So teuer ist Rock im Park: Viele Buden ziehen bei Preisen an - aber nicht alle
Autor: Strahinja Bućan
Nürnberg, Freitag, 02. Juni 2023
Rock im Park ist kein günstiges Festival - sowohl die Ticketpreise, als auch das Bier und viele Essensstände sind deutlich teurer geworden im Vergleich zu den Jahren davor. Viele Fans haben damit aber kein Problem - und genießen die Feierstimmung.
Für viele Besucherinnen und Besucher von Rock im Park war schon der Ticket-Kauf ein Schock. Die Tickets fürs Festival waren mit knapp 300 Euro nicht billig. Und auch drumherum müssen Rockfans ordentlich zahlen. Wenn man sich beispielsweise ein Zelt vor Ort mieten wollte, waren mindestens 300 Euro fällig - die komfortabelste Variante kam sogar auf fast 800 für die Camping-Unterkunft.
Der Veranstalter begründete die hohen Ticketpreise mit "massiven Preissteigerungen". Einzelne Posten, vor allem beim Personal und der Logistik, seien extrem in die Höhe gegangen. So verlangten beispielsweise Reinigungsfirmen zwischen 33 und 42 Prozent mehr als in den Vorjahren. Aber immerhin - laut dem Veranstalter liegen die Preise bei Rock im Park immer noch "unter dem internationalen Durchschnitt".
"Massive Preissteigerungen" - viele Fans lassen sich den Spaß nicht nehmen
Viele Fans hat das aber nicht abgeschreckt. "Absolut stemmbar", findet Vanessa, die das erste Mal bei Rock im Park ist, gegenüber inFranken.de. Ihre Freundin Conny ist etwas verägert. dass es die Tickets später mit Rabatt-Aktionen günstiger gab. "Das ist ein bisschen ärgerlich, aber es lohnt sich trotzdem für die drei Tage." Auch ein weiterer Festivalbesucher hatte Glück und hat seine Tickets mit Rabatt gekauft, und zwar für rund 220 Euro. Ansonsten wäre er wohl nicht gekommen, denn er fand den Ursprungs-Preis "zu teuer für den Line-up". Ein anderer wiederum ließ sich von dem Preis überhaupt nicht beirren: "Scheiß drauf, wie teuer das Ticket ist - es ist einfach geil."
Wer den Preis-Schock beim Ticket-Kauf und der Camping-Buchung überwunden hat, dürfte spätestens auf dem Festivalgelände ein weiteres Mal unangenehm überrascht sein. Denn auch Essen und Trinken sind bedeutend teurer geworden im Vergleich zu den vergangenen Jahren - zumindest bei vielen Anbietern.
So hat die Partnerbrauerei von Rock im Park, Warsteiner, ebenfalls ordentlich an der Preisschraube. Kostete die Halbe Bier am Ausschank vergangenes Jahr noch 6 Euro plus Pfand, muss man in diesem Jahr satte 50 Cent mehr hinlegen. Auch hier gibt die Brauerei gestiegene Kosten als Grund für die Teuerung an - auch hier wieder vor allem in der Logistik. Ein extremes Beispiel sind laut einer Unternehmenssprecherin die Preise für Europaletten - die sind satte viermal höher als im vergangenen Jahr.
Buden-Betreiber klagen über Preissteigerungen - manche bleiben Preisen trotzdem treu
Was die Preise fürs Essen angeht, ist das Bild aber etwas durchwachsener. Denn einige Buden haben ordentlich angezogen - andere wiederum haben auf Preissteigerungen verzichtet. Teurer geworden sind beispielsweise die Fritten und der Leberkäse einer Betreiberfirma aus Bochum. Im Schnitt sei man um 1,50 bis 2 Euro nach oben gegangen, bestätigt der Imbiss-Verantwortliche Pascal.
Vor allem der Strom und die Standgebühren kosten "sehr viel", so Pascal. Aber auch der höhere Mindestlohn schlage zu Buche. Bei den einzelnen Lebensmitteln sei "einiges teurer, anderes wiederum billiger". Gerade zum Beispiel der Leberkäse sei im Vergleich zum vergangenen Jahr billiger geworden.