1999 sprechen. Ich hoffe, dass es bei beiden Partien nur um Fußball geht und wir dann zwei friedliche Abende erleben." Club-Keeper Raphael Schäfer meint: "Ich glaube schon, dass sich beide Fanlager benehmen und keine Nebenkriegsschauplätze eröffnen werden."
Das letzte Mal gab es in der Spielzeit 2013/14 Randale zwischen Nürnberger und Frankfurter Anhängern. Damals zündeten Eintracht-Ultras Pyrotechnik und wollten den Club-Fanblock stürmen. Im Rückspiel prügelten sich dann Nürnberg-Chaoten mit der Polizei, dabei gab es 19 Verletzte.
Strikte Fantrennung in Frankfurt
Alle Verantwortlichen hoffen nun darauf, dass die Relegationsspiele ruhig verlaufen und sich beide Seiten nicht zu Ausschreitungen verleiten lassen, auch wenn sportlich unglaublich viel auf dem Spiel steht. Frankfurts Polizei stellt sich denn schon einmal auf ein hitziges Spiel am Donnerstag um 20.30 Uhr (live auf ARD und Sky) ein. Eine Polizeisprecherin erklärt: "Wir wissen um die Brisanz des Spiels und werden die Fanlager strikt trennen. Bis zu 500 Beamte von Bundes- und Landespolizei werden dann vor Ort sein, um das Spiel zu sichern.
Aber wer geht als Sieger aus den Relegationsspielen hervor? Club-Sportvorstand Bornemann sagt: "Als Zweitligist gehen wir gegen die Eintracht ganz sicher als Außenseiter in diese Relegation. Das ist kein Understatement, sondern eine realistische Einschätzung. Wir hoffen, dass es zwei große Fußballfeste gibt."
Eintracht-Verteidiger Bastian Oczipka sagte gegenüber dem Fußball-Magazin "Kicker": "Es wird eine sehr hitzige Stimmung, was die Fans betrifft, Frankfurt gegen Nürnberg, das sind immer heiße Spiele. Aber wir sind in jüngster Zeit insgesamt auf einem guten Weg, den müssen wir fortführen. Wenn wir an die letzten Spiele anknüpfen, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen, da bin ich mir sicher."
Die Relegationsspiele mit Frankfurter und Nürnberger Beteiligung
Eintracht Frankfurt und der 1. FC Nürnberg kämpfen in Hin- und Rückspiel um den letzten freien Bundesligaplatz für die Saison 2016/17. Für beide Vereine ist die Relegation kein Neuland - sowohl die Eintracht als auch der Club bestanden bereits zweimal diese Aufgabe. Die Frankfurter behielten als Bundesligist 1984 gegen den MSV Duisburg (5:0/1:1) und 1989 gegen den 1. FC Saarbrücken (2:0/1:2) die Oberhand. Nürnberg machte 2009 bei der Wiedereinführung der Relegation nach 18-jähriger Pause den Aufstieg durch zwei Siege gegen Energie Cottbus (3:0/2:0) klar und rettete sich ein Jahr später gegen den FC Augsburg (2:0/1:0) vor dem Abstieg.
warum müsst den ihr Schmierlinge die Stimmung noch mehr aufheizen,furchtbar
In Darmstadt waren 2000 Polizisten im Einsatz, und trotzdem hat es nicht gereicht. Ob da 500 Polizisten die Lage in den Griff bekommen wage ich zu bezweifeln...